Freitagsansprache

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Nach tašahhud, taʿawwuḏ und der Rezitation der Sure al-Fātiḥa sagte HudhurABA

Die Erwähnung von Hadhrat UmarRA wird fortgeführt bzw. die Erwähnung der Kriege und Schlachten, die während seiner Ära durchgeführt wurden. Über die Eroberung Madains hat Hadhrat Mirza Bashir Ahmad SahibRA in Seerat Khatamun Nabiyyin diesbezüglich geschrieben.

Der Heilige ProphetSAW hat in seiner Zeit den Sieg über Madain als Prophezeiung, nachdem erSAW dieses Wissen von Allah erhalten hat, mitgeteilt. Er schreibt:

Bei den Arbeiten am Graben (bei der Schlacht von Khandaq, Anm. d. Übers.) stießen die Gefährten auf einen großen Stein, der sich nicht zerbrechen ließ. Die Gefährten waren aufgrund des Hungers seit drei Tagen sehr erschöpft. Schlussendlich gingen sie zum Heiligen ProphetenSAW und sprachen: Es gibt einen Stein, der sich nicht zerbrechen lässt. Zu dieser Zeit war auch der Zustand des Heiligen ProphetenSAW dieser, dass er aufgrund des Hungers einen Stein um seinen Bauch gebunden hatte. Der Heilige ProphetSAW ist unverzüglich mit den Gefährten dorthin gegangen. Er nahm eine Spitzhacke, sprach den Namen Allahs aus und schlug es auf den Stein ein. Durch den Schlag sprühten aus dem Stein Funken hervor und der Heilige ProphetSAW sagte daraufhin in lauter Stimme: Allahu Akbar. ErSAW sagte, dass ihm die Schlüssel des Landes Syrien gegeben wurden. Bei Gott, ich sehe vor meinen Augen die roten Paläste von Syrien. Durch den Schlag gab der Stein ein wenig nach. Hiernach schlug er zum zweiten Mal mit dem Namen Allahs auf den Stein ein. Erneut sprühten Funken. Dabei sagte erSAW wiederum, Allahu Akbar und sprach: Diesmal wurden mir die Schlüssel von Persien gegeben. Ich sehe die weißen Paläste von Madain vor mir. Der Stein gab dabei noch ein größeres Stück nach.

Der Heilige ProphetSAW schlug zum dritten Mal auf den Stein ein und erneut sprühten Funken. ErSAW sagte wiederum: Allahu Akbar und sprach, dass ihm nun die Schlüssel von Jemen übergeben wurden. Bei Gott, mir werden gerade die Tore von Sanaa gezeigt.

Der Stein zerbröselte und zerbrach.

In einer anderen Überlieferung heißt es, dass der Heilige ProphetSAW jedes Mal mit lauter Stimme das Takbir aussprach und nachdem ihm die Gefährten dahingehend befragten, erzählte erSAW ihnen von den Visionen. Die Muslime begaben sich nach diesem kurzfristigen Hindernis wieder zu ihrer Arbeit. Mit anderen Worten, das Hindernis mit dem Stein wurde beseitigt und die Gefährten begannen wieder mit der Arbeit am Graben. Das Gesehene vom Heiligen ProphetenSAW waren Visionen. Allah hat somit in dieser harten und schwierigen Zeit den Gefährten des ProphetenSAW durch diese frohen Botschaften eine Hoffnung gegeben und sie in Erstaunen versetzt. Doch der äußere Zustand in der Zeit war durch Härte und Schwierigkeiten geprägt, sodass die Heuchler in Medina darüber spotteten. Sie sagten, dass man zurzeit nicht in der Lage sei aus den Häusern zu kommen, und die Muslime würden über die Länder des Kaisers und Chosraus sprechen. Indes waren diese Gaben von Allah für die Muslime bereits bestimmt worden. Diese Versprechen wurden erfüllt. Einige in den letzten Jahren des Heiligen ProphetenSAW und einige in der Zeit der Kalifen. Damit wurde der Glaube der Muslime weiter gestärkt.

Das Versprechen der Eroberung Madains ist in der Ära von Hadhrat UmarRA durch Hadhrat Saad in Erfüllung gegangen.

Nach der Eroberung von Qadsiya hat die muslimische Armee Babylon erobert. Babylon war eine alte Stadt in Irak. Nach der Eroberung von Babylon gelangten die Muslime an eine historische Stadt namens Kusa. Kusa befindet sich in der Umgebung von Babylon. Dies ist die Stadt, in der Nimrud Hadhrat AbrahamAS gefangen hielt. Der Kerker war bis zu der Zeit erhalten geblieben. Als Hadhrat Saad dorthin gelangte und den Kerker sah, sprach er einen Vers aus dem Heiligen Qur’an:

وَتِلْكَ الْأَيَّامُ نُدَاوِلُهَا بَيْنَ النَّاسِ

„Und solche Tage lassen Wir wechseln unter den Menschen auf dass (sie ermahnt würden).“ (3:141)

Nachdem sie von Kusa voranschritten, gelangten sie zu einem Ort namens Bahursir. Dies ist der Name eines Teiles von der Stadt Madain, welches westlich des Flusses Tigris liegt. Hier war der Löwe des Herrschers beheimatet. Als das Heer in die Nähe dieses Ortes gelangte, wurde dieses gefährliche Tier freigelassen. Der Löwe ging zum Angriff über, doch der Bruder von Hadhrat Saad, Hashim bin Abi Waqas, der der General der vordersten Linie war, griff den Löwen mit dem Schwert an und tötete es. Anschließend kam es zum Gefecht in Madain.

Die Stadt Madain liegt südlich von Bagdad am Fluss Tigris. Der Grund, wieso dieser Ort als Madain bezeichnet wird, ist dieser, dass an diesem Ort nacheinander Städte gegründet worden sind. Daher haben die Araber es als Madain, also eine „Sammlung von Städten“ bezeichnet. Madain war die Hauptstadt des Herrschers. Hier befanden sich die weißen Paläste. Der Fluss Tigris trennte nun die Muslime von Madain. Die Iraner zerstörten alle Brücken des Flusses.

In Tarikh-e-Tabari wird erwähnt, dass Hadhrat Saad nach Schiffen und Booten Ausschau hielt, damit der Fluss überquert werden konnte. Man erfuhr jedoch, dass die Gegner die Schiffe in ihren Besitz genommen hatten. Hadhrat Saad beabsichtigte den Fluss mit Schiffen zu überqueren. Einige Dorfbewohner halfen die Muslime und zeigten einen Weg den Fluss zu überqueren. Indes hat Hadhrat Saad nicht dahingehend gehandelt. Ferner verstärkte sich auch die Strömung des Flusses.

In einer Nacht wurde ihm in einem Traum gezeigt, dass die muslimischen Pferde in das Wasser gehen und den Fluss überqueren, obwohl eine starke Strömung vorhanden ist. Aufgrund des Traumes setzte Hadhrat Saad einen festen Entschluss den Fluss zu überqueren.

Er sprach zu den Muslimen, indem er sagte:

O Muslime, der Gegner hat den Fluss als Schutz auserkoren. Wir sollten diesen Fluss schwimmend überqueren.

Nachdem er dies gesagt hatte, setzte er sein Pferd in das Wasser. Die Soldaten folgten ihrem General und setzten ebenfalls ihre Pferde in das Wasser und das muslimische Heer gelangte auf die andere Seite. Als die gegnerische Armee dies sah, schrie es voller Furcht auf und begann zu fliehen. Sie riefen aus: (persisch) Die Bestien sind da. Die Bestien sind da. 

Die Muslime schritten vor und eroberten die Paläste des Chosrau. Vor der Ankunft der Muslime war Chosrau bereits mit seiner Verwandtschaft aus Madain weggezogen. Somit eroberten die Muslime auf eine einfache Art und Weise die Stadt.

Damit erfüllte sich auch die Prophezeiung des Heiligen ProphetenSAW, die er bei der Schlacht von Ahzab, bei den Arbeiten am Graben getätigt hatte, als er auf den Stein schlug. Er sagte, dass ihm die Eroberung der weißen Paläste von Madain gezeigt werden. Die verlassenen Paläste betrachtend, sprach Hadhrat Saad einige Verse der Sure Duchân

aus:

كَمْ تَرَكُوا مِن جَنَّاتٍ وَعُيُونٍ – وَزُرُوعٍ وَمَقَامٍ كَرِيمٍ – وَنَعْمَةٍ كَانُوا فِيهَا فَاكِهِينَ – كَذَٰلِكَ ۖ وَأَوْرَثْنَاهَا قَوْمًا آخَرِينَ

„Wie zahlreich waren die Gärten und die Quellen, die sie zurückließen! Und die Kornfelder und die ehrenvollen Stätten! Und die Annehmlichkeiten, die sie genossen! So geschah´s. Und Wir gaben diese Dinge einem anderen Volk zum Erbe.“ (44:25-29)

Hadhrat Saad befahl, dass die Schätze der Könige und die Kostbarkeiten an einer Stelle gesammelt werden sollen. Zu diesen Schätzen gehören Denkmäler von Königen, die in der Anzahl über tausend waren, zu denen auch Bogen, Schwerter, Dolche, Kronen und königliche Kleider gehören. Es gab ein Pferd aus Gold, welches mit Silber überzogen war. Auf der Brust waren Granat und Smaragd. Genauso gab es eine Kamelstute aus Silber mit einem Überzug aus Gold und auf ihr lagen viele kostbare Steine. In der Kriegsbeute war auch ein Boden, der „Irani Bihaar“ genannt wurde. Dessen Boden war aus Gold und die Bäume aus Silber, auf dem Früchte aus kostbaren Steinen waren. All diese Sachen hat die Kriegstruppe eingesammelt.

Die muslimische Kriegstruppe war aufrichtig und rechtschaffen. Hier erfährt man über die Rechtschaffenheit der Muslime. Sie haben die Sachen genauso, wie sie sie erhalten haben, an den Vorgesetzten weitergereicht. Als sie die Sachen ausgebreitet haben und der Ort bis in die Weite zu glänzen begann, war Hadhrat Saad erstaunt. Er sagte: „Diejenigen, die für sich von diesen Schätzen nichts genommen haben, sind wahrhaftig großartige Rechtschaffene.“ Die Kriegsbeute wurde nach den Vorgaben verteilt. Ein Fünftel wurde zur Schatzkammer des Khilafats gebracht. Der Boden und antike Denkmäler wurden in einem solchen Zustand geschickt, dass den Bewohnern von Arabien die Pracht der Iraner und der Sieg des Islams deutlich vor Augen geführt wurde. Als vor Hadhrat UmarRA diese Sachen ausgesucht wurden, war auch er erstaunt über die großartige Rechtschaffenheit der Armee. Hadhrat UmarRA zeigte großes Erstaunen darüber, wie ehrlich die Soldaten sind.

Ein Mann namens Muhallim war in Medina, der lang und hübsch war. Hadhrat UmarRA gab die Anweisung, dass die Kleider von Nosherwan ihm gebracht werden sollen, um sie anzuziehen. Diese Kleider waren in unterschiedlichen Verfassungen. Ihm wurden alle Kleider nacheinander angezogen. Die Leute waren erstaunt über die Schönheit dieser Kleider. So wurde auch der Boden, der den Namen „Bihaar“ hatte, verteilt.

Danach fand der Krieg von Jalawla statt, der am 16. Jahr nach der Hidschra stattfand. Nach dem Sieg über Madain haben die Iraner sich in Jalawla versammelt und sich dort auf den Kampf vorbereitet. Hadhrat Saad hat Hashim bin Utba mit einer Armee von zwölftausend Personen nach einem Befehl von Hadhrat UmarRA geschickt, um die iranische Truppe zu bekämpfen. Jalawla ist eine Stadt im Irak, die auf den Weg von Bagdad nach Chorasan kommt. Hier haben sich die Muslime und die Perser bekriegt. Als die Muslime dort ankamen, haben sie die Stadt erkundet. Sie haben monatelang die Stadt belagert. Die Iraner kamen immer mal wieder aus dem Schloss, um anzugreifen. So kamen 80 Angriffe zustande.

Die Muslime schickten einen Brief über die Situation in Jalawla an Hadhrat UmarRA. Sie schrieben auch, dass Hadhrat Qa‘qa in Hulwan ist und in diesem Brief wurde Hadhrat UmarRA um Erlaubnis gebeten, um die Bewohner von Adscham zu verfolgen. Aber er bewilligte nicht, dass sie diese verfolgen sollen. Er sagte sogar:

„Ich möchte, dass zwischen dem Berg in Sawad (Südirak) zwischen dem Iran und dem Irak eine Mauer wäre, damit weder die Iraner zu uns kommen noch wir in ihren Gebieten eindringen. Uns reicht das ländliche Gebiet in Sawad (Südirak). Beim Erhalt der Kriegsbeute bevorzuge ich für die Muslime den Fortbestand. Ich habe kein Interesse daran, Kriegsbeute zu sammeln. Die Sicherheit der Leben der Muslime ist mir wichtiger.“

Nach einer Überlieferung hat Hadhrat Saad Kuzai bin Amar Doali mit Geschirr aus Gold und Silber und Kleidern aus der Beute und Abu Mufazir Aswat mit Gefangenen geschickt. Nach einer anderen Überlieferung wurde die Beute mit Kusai und Abu Mufazir geschickt. Deren Verwaltung wurde mit Ziad bin Abu Sufyan geschickt, da er der Verantwortliche der Verwaltung war und diese in Register eingetragen hatte. Als all dies Hadhrat UmarRA erreichte, hat Ziad über die Kriegsbeute gesprochen und deren Einzelheiten aufgeführt. Hadhrat UmarRA sagte: „Kannst du die Einzelheiten, von denen du mir berichtest, auch vor den Muslimen erläutern?“ Ziad antwortete: „Ich schwöre bei Allah. Ich fürchte Sie am meisten auf der Erde. Wenn ich es vor Ihnen vorgetragen habe, dann kann ich es auch vor den anderen erläutern.“ Hadhrat Ziad stand auf und erläuterte den Menschen jegliche Situationen und was die Muslime vollbracht haben. Er sprach auch an, wie die Kriege geführt wurden, wie man die Kriegsbeute erlangte und er sagte, dass die Muslime um Erlaubnis bitten, dass sie dem Feind in ihrem Land weiterhin verfolgen. Hadhrat UmarRA hörte die Rede und sagte:

„Er ist ein ausgezeichneter und begabter Redner.“ Ziad sagte: „Unsere Armee hat durch ihre Errungenschaften meine Zunge gelockert.“

In einer Überlieferung heißt es, als Hadhrat UmarRA das Khums vorgelegt wurde, sagte er: „Das ist so viel Kriegsbeute, dass es nicht unter einem Dach beschützt werden kann. Ich werde sie schnell verteilen.“ Hadhrat Abdur Rahman bin Auf und Abdullah bin Arkam haben in der Nacht auf der Veranda der Moschee die Beute bewacht. Die Beute kam, wurde auf die Veranda der Moschee gestellt und diese zwei Gefährten haben die Beute bewacht. Als der Morgen kam, ist Hadhrat UmarRA mit anderen in die Moschee gekommen. Das Tuch, das die Kriegsbeute umhüllte, wurde erhoben. Als er Granat und die kostbaren Steine sah, fing er an zu weinen. Hadhrat Abdur Rahman sagte zu Hadhrat UmarRA: „O Amir ul-Momineen, wieso weinen Sie? Ich schwöre bei Allah, das ist eine Angelegenheit der Dankbarkeit.“ Daraufhin sagte Hadhrat UmarRA: „Ich schwöre bei Allah, nicht diese Angelegenheit hat mich zum Weinen gebracht, sondern weil, wenn Allah einem Volk sowas gewährt, steigt Neid und Missgunst unter ihnen. Nicht, dass der Reichtum, den ihr bekommt, dazu führt, dass unter euch Neid und Missgunst statt Brüderlichkeit wächst. Dieser Gedanke brachte mich zum Weinen.“  

Wenn in einem Volk Neid und Missgunst steigt, fängt es an, sich zu bekriegen. Dies ist eine Angelegenheit der Achtung und Sorge. Auch ist dies ein Grund für Istighfar.

Und genau dies sehen wir. Neid und Missgunst steigt unter den Muslimen mit dem Erlangen von Reichtum. Diejenigen, die reich an Öl sind, unter ihnen ist dies auch zu finden. Und auch unter jenen, die andere Reichtümer erlangt haben. Auch wenn man sie individuell betrachtet, ist dies zu finden. Dies ist deren Zustand. Es fehlt Taqwa.

Während des Krieges in Madain hat der König von Iran Yazdegerd mit seinen Verwandten und Dienern seinen Hauptsitz und das Feld geräumt und ging Richtung Hulwan. Yazdegerd bekam die Botschaft der Niederlage von Jalawla. Darauf hat er Hulwan verlassen und ging Richtung Ze. Khusro Shanum, der ein ehrenwerter Offizier war, wurde mit einigen Soldaten dort gelassen, um Hulwan zu beschützen. Hadhrat Saad ist selbst in Jalawla geblieben und hat Qa‘qa Richtung Hulwan geschickt.

Qa‘qa kam in die Nähe des Palastes Shireen, was drei Meilen entfernt von Hulwan liegt. Dort trat Khusro Shunum selbst zum Kampf hervor, aber verlor und musste letztendlich fliehen. Qa’qa erreichte Hulwan und machte dort Halt, und ließ überall verkünden, dass er Frieden wolle. Häuptlinge von überall kamen zu ihm und akzeptierten die Entrichtung des Schutzgeldes und äußerten ihre Unterstützung für den Islam.

Wie wurde Masabzan erobert, darüber heißt es, dass Hadhrat Hashim bin Utbah, der der Feldherr in der Schlacht von Jalawla war und bereits wieder zurück in Madain war und ebenso Hadhrat Saad auch noch in Madain ansässig war, kam die Nachricht, dass eine persische Armee unter der Führung von Azeen bin Hurmazan losgezogen ist und sich in den offenen Gegenden befindet, um die Muslime zu bekämpfen. Hadhrat Saad ließ die Nachricht Hadhrat UmarRA zukommen. Hadhrat UmarRA wies an, dass ein Heer unter der Führung von Ziraar bin Khattab geschickt werden sollte, dessen Frontarmee unter der Führung von Ibne Huzail sein sollte. Abdullah bin Wahab Rasbi und Mazarib bin Fulan Ijli sollen die Kommandeure der Flügeleinheiten sein. Das islamische Heer zog los, um das persische Heer zu bekämpfen. In den offenen Geländen von Masabzan konfrontierten sie die Feinde. In der Ortschaft von Handaf kam es zum Kampf, in dem die Iraner eine Niederlage erlitten und die Muslime voranschritten und die Stadt Masabzan eroberten. Die Bewohner flohen aus der Stadt, aber Ziraar bin Khattab lud sie dazu ein, dass sie in Frieden in ihrer Stadt weiterleben. Die Bewohner akzeptierten und kehrten zu ihren Häusern zurück.

Baladri hat über den Sieg über Masabzan verschiede Überlieferungen weitergegeben. Eine Überlieferung besagt, dass Abu Musa Ash’ari nach der Rückkehr von der Schlacht von Nahawand die Stadt ohne Blutvergießen eroberte.

Dann gibt es Überlieferungen über die Siege über Chuzestan. Chuzestan ist eine Region Irans. Hurmazan war vor seiner Konversion zum Islam Gouverneur dieser Region. Diese Gegend und die Bewohner dieser Gegend wurden Chuz genannt. Damit waren die Bewohner Chuzestans gemeint. Dies ist eine Ortschaft zwischen den Bergen von Persien, Basra, Waast und Swahan.

Im 14. Jahr nach der Auswanderung hat Hadhrat UmarRA aus verschiedenen strategischen Vorteilen in Irak in kleinem Umfang eine zweite Front etabliert und unter der Führung von Utbah bin Ghazwan eine kleine Armee dorthin geschickt und zu Beginn wurde die Stadt Basra als Quartier für die Armee ausgewählt. Diese Armee eroberte nicht nur die umliegenden Gebiete der Feinde, sondern war auch in Bezug auf die irakische Eroberungspolitik in dem Sinne vorteilhaft, dass die iranischen Armeen in den umliegenden Gegenden, die Nachrichten über Niederlagen ihrer starken iranischen Verbündeten hörten und nicht zu ihrer Hilfe kommen konnten. Es scheint, dass der Hauptzweck für das Stationieren der Armee hier und dem Besetzen dieses Weges darin bestand, dass die persische Armee keinen Nachschub und Hilfe bekam, den sie zum Kampf gegen die Muslime einsetzen würden.

Der Führer dieser Armee kehrte zurück Hedschaz, um die Pilgerfahrt zu vollziehen und Hadhrat UmarRA zu treffen. Hadhrat UmarRA gab die Führung der Armee in der Abwesenheit an Mughira bin Sho’ba. Hadhrat Mughira bin Sho’ba wurde beschuldigt etwas unmoralisches getan zu haben und Hadhrat UmarRA setzte ihn ab und rief ihn nach Medina, um Einzelheiten zu dem Vorfall zu finden. An seiner Stelle ernannte Hadhrat UmarRA Hadhrat Musa Ash’ari zum Kommandeur. Nachforschungen ergaben, dass Hadhrat Mughira zu Unrecht beschuldigt wurde.

Es herrscht eine Diskrepanz zwischen den Überlieferungen, ob es im 16. oder 17. Jahr nach der Auswanderung war, dass das islamische Heer sehr beschäftigt war. In dieser Zeit stiegen auch die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Armee enorm. Die Muslime eroberten die berühmte Stadt Ahwaz in Chuzestan.

Der Historiker Tabari datiert dieses Ereignis im 17. Jahr nach der Auswanderung, aber gleichzeitig schrieb er, dass aus einigen Überlieferungen hervorgeht, dass dieses Ereignis im 16. Jahr nach der Auswanderung geschah.

Über diese Eroberung schreibt er, dass zu dieser Zeit Utbah bin Ghazwan der Heeresführer war. Dagegen schrieb Baladri in der Erklärung, dass Ahwaz und die Siege danach, ernst nach der Rückkehr von Utbah bin Ghazwan in der Führung von Mughira bin Sho‘ba und Hadhrat Abu Musa Ash’ari geschahen. Er schreibt, dass Hadhrat Mughira Ahwaz eroberte. Der Häuptling von Ahwaz namens Behruz lieferte zuerst einen Kampf, ließ sich dann aber auf eine Versöhnung ein. Nach einiger Zeit als an der Stelle von Hadhrat Mughira, Hadhrat Abu Musa Ash’ari als General der islamischen Armee in Basra bestimmt wurde, hat ein Herrscher namens Behruz Eidbruch begangen und eine Revolte angezettelt. Hadhrat Abu Musa Ash’ari ist für den Widerstand mit einer Armee losgezogen und hat die Stadt nach dem Kampf erobert. Dieses Ereignis hat sich im Jahre 17 nach der Hidschra abgespielt. Die Muslime haben in diesem Gefecht von Ahwaz sehr viele zu Gefangenen gemacht. Indes wurde durch die Anweisung von Hadhrat UmarRA jeder freigelassen.

Tabari schreibt, dass die Iraner die Muslime von zwei verschiedenen Wegen und Richtungen angriffen. Auf diesen zwei Wegen waren zwei Orte namens Nahar Tira und Manazir Zentren der Iraner. Die Muslime eroberten beide Orte.

Wir sehen es an vielen Stellen, dass dort, wo die Muslime stets belästigt und angegriffen wurden, die Muslime sich verteidigten und die Orte eroberten. Baladri erwähnt, dass Hadhrat Abu Musa Ash’ari neben Ahwaz auch Nahar Tira eroberte. Nach der Eroberung von Ahwaz ging er gen Manazir und belagerte die Stadt. Es wurde erbittert gekämpft. Während dieser Belagerung ist ein tapferer Muslim Muhajir bin Ziad, der fastete, losgezogen, um auf dem Wege Allahs sein Leben zu opfern und den Feind anzugreifen. Der Bruder von Muhajir, Rabi informierte Hadhrat Abu Musa Ash’ari, dass Muhajir zum Schlachtfeld geht und dabei in einem Zustand des Fastens ist. Abu Musa gab bekannt, dass jene, die fasten entweder das Fasten brechen sollen oder nicht zum Schlachtfeld gehen sollen. Als Muhajir dies hörte, brach er sein Fasten mit einem Schluck Wasser. Er sagte: Ich tue dies nur als Befolgung der Anweisung vom Amir und ich habe keinen Durst. Nachdem er dies sagte, nahm er seine Waffen und kämpfte mit dem Feind bis zu seinem Märtyrertod. Die Stadtbewohner trennten seinen Kopf ab und hängten es auf einem langen Pfahl auf.

Die Belagerung zog sich in die Länge. Hadhrat Abu Musa Ash’ari übergab auf Geheiß von Hadhrat UmarRA ein Teil des Heeres dem Bruder von Muhajir Namens Rabi für die Belagerung von Manazir und zog selbst weiter in die Stadt Suus. Rabi gelang es die Stadt zu erobern und nahm sehr viele Gefangene fest. Doch aufgrund der Anweisung von Hadhrat UmarRA wurden auch hier alle Gefangene frei gelassen. Als Hadhrat Abu Musa nach Suus ging haben die Einwohner anfangs gekämpft, jedoch verschanzten sie sich eine kurze Zeit später in der Stadt. Als ihnen dann die Nahrung ausging, legten sie ihre Waffen nieder.

Mir Mahmood Ahmad Sahib hat in seiner Recherche bezüglich dieser Siege folgendes geschrieben: „In Tabari und Baladri gibt es dutzende Differenzen. Der Grund ist wahrscheinlich der, dass in diesem Gebiet die iranischen Führer Verrat begangen hatten und es erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Die Überlieferungen der Siege und der erneuten Auseinandersetzungen haben sich dann wahrscheinlich gemischt.“ Dies ist seine Ansicht, die er beschreibt.

In der Schlacht Ramakhurmus und Schuschtar ging der iranischer Herrscher Yazdegerd nach der Schlacht Jalawla über die Stadt Re nach Istachr. Er hatte die Niederlage noch nicht akzeptiert und hetzte die Menschen gegen die Muslime auf. Er war sehr bemüht in diesem Gebiet also in Chuzestan, Soldaten gegen die Muslime zu entsenden. Der zweite Grund, warum es in diesem Gebiet zu so vielen Auseinandersetzungen kam, war, dass der hier ansässige Führer Hurmazan gegen die Muslime kämpfte. Hurmazan war auch in der Schlacht von Qadsiya dabei und war nach der Niederlage wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Hier griff er immer wieder die Muslime an. Nach dem Sieg der Muslime in Jalawla versammelten sich die Iraner unter der Führung von Hurmazan in Ramakhurmus. Hadhrat Saad bin Abi Waqas hat ein Heer gemäß der Anweisung von Hadhrat UmarRA unter der Führung von Numan bin Muqarrin von Kufa entsandt. Hadhrat Abu Musa Ash’ari wurde (mit einem Heer) von Basra entsandt und es wurde festgelegt, dass Abu Sabra bin Raum der Führer beider Heere sein wird, wenn beide Heere sich vereinen. Als Hurmazan dem Heer aus Kufa begegnete, kam es zu einer sehr intensiven Schlacht, die er letztendlich verlor und nach Schuschtar floh. Dort verschanzte er sich. Unter der Führung von Abu Sabra belagerten die Muslime für einige Monate diese Stadt. Die iranischen Soldaten kamen wieder heraus, um die Muslime zu bekämpfen und verschanzten sich dann wieder. So gab es insgesamt 80 Auseinandersetzungen. In der letzten Auseinandersetzung haben die Muslime einen sehr intensiven Angriff durchgeführt, wodurch zwei Perser den Muslimen sagten, dass man durch den Abflussweg die Stadt eindringen kann. So konnten die Muslime schlussendlich in die Stadt eindringen.

Diesbezüglich schreibt der Autor Abu Hanifya Dinawri in der Zeitschrift Akhbar ut Tiwar, dass sich die Belagerung der Muslime in die Länge gezogen hat. In einer Nacht kam ein anerkannter Mann mit seiner Familie zu Abu Musa Ash’ari und bot ihm seine Hilfe an die Stadt zu erobern, wenn ihm im Gegenzug Frieden garantiert werden würde. Hadhrat Abu Musa Ash’ari gewährte ihm Frieden. In Fatur Al-Wuldan steht, dass er später sogar den Islam angenommen hatte. Der Mann sagte zu Abu Musa Ash’ari, dass eine Person mit ihm gehen soll, damit er ihm den Weg in die Stadt zeigen kann. Hadhrat Abu Musa Ash’ari hat eine Person aus dem Volk Banu Shaban namens Ashraf Bin Auf hierfür ausgewählt. Sie beide gingen den Fluss hinauf und sind durch eine kleine Öffnung in die Stadt eingedrungen. Er gab Ashraf bin Auf einen Umhang und sagte, dass er ihm wie sein Diener folgen solle. Sie gingen durch die gesamte Stadt, dann gingen sie zu den Toren wo Wachen positioniert waren. Dann gingen sie zu Hurmazan, welcher gerade einer Sitzung beiwohnte. Nach dem er alles gesehen hatte, gingen sie durch den gleichen Weg wieder raus. Ashraf bin Auf berichtete Hadhrat Abu Musa Ash’ari alles, was er gesehen hatte. Ashraf Bin Auf sagte, dass er mit 200 Leuten eindringen und die Wachen überwältigen könnte. So könnte er die Tore aufmachen und Abu Musa Ash’ari könnte mit dem Heer durch die Tore rein. So ging Ashraf bin Auf mit 200 Soldaten durch den Weg in die Stadt und überwältigte die Wachen. Er öffnete die Tore und das islamische Heer trat mit lauten islamischen Rufen in die Stadt ein. Nachdem Hurmazan diese Rufe hörte, rannte er in sein Schloss. Die Muslime belagerten das Schloss. Hurmazan sprach von oben, dass sich 100 Pfeile in seiner Tasche befinden und solange diese 100 Pfeile nicht zu Ende sind, könne keiner ihm etwas antun. „Wenn ich dann gefasst werde, könnt ihr machen was ihr wollt.“

Die Muslime fragten ihn was er sich denn wünsche. Er sagte, dass er sich wünsche, dass Hadhrat UmarRA über ihn richtet. Hurmazan legte seine Waffen nieder und übergab sich den Muslimen. Hadhrat Abu Musa Ash‘ari entsandte Hurmazan unter der Aufsicht von Hadhrat Anas bin Malik und Hadhrat Ahnab bin Qais nach Medina. Als die Karawane in Medina ankam, kleidete man Hurmazan in traditioneller Kleidung ein. Auf dieser Kleidung waren auch Goldnähte. Obwohl er ein Gefangener war, hat man ihn trotzdem so teuer eingekleidet. Auf seinem Kopf wurde ein Diamantbesetzter Turban aufgesetzt, damit Hadhrat UmarRA und die Muslime sehen konnten, welch große Persönlichkeit sie gefangen genommen hatten. Sie fragten nach Hadhrat UmarRA und man sagte ihnen, dass erRA in der Moschee ist. Als sie in der Moschee waren, sahen sie, dass Hadhrat UmarRA mit dem Kopf auf seinem Turban lag und schlief. Hurmazan fragte wo UmarRA sei und sie antworteten, dass erRA schläft. Zu diesem Zeitpunkt war Hadhrat UmarRA allein in der Moschee. Hurmazan fragte wo seineRA Wächter seien.  Sie antworteten ihm, dass erRA keine Wächter benötige.

Er sagte: Er scheint ein Prophet zu sein. Die Menschen antworteten: Er ist zwar kein Prophet, folgt aber denselben Weg. Hadhrat UmarRA wachte auf und fragte: Ist Hurmazan gekommen? Die Menschen bejahten. Hadhrat UmarRA schaute ihn und seine Kleidung an und sagte: Ich suche Zuflucht vor dem Feuer und rufe Allah um Hilfe. Die Menschen sagten: Es ist Hurmazan. Sprechen Sie mit ihm! Hadhrat UmarRA sagte: Nein! Solange er nicht seine prahlerische Kleidung und Schmuck ablegt. Somit wurde seine Kleidung abgenommen und ein Gespräch begann. Hadhrat UmarRA fragte ihn: Kennst du die Folgen davon, wenn man ein Versprechen bricht und betrügt?

Dieser Krieg war eine Folge seiner Betrügerei. Er antwortete: In der Zeit vor dem Islam, als Gott keinem von uns zur Seite stand, war ich es, der über dich herrschte. Aber nun ist die Hilfe Gottes mit dir, deshalb hast du Macht über mich. Hadhrat UmarRA sagte: In der Zeit vor dem Islam hast du über uns geherrscht, weil ihr eine Einheit wart und wir waren zerstritten. Dann fragte er Hurmazan: Du hast mehrmals deine Versprechen gebrochen. Welchen Grund hast du dafür? Wie bereits erwähnt, mussten die Muslime wegen ihrer Betrügerei Krieg gegen sie führen. Sie wollten mit den Muslimen nicht mit Frieden zusammenleben. Hurmazan sagte: Ich fürchte, dass Sie mich umbringen werden, bevor ich Ihnen dies mitteilen kann. Hadhrat UmarRA sagte: Fürchte dich nicht! Daraufhin verlangte Hurmazan Wasser. Ihm wurde in einer alten Tasse Wasser gebracht. Hurmazan sagte: In dieser Tasse werde ich kein Wasser trinken, selbst wenn ich verdursten sollte. Hiernach wurde ihm in einer königlichen Tasse Wasser überreicht. Seine Hände fingen an zu zittern und er sagte: Ich befürchte, dass ich umgebracht werde, während ich Wasser trinke. Hadhrat UmarRA sagte: Dir wird nichts passieren, bis du dein Wasser nicht ausgetrunken hast. Er war klug und warf das Wasser auf dem Boden und sagte: Die Muslime halten stets ihr Versprechen. Wenn mir nichts passieren soll, solange ich mein Wasser nicht ausgetrunken habe, dann werde ich es überhaupt nicht trinken. Hadhrat UmarRA wies an ihm erneut Wasser zu bringen und ihn nicht in einem durstigen Zustand umzubringen. Wegen seines Betrugs und Anzetteln der Kriege und Unruhestiftungen hatte er die Todesstrafe verdient. Hurmazan sagte: Ich habe keinen Durst. Ich wollte mich nur absichern. Hiernach nahm Hurmazan den Islam an und wohnte fortan in Medina und Hadhrat UmarRA legte für ihn ein Einkommen von 2000 fest.

In Ik-tul-Fareed steht: Als Hurmazan als Gefangener zu Hadhrat UmarRA gebracht wurde, gab Hadhrat UmarRA ihm die Möglichkeit den Islam anzunehmen, aber Hurmazan lehnte ab. Hadhrat UmarRA wies an ihn umzubringen. Kurz davor sagte er: O Führer der Gläubigen! Kann ich davor etwas Wasser bekommen? Als er das Wasser in der Hand hielt, fragte er Hadhrat UmarRA: Bin ich in Sicherheit, bis ich das Wasser nicht ausgetrunken habe? Hadhrat UmarRA bejahte. Daraufhin warf Hurmazan das Wasser auf dem Boden und sagte zu Hadhrat UmarRA: Erfüllen Sie eurer Versprechen! Hadhrat UmarRA sagte: Ich gebe dir etwas Zeit und schaue, wie du dich verhältst. Als das Schwert von ihm entfernt wurde, sagte er: Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah. MohammadSAW ist Sein Diener und Gesandter. Hadhrat UmarRA fragte ihn: Warum hast du nicht gleich den Islam angenommen? Hurmazan antwortete: O Führer der Gläubigen! Ich habe befürchtet, dass die Menschen denken werden, ich hätte den Islam nur wegen der Furcht vor dem Tod angenommen. Hiernach pflegte Hadhrat UmarRA Hurmazan bezüglich dem Krieg in Iran um Rat zu fragen und nahm seinen Rat auch an. Er wurde somit zum Berater von Hadhrat UmarRA.

Es wird behauptet, auch Hurmazan hätte etwas mit der Ermordung von Hadhrat UmarRA zu tun, aber Hadhrat Musleh Mau’udRA hielt diese Meinung als falsch. Er interpretiert den Vers des Qisas folgendermaßen: Einst wurde dem Heiligen ProphetenSAW ein Muslim vorgeführt, der einen Ungläubigen getötet hatte, der ein Mitglied der islamischen Regierung war und ein Bündnis mit den Muslimen hatte. Der Heilige ProphetSAW wies an diesen Muslim zu töten und sagte: Ich bin derjenige, der seine Versprechen am aller meisten schützt.

Tibrani berichtet über Hadhrat AliRA: Ein Muslim brachte einen Dhimmi um. Hadhrat AliRA wies an diesen Muslim zu töten. Einige erheben den Einwand, dass es in einem Hadith heißt: Kein Gläubiger soll wegen einem Ungläubigen getötet werden, und diese Angelegenheit klärt sich, wenn man sich das vollständige Hadith ansieht. In dem Hadith heißt es weiter: Dhu Ahdin fi ahdin. Dieser Wörter erklären die Bedeutung dieses Hadith. Wenn dieses Hadith bedeuten würde, dass kein Gläubiger wegen einem Ungläubigen getötet werden darf, dann müsste man die Wörter Dhu Ahdin folgendermaßen übersetzen: Wa la Dhu Ahdin bi Kafirin. „Auch er darf wegen einem Ungläubigen nicht getötet werden, mit dem man ein Bündnis eingegangen ist.“ Aber dies wird von keinem akzeptiert. Mit ungläubig ist an dieser Stelle kein gewöhnlicher Ungläubiger gemeint, sondern die, die Kriege führen.

Auch die Gefährten straften einen Nicht Muslim mit dem Tod, wenn er mordete. In Tabari berichtet Kumazban bin Humrazan über die Ermordung seines Vaters: Hurmazan war ein Führer in Iran. Er wurde verdächtigt Hadhrat UmarRA umgebracht zu haben. Daraufhin brachte ihn Ubaidullah bin Umar um, ohne nachzuforschen, ob dieser Verdacht bestätigt wurde.

Er sagt weiter: Die Iraner in Medina waren eine Einheit. Erst in einem anderen Land macht sich die Abstammung bemerkbar. Feroz, der Mörder von Hadhrat UmarRA, traf eines Tages meinen Vater. Er hatte ein Dolch dabei, das von beiden Seiten sehr scharf war. Mein Vater nahm ihm den Dolch ab und fragte ihn: Was machst du in diesem Land mit diesem Schwert? Dies ist ein friedvolles Land. Er antwortete: Ich treibe damit die Kamele voran.

Als sie miteinander sprachen, sah sie jemand und als Hadhrat UmarRA gemartert wurde, bezeugte diese Person sie habe selbst gesehen, wie Hurmazan Feroz den Dolch gab. Der Sohn von Hurmazan berichtete, dass Ubaidullah, welcher der jüngste Sohn von Hadhrat UmarRA war, seinen Vater ermordet habe. „Als Hadhrat UsmanRA zum Kalifen wurde, rief er mich zu sich und überließ mir Ubaidullah und sagte „O mein Sohn, dies ist der Mörder deines Vaters. Und du hast mehr Recht auf ihn als wir. Also geh und töte ihn.“ Ich nahm ihn und verließ die Stadt. Jeder Mensch, der mich auf der unterwegs traf, schloss sich mir an. Aber kein Mensch bekämpfte mich, sondern stellte bloß die Bitte, dass ich ihn gehen lasse. Also wandte ich mich an die Muslimen und fragte, ob ich das Recht hätte ihn zu töten. Alle bejahten dies. Ich hätte das Recht. Ich solle ihn töten. Und dann begannen sie auch schlecht über Ubaidullah zu reden, dass er diese schlimme Tat begangen habe. Dann erkundigte ich mich, ob sie das Recht hätten, dass sie ihn von mir befreien. Sie sagten „Nein, auf keinen Fall.“ Und erneut redeten sie schlecht über Ubaidullah, dass er ohne Beweise seinen Vater ermordet hat. Darauf ließ ich ihn um Gott und der Leute willen frei.“

Er sagt: „Nachdem so viele Bitten gestellt waren, Fragen gestellt und beantwortet wurden, ließ ich ihn um Allah und der Leute willen frei und die Muslime hoben mich in dieser überglücklichen Freude, auf ihre Schultern. Und ich schwöre auf Allah den Allmächtigen, dass ich mein Zuhause auf den Köpfen und Schultern der Leute erreichte und sie mich nicht den Boden berühren ließen.“

Diese Erzählung beweist, dass die Handlungsweise der Gefährten auch jene war, dass sie dem muslimischen Mörder eines Nicht-Muslims die Todesstrafe gaben und es wird auch bewiesen, dass ein Mensch auch dann, wenn er durch Waffen getötet wurde, hingerichtet wurde. Ebenso wird bewiesen, dass die verhaftende und bestrafende Instanz eines Mörders die Regierung war. Aber hier war es auch deswegen, dass er Muslim geworden war. Auch wenn dies einem Nicht-Muslim geschehen wäre, dann scheint es durch die bisher genannten Erzählungen so, dass der Mörder eines Nicht-Muslims genauso behandelt wurde wie der eines Muslims. Besonders dann, wenn es eine Vereinbarung gab. Gleichermaßen wird bewiesen, dass es die Regierung ist, welche den Mörder verhaftet und bestraft. Es kann nicht jeder Mensch bestrafen, sondern nur die Regierung. Denn diese Erzählung zeigt auch, dass Hadhrat UsmanRA Ubaidallah bin Umar sowohl verhaftete als auch ihn für seinen Tod, an den Sohn Hurmazans überließ. Weder erhob ein Erbfolger von Hurmazan Anklage gegen ihn, noch verhaftete er ihn.

Hadhrat Khalifatul Masih IIRA sagt: „An dieser Stelle scheint es auch wichtig den Zweifel auszuräumen, ob der Mörder für seine Bestrafung an den Erbfolger des Ermordeten überlassen werden sollte, wie es Hadhrat UsmanRA machte, oder ob die Regierung ihn selbst bestrafen sollte. Man sollte bedenken, dass dieser Fall ein partikulärer Fall war. Deswegen wurde dies im Islam für jedes Zeitalter für das Handeln nach Bedarf offengelassen. Das Volk kann nach seiner Lebensweise und Umstände den als vorteilhaft erachteten Weg einschlagen. Und es besteht kein Zweifel, dass beide Wege in besonderen Umständen vorteilhaft sind.“

Diese Erwähnung wird auch weiterhin fortgesetzt werden. InshaAllah.

Nun möchte ich einige Verstorbene erwähnen und werde dann auch ihr Totengebet verrichten. Die erste Erwähnung ist von der ehrenwerten Frau Prof. Sayyada Naseem Saeed, welche die Ehefrau von Herrn Muhammad Saeed und die Tochter von Hadhrat Al Haaj Hafiz Dr. Sayyad Shaffih Dewli war. Sie verstarb in den vergangenen Tagen im Alter von 88 Jahren in Pakistan. Wahrlich, Allahs sind wir und zu ihm kehren wir heim. Ihr Vater war Hadhrat Al HaajHafiz Dr. Sayyad Shaffih Ahmad Dehlwi. Er war Autor mehrerer Bücher, ein hervorragender Debattierer, Forscher und ein Journalist hohen Ranges. Er veröffentlichte 16 Zeitungen aus Delhi. Hadhrat Sayyad Shaffih Ahmad legte im Alter von 12 Jahren das Bai’at unter den Verheißenen MessiasAS ab. Er stammte aus der Nachkommenschaft des bekannten religiösen Dichters des indischen Subkontinents, Khwaja Meer Dard und gehörte dadurch zu den Nahestehenden von Herrn Meer Nasir Nawaab. Hadhrat Sayyad Shaffih Ahmad war der Neffe schwesterlicherseits von Hadhrat Amma JaanRA. 1957 heiratete sie den ehrenwerten Herrn Muhammad Saeed Ahmad, einen Ingenieur aus Lahore, und ihre Tochter Khalda schreibt:

„Meine Großmutter mütterlicherseits beachtete beim Arrangieren der Ehe meiner Eltern nur den Aspekt der Gottesfurcht. Sie sah bloß, dass der Junge im Alter von 22 bis 23 Jahren ein Qaid war, über den Hadhrat Musleh Mau’udRA sagte, dass es keinen Zweifel gibt, dass es eine halbtote Jamaat war, in welche Leben eingehaucht wurde. Und der Erfolg dieses Dienstes ist dem Qaid Muhammad Saeed Ahmad und seinen 4 bis 5 Gehilfen zu verdanken. Dann erwähnte Hadhrat Musleh Mau’udRA sein Khidmat-e-Khalq, dass er in der letzten Überflutung auf hervorragende Weise arbeitete. In dieser Hinsicht war er besonders des Lobes würdig.

Hadhrat Musleh Mau’udRA lobte den Ehemann von Frau Naseem Saeed sehr.

In Anbetracht dessen arrangierte die Mutter von Frau Naseem Saeed ihre Ehe mit ihm. Frau Naseem Saeed hatte 4 Söhne und 2 Töchter. Der Prozess ihres religiösen Dienstes begann 1954, als sie ihre Arbeit bei ehrenwerte Choti Aapa begann. Bis 2015 dauerte er 61 Jahre lang an und da Herr Saeed im Militär war und oft versetzt wurde, ging sie auch mit ihm in verschiedene Städte und erhielt dort in verschiedenen Städten die Möglichkeit zu dienen. Sie war auch selbst sehr gebildet und eine gelehrte Frau. Sie hatte etwa 20 Schriften verfasst, unter welchen Geschichten zu Propheten sind und sie schrieb auch viele Bücher über Gelehrte. Ihre Tochter Hamda Ghafoor Manaan sagt: „Meine Mutter war religiös, folgte dem was sie lehrte, und verkörperte Aufrichtigkeit und Loyalität, Opferbereitschaft, Liebe und Zuneigung, und Demut. Ich sah sie immer inbrünstig beten. Ich sah sie immer das Tahajjud, Nawafil und die Pflichtgebete verrichten.“

Von Hadhrat Khalifatul Masih IIRA bis jetzt hatte sie mit 4 Kalifen einen persönlichen Kontakt und sie erhielt auch die Möglichkeit durch die Jamaat. Sie hatte mich hier nicht getroffen, aber sie äußerte sich immer durch Briefe. Ihre Kinder schreiben dies und auch als ich selbst ihre Briefe erhielt, hatten sie einen außergewöhnlichen Ausdruck. Es waren nicht nur leere Worte, sondern man sah in Wirklichkeit, dass sie ein Verhältnis der Aufrichtigkeit und Loyalität zur Khilafat hatte. Möge Allah der Allmächtige ihren Kindern ermöglichen dieses Verhältnis fortzuführen.

Ihr älterer Sohn Herr Khalid Saeed schreibt, dass sie ihnen stets anwies folgendes einzuhalten: „Die Bindung zu Allah sollte solch eine sein, wie, als wäre Allah vor euch wie ein Freund. Tragt eine inbrünstige Liebe zum Heiligen ProphetenSAW in dir.“ „Sie trug sie selbst in sich und hat es auch ihren Kindern gelehrt. Sie trug eine tiefe seelische Bindung zum Verheißenen Messias(as) und übertrug diese auch an ihre Kinder. Sie hatte eine sehr gute Beziehung und absolute Gehorsamkeit zum Khilafat und hat es auch uns beigebracht. Sie war stets für den Dienst der Jamaat bereit. Bereits vom Kindesalter hat sie uns daran gewöhnt den Anweisungen der Jamaat und die islamischen Vorschriften zu befolgen. Unterwegs half sie stets Menschen und ermahnte dazu Erleichterung für die Menschen zu schaffen. Sie legte eine große Aufmerksamkeit auf finanzielle Opferbereitschaft. Sie wies an, erst die finanziellen Opfer zu erbringen und danach erst das Geld für den Haushalt auszugeben. Sie rezitierte jeden Tag den Heiligen Qur‘an und wies uns auch dazu an. Sie war immer sehr gütig zu ihren Verwandten und eine Besonderheit von ihr war, dass sie eine gute Beziehung sowohl zu wohlhabenden als auch armen Verwandten hegte. Sie hielt uns auch immer dazu an. Sie war auch stets für Dawat-e-Ilallah bereit. Sie ermahnte uns stets das Tahajjud Gebet zu verrichten. Auch um unser Wissen zu erweitern, ließ sie uns Dars abhalten. Und sagte immer: „Lächle immer und wünsche niemandem etwas Böses“. Sie war voller Gastfreundschaft und Respekt für Gäste.“

Möge Allah ihr einen Rang im Paradies gewähren und gnädig mit ihr sein. Auch soll Allah ihre Kinder dazu befähigen ihre guten Taten fortzusetzen.

Als nächstes werde ich über Herr Daud Suleman Butt aus Deutschland berichten. Er ist im Alter von 46 Jahren an Krebs gestorben. Wahrlich, Allahs sind wir und zu ihm kehren wir heim. Sein Urgroßvater Herr Abdul Hakim Butt trat in die Ahmadiyya Gemeinde bei. Er war ein Gefährte des Verheißenen MessiasAS. Er hinterlässt eine Ehefrau, eine Tochter und zwei Söhne. Seine Ehefrau Frau Samira Daud berichtet: „Er war immer für den Dienst der Jamaat bereit. Er war stets bemüht so viel, wie möglich der Jamaat zu dienen. Er war ein Mensch, der im wahrsten Sinn seinen Glauben dem Weltlichen vorzog. Auch alle Bekannten bestätigen, dass er stets ein Lächeln im Gesicht hatte und beim Spenden sehr engagiert war. Und stets für den Dienst der Jamaat bereit war.“ Hier in Deutschland diente er im Hifazat-e-Khas. Und die Mitglieder seines Teams haben auch folgendes berichtet: „Er hat seinen Dienst mit sehr viel Eifer und Verantwortungsbewusstsein vollbracht. Eine Besonderheit von ihm war, dass er zu Beginn jeder Aufgabe immer den Heiligen Qur‘an rezitierte.“ Das habe ich auch gesehen, dass er immer seinen Dienst hervorragend vollbrachte. Möge Allah den Hinterbliebenen Geduld gewähren und seine Kinder dazu befähigen die guten Taten fortzuführen.

Als nächstes berichte ich über Frau Zahida Parveen, Ehefrau von Herrn Ghulam Mustafa Awan aus dem Distrikt Sialkot. Sie ist im Alter von 61 Jahren verstorben. Wahrlich, Allahs sind wir und zu ihm kehren wir heim. Ihre Tochter Hibatul Kaleem, Ehefrau von unserem Murabbi Jamil Tabassum in Russland, berichtet: „Meine Mutter war durch die Gnade Allahs gebürtige Ahmadi und auch Musiya (Mitglied im Wassiyat System). In ihrer Familie trat der Großvater ihrer Eltern, Herr Diwan Baksh Awan in die Ahmadiyya Gemeinde ein. Sie berichtet: „Soweit ich mich erinnern kann, habe ich nie gesehen, dass sie jemals das Tahajjud Gebet vergessen hat. Auch die Kinder ermahnte sie immer dazu, dass sie eine liebevolle Bindung zur Jamaat und Khilafat aufbauen sollen.“ Sie hat einen Sohn und 4 Töchter hinterlassen. Drei Schwiegersöhne sind Waqif-e-Zindagi. Und die zwei Töchter, die mit Missionaren verheiratet sind, waren mit ihren Ehemännern im Ausland und konnten nicht in den letzten Momenten ihrer Mutter bei ihr sein und sie sehen. Möge Allah ihr einen Rang im Paradies gewähren und ihre Kinder dazu befähigen ihre guten Taten fortzuführen.

Als nächstes berichte ich über Herrn Rana Abdul Waheed aus London. Er war der Sohn von Herrn Chaudhry Abdul Hay aus der Subdivision Jaranwala des Distrikt Faisalabad. Er verstarb am 26.Juni an einen Herzinfarkt. Wahrlich, Allahs sind wir und zu ihm kehren wir heim. Er war durch die Gnade Allahs Musi (Mitglied im Wassiyat-System). Er leistete in der Ansarullah hingebungsvoll Dienste und war auch in der Fazl Moschee als Sekretär Maal und Sekretär Ziafat tätig. Er war sehr fleißig und vollbrachte seine Aufgaben mit sehr viel Freude. Möge Allah ihm einen Rang im Paradies und seinen Kindern und Hinterbliebenen Geduld gewähren.

Als nächstes berichte ich über Herrn Al Haaj Mir Muhammad Ali, ehemaliger Amir Jamaat in Bangladesch. Er verstarb im Alter von 84 Jahren. Wahrlich, Allahs sind wir und zu ihm kehren wir heim. Er war Amtsinhaber auf regionaler und nationaler Ebene. 1997 bis 2013 war er als National Amir von Bangladesch tätig. Er war auch als Sekretär Rishta Naata [Heiratsvermittlung] und Sekretär Tabligh tätig. Ab 2013 bis zum Lebensende war er als Ameer von Dhaka tätig. In seiner Amtszeit machte die Jamaat von Bangladesch sehr viele Fortschritte. Vor allem im Bereich des Eigentums- und Gebäudebau der Jamaat hat er große Dienste geleistet. Er hat auch das zentrale Missionshaus und Moscheen errichten lassen. Er war sehr fromm, demütig, vollbrachte auch finanzielle Opfer und kümmerte sich sehr um bedürftige. Er war ein leidenschaftlicher Anhänger und ein bereichernder Diener der Jamaat. Er hinterlässt 2 Söhne und eine Tochter. Möge Allah ihm vergeben und gnädig sein und seine Kinder dazu befähigen seine guten Taten fortzusetzen. Wie bereits gesagt, werde ich im Anschluss das Totengebet in Abwesenheit durchführen.

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