Freitagsansprache

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Nach tašahhud, taʿawwuḏ und der Rezitation der Sure al-Fātiḥa sagte HudhurABA

Zurzeit findet die Erwähnung von Hadhrat UmarRA statt. Ferner wurde über die Kriege berichtet, die in seiner Ära stattgefunden haben. Daher werde ich heute diese Erwähnung fortsetzen.

Es gibt eine Schlacht, die als Schlacht von Buwaib bekannt ist. Diese Schlacht fand im 13. Jahr nach der Hidschra oder gemäß anderen Historikern im 16. Jahr nach der Hidschra statt. Nach der Niederlage der Muslime in Yisr (Schlacht an der Brücke), wie es in der letzten Khutba erwähnt wurde, hat Hadhrat Muthanna Hadhrat UmarRA über die Begebenheiten der Schlacht informiert. Hadhrat UmarRA sagte zum Boten, dass er zurückkehren soll. Er soll ausrichten, dass die Armee der Muslime dort verbleiben soll, wo sie sich befindet. Es wird schnell Hilfe eilen. Hadhrat UmarRA war aufgrund der Niederlage bei der Schlacht von Yisr sehr betrübt. Er sandte überall Redner, die emotionale Ansprachen hielten und ganz Arabien dahingehend motivierten. Die arabischen Stämme kamen in großer Anzahl für dieses nationale Unterfangen zusammen. Unter diesen waren nicht nur muslimischen Stämme, sondern auch christliche. Hadhrat UmarRA sandte dementsprechend eine Armee der Muslime nach Irak. Ebenfalls versammelte Hadhrat Muthanna von den Grenzen der irakischen Gebiete die Armee zusammen. Als Rustam davon erfuhr, hat er unter der Leitung von Mehran eine Armee gegen die Muslime entsandt. Beide Armeen versammelten sich bei Al-Hīra. Al-Hīra ist eine Stadt, die drei Meilen von Kufa entfernt liegt. Ebenfalls fließt dort ein Nebenfluss des Euphrats, welcher Buwaib heißt. Die Schlacht wurde im Monat Ramadan geführt. In der Nähe des Schlachtfeldes wurde die Stadt Kufa gegründet.

Der iranische Feldherr Mehran fragte, ob sie oder die Muslime den Fluss überqueren sollen. Hadhrat Muthanna antwortete: Überquert ihr den Fluss!

In der letzten Schlacht hatten die Muslime den Fluss überquert. Diesmal wurde die Strategie gewählt, den Iranern zu sagen, dass sie den Fluss überqueren sollen.

Hadhrat Muthanna organisierte seine Armee und richtete die Reihen. Für die verschiedenen Abschnitte des Heeres wurden erfahrene Feldherren bestimmt. Er ritt auf dem bekannten Pferd mit dem Namen „Shamus“ und inspizierte die Reihen des Heeres. Er hielt bei den Flaggen (jedes Abschnitts) an und gab Anweisungen bezüglich der Schlacht. Mit motivierenden Worten, die den Mut der Streitkräfte verstärkten, sagte er:

Ich bin davon überzeugt, dass wegen euch heute Arabien keinen Schandfleck erleiden wird. Ich schwöre bei Gott, dass ich auch heute für mich das gut finde, was für euch und jeden Menschen gut ist. – Mit anderen Worten, er und die Streitkräfte sind gleich.  –  Die Helfer des Islam sagten voller Elan „Labbaik“ („Wir sind da.“) als Antwort an ihren geliebten Vorgesetzten.

Konnte es überhaupt eine andere Antwort geben? Ihr Vorgesetzter hat durch seine Worte und Taten die Streitkräfte stets gerecht behandelt. Er war bei Schmerz und Freude an ihrer Seite. Niemand war in der Lage überhaupt einen Finger gegen ihn zu erheben. Hadhrat Muthanna gab der Streitkraft die Anweisung, dass er dreimal das Takbir ausrufen wird und dabei soll die Streitkraft sich vorbereiten und bewaffnen. Nachdem sie das vierte Mal das Takbir hören, sollen sie sofort mit dem Angriff beginnen. Als Hadhrat Muthanna das erste Mal das Takbir ausrief, begannen die Iraner mit dem Angriff. Daher passten sich die Muslime der Situation an, handelten schnell und einige Personen aus dem Stamm Idschal kamen aus den Reihen hervor und begannen mit der Verteidigung. Somit ergaben sich Lücken in den Reihen. Hadhrat Muthanna gab einen Boten eine Mitteilung an diese Personen. Diese Mitteilung lautete: Der Amir der Armee gibt euch das Salam. Er sagt ebenfalls, dass heute die Muslime nicht entwürdigt werden sollen.

Hiernach haben sich die Personen aus dem Stamm wieder eingeordnet. Nach einer harten Schlacht entstand eine Unruhe bei den Iranern. Die Zahl der Toten auf der Seite der Iraner wird bei einhunderttausend geschätzt. Der Feldherr der Iraner bei dieser Schlacht Mehran kam bei diesem Krieg ums Leben. Diese Schlacht wird auch als „Yaum-ul-A’aschar“ bezeichnet. Denn bei dieser Schlacht gab es hundert solcher Leute, die jeweils zehn Menschen getötet haben. Die iranische Armee erlitt eine Niederlage und flüchtete in Richtung der Brücke, damit durch das Überqueren des Flusses sie auf ihrer sicheren Seite gelangen können. Indes hat Hadhrat Muthanna mit einem seiner Streitkräfte sie verfolgt und hat sie, bevor sie die Brücke überqueren konnten, umzingelt. Durch das Zerstören der Brücke und den Angriff auf die Iraner wurden sehr viele Soldaten getötet.

Später hat Hadhrat Muthanna seine Trauer bekundet und bereut, warum er jene verfolgt hat, die bereits verloren hatten. Er war später der Ansicht, dass er dies hätte, nicht tun dürfen. Er sagte: Ich habe einen großen Fehler begangen. Es gehört sich nicht für mich mit solchen Menschen zu kämpfen, die keine Kraft für den Kampf hatten. In Zukunft werde ich dies niemals tun.

Er ermahnte ebenfalls die Muslime, indem er sagte: O Muslime, auch ihr sollt eine solche Handlung nicht begehen. In einer solchen Situation sollt ihr nicht nach meinem Vorbild handeln. Denn es ist ein Fehler gewesen Flüchtende zu verfolgen.

– Dies sind in erster Linie die Prinzipien des Islams. –

Bei dieser Schlacht sind auch große Generäle der muslimischen Armee, beispielsweise Khalid bin Hilal und Mas’ud bin Haritha den Märtyrertod gestorben. Hadhrat Muthanna leitetet das Totengebet der Märtyrer und sagte: Ich schwöre bei Gott, die Tatsache, dass diese Personen voller Mut und Tapferkeit an dieser Schlacht teilgenommen haben, senkt meinen Schmerz und meine Trauer. Sie blieben standhaft und waren nicht beunruhigt. Eine weitere Tatsache beruhigt und verringert meine Trauer, dass der Märtyrertod als Buße für die Sünden gilt.

Die Historiker geben bei dieser Schlacht eine Begebenheit an, bei der der Mut und die Tapferkeit der muslimischen Frauen ersichtlich wird. In einer Entfernung zum Schlachtfeld war an einem Ort namens Qawadis das Camp der muslimischen Frauen und ihren Kindern. Als nach dem Ende der Schlacht ein Abschnitt der Armee der Muslime, die auf Pferden ritten, zum Camp gelangte, gab es ein Missverständnis bei den muslimischen Frauen. Sie dachten, dass dies eine feindliche Einheit ist, die sie zu attackieren beabsichtigt.

Sie brachten schnell die Kinder in Sicherheit und bewaffneten sich selbst mit Steinen und verschiedenen anderen Dingen, um sich zu verteidigen. Als die Einheit der Armee näher rückte, erkannten sie, dass dies die Muslime sind. Amad bin Abdal Masih, der Vorgesetzte dieser Einheit sagte unwillkürlich, nachdem er dies sah: Dies gehört sich für die Frauen der Armee Allahs!

Die Schlacht von Buwaib endete, jedoch hatte diese Schlacht große Auswirkungen. Bei den Kriegen in Iran gab es bisher noch nicht solch eine hohe Anzahl von Toten. Eine Auswirkung dieser Schlacht war, dass die Muslime, die in der Umgebung Iraks lebten, nun an Standfestigkeit gewannen. Man eroberte Gebiete vom südlichen Irak bis zum Tigris. Nach einigen weiteren Kämpfen eroberten die Muslime das Gebiet zurück, welches sie verlassen hatten. Die Iraner haben es besser auf die andere Seite des Flusses Tigris zu gehen und dort zu verbleiben. Nach dieser Schlacht haben sich die Muslime in den verschiedenen Ortschaften Iraks verstreut.

Als nächstes fand die Schlacht von Qadsiya statt, die im 14. Jahr nach der Hidschra stattgefunden hat. Qadsiya ist ein Ort im heutigen Irak. Es ist etwa 45 Meilen von Kufa entfernt. Im 14. Jahr nach der Hidschra kam es in der Ära von Hadhrat UmarRA zu einer Entscheidungsschlacht zwischen den Muslimen und den Sassaniden. Als Ergebnis eroberten die Muslime das Reich von Iran. Als die Perser von den Siegen der Muslime erfuhren, sagten sie zu ihren zwei Generälen Rustam und Ferozan, dass sie durch ihren Zwist gegeneinander die Feinde gestärkt haben.

Nun sei die Situation so weit vorangeschritten, dass wenn sie so verbleiben, Iran zerstört werden wird. Denn Bagdad, Sabaad, ein Ort in der Nähe von Madain und Tikrit, eine berühmte Stadt zwischen Bagdad und Mossul, 30 Farsal also 90 Meilen von Bagdad entfernt, von alldem ist nur die Stadt Madain übrig. Wenn ihr beiden euch nun nicht einigt, dann werden wir zuerst euch beide vernichten und anschließend werden wir selbst vernichtet werden, indem wir selbst den Krieg führen. Rustam und Ferozan setzten daraufhin Buran ab und übergaben die Herrschaft Yazdegerd, welcher zu der Zeit erst 21 Jahre alt war. Alle Burgen und Militärposten wurden gefestigt.

Als Hadhrat Muthanna Hadhrat UmarRA über die Aktivitäten der Perser berichtete, sagte Hadhrat UmarRA: „Bei Gott, ich werde die Könige der Ungläubigen durch die Wohlhabenden und Könige Arabien bekämpfen lassen.“

So wurden alle Herrscher, Weisen, ehrenhaften Personen, Schriftsteller und Dichter für den Kampf losgeschickt. Hadhrat Muthanna wurde angewiesen, dass er das Herrschaftsgebiet der Ungläubigen verlassen soll und zu den Grenzgebieten kommt, die zwischen den Muslimen und ihnen liegen. Weiter wurde er angewiesen die die Menschen der Stämme Rabia und Muzar hierin zu beteiligen. Hadhrat Umar sandte in alle vier Himmelsrichtungen seine Boten und ließ den Herrschern und Stammesführern die Nachricht übermitteln, dass sie sich in Mekka versammeln sollen. Da die Pilgerfahrt bevorstand, machte sich Hadhrat UmarRA auf, um die Pilgerfahrt zu vollziehen. Während der Pilgerfahrt versammelten sich die arabischen Stämme von überall zusammen. Als Hadhrat Umar von der Pilgerfahrt zurückkehrte, stand in Medina ein großes Heer bereit. Hadhrat UmarRA übernahm die Führung des Heeres selbst. Er bestimmte Hadhrat AliRA zum Amir von Medina und zog mit dem Heer los. Das Heer schlug sein Lager in Sarar, einer Quelle drei Meilen von Medina entfernt, auf. Bis jetzt war noch nicht vollständig entschieden, ob Hadhrat UmarRA als Soldat mit in den Krieg zieht. Zwar ist er mit dem Heer losgezogen, aber bis jetzt wurde noch nicht entschieden, ob er selbst das Heer anführt, oder ob er später jemand anderen zum Kommandeur bestimmt und mit ihm das Heer fortschickt.

In Tarikh-e-Tabari heißt es, dass Hadhrat UmarRA sich mit den Menschen beratschlagte. Jeder schlug ihm vor, dass er gemeinsam mit dem Heer nach Persien reisen sollte. Bevor Hadhrat Umar nach Sarar kam, hatte er sich mit niemanden beratschlagt. Doch Hadhrat Abdul Rahman war unter denjenigen, die Hadhrat UmarRA rieten, nicht mit dem Heer zu reisen. Hadhrat Abdul Rahman sagte: „Bis heute habe ich niemals meine Eltern jemanden gewidmet außer dem Heiligen ProphetenSAW, noch werde ich es jemals in Zukunft tun. Doch heute sage ich: Meine Eltern seien ihnen gewidmet. Überlassen sie mir die finale Entscheidung dieser Angelegenheit.“

Anschießend riet er Hadhrat UmarRA, dass dieser in dem Ort Sarar bleiben soll und das Heer von hier losschicken soll. Weiter sagte er zu Hadhrat UmarRA: „Sie haben bereits gesehen, dass Allah in Bezug auf ihre Heere stets in ihrem Sinne entschieden hat. Sollte ihr Heer verlieren, wäre es nicht ihrer Niederlage gleichzusetzen. Sollten sie jedoch zu Beginn bereits gemartert werden oder besiegt werden, dann fürchte ich, dass die Muslime nie wieder das Takbir werden ausrufen können, noch werden sie die Einheit Gottes bezeugen können.“

Nach dieser Beratschlagung mit den weisen Gefährten, rief Hadhrat UmarRA eine allgemeine Versammlung zusammen. Als Hadhrat UmarRA den zuvor erwähnten Rat von Hadhrat Abdul Rahman erhielt, beratschlagte er sich mit seinen Ratgebern und rief anschließend alle Anwesenden in einer großen Versammlung zusammen. Hadhrat UmarRA hielt eine Rede und sagte: „Allah hat die Menschen im Islam versammelt und Liebe in ihren Herzen füreinander geschaffen. Der Islam hat alle zu Brüdern gemacht. Der Zustand der Muslime ist wie der eines Körpers. Wenn nämlich ein Bereich des Körpers Schmerzen empfindet, dann kommen die anderen Bereiche des Körpers nicht umher auch diesen Schmerz zu empfinden. Daher ist es wichtig, dass die Entscheidungen der Muslime nach einer Beratschlagung gefällt werden. Besonders der Rat der erfahrenen und weisen Menschen sollte eingeholt werden. So ist es auch wichtig für die Menschen, dass sie der Angelegenheit, die sie gemeinsam beschließen, vollkommen Folge leisten. Ebenso ist es wichtig für den Amir, dass er den Rat der Ratgeber in Bezug auf die Menschen und auf die Kriege annimmt.“

Weiter sagte Hadhrat UmarRA: „O, ihr Menschen, ich wollte mit euch gemeinsam losziehen, doch die Ratgeber unter euch haben mich davon abgehalten. Daher habe ich nun beschlossen nicht selbst mitzugehen, sondern an meiner Stelle jemanden anderen zu schicken.“

Hadhrat UmarRA war zu der Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Person. Alsdann er einen Brief von Hadrat Sa‘ad erhielt. Hadhrat Sa‘ad war zu der Zeit zuständig für die Almosengaben aus Najd. Hadhrat UmarRA sagte, man solle ihm jemanden vorschlagen, den er als Kommandeur des Heeres bestimmen könne. Hadhrat Abdul Rahman sagte: „Sie haben die Person doch bereits gefunden.“ Hadhrat UmarRA fragte daraufhin: „Wen meinst du?“ Hadhrat Abdul Rahman sagte: „Der äußerst tapfere, Sa‘ad bin Malik.“ Damit ist Sa‘ad bin Abi Waqas gemeint. Auch alle anderen sprachen sich für diesen Vorschlag aus.

In Tarikh-e-Tabari heißt es, dass Hadhrat UmarRA Hadhrat Sa’ad zum Amir bestimmte und ihm folgende Anweisung gab: „O Sa‘ad, du solltest niemals Hochmut empfinden dafür, dass man dich als Onkel und Gefährten des Heiligen ProphetenRA bezeichnet, denn Allah löscht das Schlechte nicht mit dem Schlechten aus, sondern er löscht das Schlechte mit dem Guten aus.

Die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer basiert nur auf Gehorsamkeit.“

Diese Anweisung tätigte er. Als er losschreiten wollte, sagte Hadhrat UmarRA zu Hadhrat Sa’ad: „Halte meine Anweisung in Erinnerung.“

Er machte eine zweite Anweisung, die folgendermaßen lautete:

Du hast die Verantwortung für eine schwere und harte Arbeit übernommen. Gewöhne dich und deine Männer an fromme Taten und trachtet damit nach dem Sieg. Merkt euch: für jede Sache gibt es eine Art und Weise, wie man sich daran gewöhnt. Geduld ist der Weg, wie man sich fromme Taten aneignet. Wenn du geduldig bist, gewöhnst du dich an fromme Taten. Sei geduldig bei jedem Unheil, das dich ereilt und jedem Schmerz, der dich überkommt. So wirst du Gottesfurcht erlangen.

Dann sagte er, dass er mit seinen Kollegen von Sharaf nach Iran auswandern soll. Sharaf ist eine Wasserquelle in Najd.

Er sagte:

An diesem Ort hat sich das Heer versammelt, fangt von hier an, setzt euer Glauben auf Allah, fleht Ihn in all euren Angelegenheit um Hilfe an. Und bedenkt, dass ihr losschreitet, um jenes Volk zu bekämpfen, dessen Anzahl sehr groß ist. Sie haben eine große Ausrüstung, ihre militärische Kraft ist sehr stark. Ihr geht, um jene Ortschaft zu bekämpfen, die militärisch gesehen kräftig und abgesichert ist. Ferner angesichts ihrer Üppigkeit eine fruchtbare Landschaft besitzt. Und schaut, lasst euch nicht von ihnen täuschen, weil es intrigante und betrügerische Personen sind. Wenn ihr in Qadsiya angelangt seid, dann befindet ihr euch am Rande der Berglandschaft und am Beginn der Tallandschaft. Verweilt an dieser Stelle und bewegt euch von hier nicht fort. – Er nannte ihnen auch den Ort, wo sie verbleiben sollen. – Wenn der Feind von eurer Ankunft erfährt, dann wird er sich aufregen und es werden euch die Fußsoldaten, Reiter mit ihrer ganzen Kraft angreifen. Wenn ihr in dieser Situation dem Feind gegenüber standhaft bleibt, und ihr den Wunsch nach Tugenden habt und eure Absicht richtig ist, dann habe ich die feste Hoffnung, dass ihr sie besiegen werdet. Dann werden sie sich niemals so versammeln und euch bekämpfen. Auch wenn sie sich versammeln, dann werden ihre Herzen nicht an ihrer Seite kämpfen. Sie werden euch mit ängstlichen Herzen bekämpfen. Wenn eine andere Situation eintritt, dann entfernt euch von den iranischen naheliegenden Ortschaften. – Wenn ihr euch zurückziehen müsst oder verliert, dann entfernt euch von den naheliegenden Ortschaften des Irans in die naheliegenden Berge. – Dadurch werdet ihr in euren Gegenden mutiger sein. Ihr werdet eure Ortschaft kennen und die Iraner werden in eurer Ortschaft verängstigt sein. Und sie werden die Ortschaften nicht kennen. Bis hin, dass Gott euch erneut die Möglichkeit des Sieges über sie gibt.

Er war sich ganz sicher, dass sie siegreich sein werden. Obwohl vorübergehend eine schwierige Situation entstehen kann, auch dann werden sie letztendlich siegreich sein. Kurzum, das ganze Heer agierte gemäß den Anweisungen von Hadhrat UmarRA. Gemäß den ausführlichen Anweisungen von Hadhrat UmarRA aus Medina.

Dementsprechend schreibt Tabari, dass er sogar das Datum der Abreise festgelegt hatte, an welchem das Heer von Sharaf abreisen sollte. Er wies auch an, dass das Heer, wenn es in Qadsiya gelangt, zwischen den Ortschaften Uzaib-ul-Hanajaat und Uzaib-ul-Qawadis Halt machen soll. Von hier aus soll das Heer nach Osten und Westen stationiert werden. Uzaib ist eine Wasserschlucht zwischen Qadsiya und Mughisia, welche 4 Meilen entfernt von Qadsiya liegt. Und 32 Meilen von Mughisia entfernt. Man erkennt aus dem Brief von Hadhrat UmarRA an Hadhrat Sa’ad Bin Abi Waqas, dass dort zwei Uzaib waren. Das entnimmt man auch aus der Geschichte. Hadhrat UmarRA hat Hadhrat Sa’ad bin Abi Waqas mit 4.000 Mann nach Iran geschickt. Später trafen auch 2.000 Soldaten aus Jemen bzw. Najdi ein. Auf dem Weg kamen 3.000 Leute von Banu Asad und 1.700 Soldaten aus Jemen von Ash‘as bin Qais Kandi. Die Anzahl des islamischen Heeres wuchs über 30.000 an. Davor war dort auch schon ein Heer versammelt. Die Wichtigkeit dieses Heeres kann man dadurch erschließen, dass darin 99 solcher Gefährten waren, die mit dem Heiligen Propheten MuhammadSAW an der Schlacht von Badr teilgenommen haben.

Tabari beziffert ihre Zahl auf über 70. Mehr als 310 waren jene, die seit den Anfängen des Islams bis zum Bait-e Ridhwan von der Gesellschaft des Heiligen ProphetenSAW profitierten. 300 Gefährten waren solche, die bei der Eroberung von Mekka beteiligt waren. 700 waren solche, die zwar selbst keine Gefährten waren, aber die Ehre hatten, Kinder der Gefährten zu sein. Hadhrat Sa’ad bin Abi Waqas machte Halt als er bei Sharaf angekommen ist. Muthanna wartete mit 8.000 Mann an einer Ortschaft von Zuqa‘ar. Das ist eine Wasserschlucht in der Nähe von Kufa. Dort wartete er auf die muslimische Hilfstruppe. In der Zwischenzeit verstarb er. Er ernannte Bashir bin Khasasiya zu seinem Nachfolger. – Muthanna ist dort verstorben. – In Sharaf angekommen, erzählte Sa’ad Hadhrat UmarRA die Einzelheiten über den Halt des Heeres. Daraufhin legte Hadhrat UmarRA selbst die Reihenfolge des Heeres fest und schrieb in seinem Brief, dass das gesamte Heer in 10er Bataillons aufgeteilt werden soll. Über sie soll ein Aufseher ernannt werden und ein Offizier. Dann soll ihre Anzahl kalkuliert werden sie sollen nach Qadsiya geschickt werden. Unter seiner Aufsicht soll das Bataillon von Mughira bin Shoba gehalten werden.

Hadhrat Umar hat diese Anweisung Hadhrat Sa’ad gemacht, dass er das Bataillon von Mughira bin Shoba unter seiner Aufsicht halten soll. Er soll ihm hiernach die Einzelheiten über die Vorfälle zuschicken und ihn über die täglichen Entwicklungen benachrichtigen. Hadhrat Sa’ad hat gemäß diesen Anweisungen das Heer eingeteilt und schrieb detaillierte Informationen über die Zustände. Dass ein Aufseher über 10 Männer wachen soll, war auch ein Teil dieses Systems, das auch in der Ära des Heiligen ProphetenSAW angewandt wurde. In einem weiteren Brief schrieb Hadhrat UmarRA an Hadhrat Sa’ad folgendes:

„Ermahne stets dein Herz, und motiviere und ermahne das Heer. Seid geduldig, denn Gott belohnt seine Menschen gemäß ihren Absichten.

Die Verantwortung, die euch auferlegt wurde und die Aufgabe, die ihr bewältigen möchtet, sollt ihr mit aller Vorsicht und Bedacht ausführen. Bittet Gott um Schutz und rezitiert so viel möglich: لا حول و لا قوت الا با اللّٰہ [Es gibt keine Macht (gegen das Böse) und keine Kraft (für das Gute ) außer bei Allah].

Schreibt mir, welchen Weg eure Truppe schon zurückgelegt hat und wer zum Feldherrn der feindlichen Truppe ernannt wurde. Ich wollte euch einige Anweisungen geben, konnte dies indes nicht, weil ich nicht alle Informationen über euch und den Feind besitze. Schickt mir alle Informationen, dann werde ich euch weitere Anweisungen geben. Schreibt mir ausführlich, welche Orte das islamische Heer bereits erreicht hat und wie der Zustand des Ortes ist, wo ihr euch befindet und wo sich das iranische Heer befindet. Schreibt mir dermaßen ausführlich, dass ich es mir bildlich vorstellen kann. Schreibt mir jedes Detail und berichtet mir ausführlich euren Zustand. Fürchtet Gott und habt in Ihm Vertrauen in all euren Angelegenheiten. Fürchtet die Tatsache, dass Gott ein anderes Volk statt euch hervorbringen könnte, um diese Aufgabe zu vollführen. Wenn Ihr dieser Verantwortung nicht gerecht werdet, wird euch Gott beseitigen und ein anderes Volk hervorbringen. Die Aufgabe wird auf jeden Fall vollendet werden.“

Als man Qadsiya erreichte, schrieb Hadhrat Sa’ad ausführlich an Hadhrat UmarRA über seinen Aufenthalt und über seine Umgebung. Hadhrat UmarRA schrieb zurück: „Bleibt an eurem Ort, bis der Feind euch von selbst angreift. Wenn ihr den Feind überwältigt, dann schreitet bis Madain vor.“

Die folgende Begebenheit bezüglich Hadhrat Sa‘ad wurde bereits erwähnt, sollte auf jeden Fall aber auch bezüglich Hadhrat UmarRA erneut erwähnt werden. Gemäß der Anweisung des Kalifen verweilte Hadhrat Sa‘ad in Qadsiya für einen Monat, aber keiner der Iraner griff sie an. Daraufhin schrieben die Bewohner dieses Ortes einen Brief an den iranischen König Yazdegerd, in dem es hieß: Die Araber verweilen nun seit einiger Zeit in Qadsiya und sie haben sie nicht angegriffen. Sie haben die Orte bis zum Euphrat ruiniert und die Tiere gestohlen. Wenn Sie uns nicht helfen, werden wir unseren ganzen Besitz ihnen übergeben. Nach diesem Brief ließ Yazdegerd Rustam herbeirufen, aber Rustam redete sich heraus nicht angreifen zu wollen. Er schlug vor Djalinus zum Feldherrn zu ernennen. Aber der König hörte nicht auf Rustam und er musste das Herr zum Angriff mitnehmen.

Hadhrat UmarRA schrieb an Hadhrat Sa‘ad, solche Personen zu Rustam für die Einladung zum Islam zu schicken, die weise, intelligent und mutig sind. Man soll nicht angreifen, sondern zunächst zum Islam einladen. „Allah wird diese Einladung zu ihrer Schmach und zu unserem Erfolg verwandeln. Schreibt mir täglich einen Brief.“

Hiernach wählte Hadhrat Sa‘ad vierzehn Personen aus und schickte sie zum iranischen König, damit sie den iranischen König Yazdegerd zum Islam einladen. Die Muslime waren auf Pferden unterwegs. Sie hatten Decken über sich gezogen und hielten Peitschen in ihren Händen. Als erstes sprach Hadhrat Noman bin Mukarrin mit dem König und danach Mughira bin Zarara. Mughira sagte zu dem König:

Entweder werden wir gegen dich kämpfen oder du wirst die Jizya (Steuer) zahlen müssen. Die Entscheidung liegt bei dir. Es gibt noch eine dritte Option: Wenn du den Islam annimmst, wirst du vollen Schutz genießen.

Yazdegerd antwortete: Wäre es nicht verboten die Boten zu töten, hätte ich euch alle umgebracht. Ich habe nichts für euch. Kehrt zurück!

Dann ließ er einen Eimer voller Erde zu sich rufen und übergab es ihnen. Dann ordnete er an, sie aus Madain herauszuwerfen. Asam bin Amar nahm diese Erde und übergab sie Hadhrat Sa‘ad und sagte: „Herzlichen Glückwunsch. Gott hat uns die Schlüssel zu diesem Land gewährt.“

Nach dieser Begebenheit herrschte auf beiden Seiten für mehrere Monate Waffenstille. Rustam hielt sich mit seinem Heer in Sabat auf und griff nicht an, obwohl es ihm Yazdegerd eindeutig befohlen hatte. Die Bürger wiesen Yazdegerd ständig an, sie zu beschützen, andernfalls werden sie den Arabern zum Opfer fallen. Aus diesem Grund war Rustam gezwungen auszurücken und die iranische Truppe verließ Sabat und ließ sich in Qadsiya nieder. Als Rustam Sabat verließ, betrug die Anzahl seines Herrn 120.000 Personen. Er hatte 33 Elefanten mit sich. Es dauerte vier Monate, bis Rustam Qadsiya erreichte. Als sich Rustam in Qadsiya niederließ, begutachtete er das islamische Heer am nächsten Morgen. Er wies die Muslime an friedvoll zurückzukehren. Die Muslime antworteten: Wir sind nicht aufgrund von weltlichen Zwecken hierhergekommen. Unser Ziel ist das Jenseits.

Rustam verlangte, dass einige Muslime zu ihm kommen, um zu verhandeln. Im Palast von Rustam wurden elegante und teure Teppiche ausgebreitet und es wurde für Komfort gesorgt. Man ließ einen Thron aus Gold für Rustam anfertigen. Er wurde mit Kissen geschmückt, deren Nähte aus Gold bestanden. Als erstes begab sich Hadhrat Ribi bin Amir von Seiten der Muslime zu Rustam. Er stütze sich mit seinem Speer und ging mit kleinen Schritten. Wegen der Spitze des Speeres kam es zu Rissen auf den Teppichen und den Kissen. Er kam zu Rustam und steckte seinen Speer in die Erde.

Hadhrat Ribi legte drei Sachen Rustam vor:

Nehmt den Islam an und wir werden aufhören euch zu verfolgen und mit eurem Land werden wir nichts mehr zu tun haben. Dann verwaltet ihr euer Land selbst. Gebt uns die Jizya. Wir werden es von euch annehmen und euch dafür beschützen. Wenn ihr mit nichts einverstanden seid, dann werden wir am vierten Tag gegen euch kämpfen. In diesen drei Tagen werden wir nicht mit dem Krieg beginnen. Aber wenn ihr vorher mit dem Krieg beginnen werdet, so werden wir gezwungenermaßen kämpfen müssen.

Am nächsten Tag hat Hadhrat Sa‘ad Huzaifa Bin Maisam entsendet. Auch er hat die drei Punkte von Hadhrat Ribi wiederholt. Am dritten Tag ging Hadhrat Mughira Bin Shoba. Als er am Ende seines Gesprächs die drei Punkte wie seine beiden Vorgänger über den Islam wiederholt hat, Jizya und den Krieg, so sagte Rustam danach:

Ihr werdet alle sicherlich sterben.

Daraufhin sagte Hadhrat Mughira:

Wer von uns umgebracht werden wird, so wird dieser in das Paradies gehen. Und wer von euch sterben wird, wird in die Hölle gehen. Und wer von uns am Leben sein wird, wird Erfolg über euch haben.

Als Rustam die Worte von Hadhrat Mughira gehört hat, legte er einen Schwur ab und sagte: Bei der Sonne, der morgige Tag wird nicht angebrochen sein, da werden alle von uns euch mit dem Schwert besiegt haben.

Nach Hadhrat Mughira hat Hadhrat Sa‘ad noch einige kluge Leute zu Rustam gesendet, welche am Abend zurückkamen. Hadhrat Sa‘ad hatte den Muslimen den Befehl gegeben sich in den Graben zu begeben. Und er sagte zu den Iranern: Den Fluss zu überqueren ist eure Aufgabe. Die Muslime hatten die Brücke besetzt. So mussten die Iraner die ganze Nacht über den Euphrat eine Brücke bauen. Rustam sagte, als er die Brücke überquerte: Morgen werden wir die Muslime zermalmen. Eine Person erwiderte, wenn Allah es will, dann. Vielleicht glaubte er auch an Allah. – Einer seiner Freunde sagte es. –

Daraufhin sagte Rustam: Auch wenn Allah es nicht will. – Wir suchen Zuflucht bei Allah. – Selbst dann werden wir auch sie zermalmen.

Die Muslime hatten sich aufgereiht. Hadhrat Sa‘ad wurde währenddessen krank und er bekam Geschwüre. Und er konnte wegen der Krankheit sich auch nicht hinsetzen. Er blieb daher stets auf der Brust liegen. Er hatte immer ein Kissen unter seiner Brust. So lag er auf dem Dach von der Festung und sah der Arme von weitem zu. Hadhrat Sa‘ad hatte als seinen Vertreter Khalid Bin Fatah ernannt. Hadhrat Sa‘ad hielt eine Ansprache an die Muslime. Und er ermahnte zum Jihad. Er erinnerte auch an das Versprechen Allahs über den Sieg. 

Der Fluss Atiq entspringt auch dem Euphrat. Die Armee der Muslime war zwischen Qudais und dem Graben. Qudais ist ein Ort in der Nähe von Qadsiya, welcher eine Meile vom Fluss Atiq entfernt war. Das iranische Heer war in 30.000 Fesseln gelegt. Sie hatten sich gegenseitig Fesseln angelegt, damit keiner flüchtet.

Hadhrat Sa‘ad gab den Muslimen den Befehl die Sure Anfal zu rezitieren. Als die Sure rezitiert wurde, verspürten die Muslime einen Frieden. Nach dem Verrichten des Zuhr Gebets begann der Krieg zwischen den Muslimen und den Iranern. Sie haben den Muslimen viel Schaden zugefügt. Hadhrat Asim rief die besonders guten Bogenschützen der Banu Tamim zu sich und sagte ihnen: Greift mit euren Pfeilen die Elefantenreiter an.

Zu den tapferen Kriegern sagte er, dass sie die Gurte der Reitersitze von den Elefanten von hinten durchschneiden. So blieb kein Elefant übrig, welches von einem Reiter geritten wurde bzw. Proviant enthielt. Bis nach dem Sonnenuntergang hielt der Krieg an. Am ersten Tag starben 500 Männer vom Stamme Banu Asad. Dieser Tag wird „Yaume Armas“ genannt. Als am zweiten Tag der Morgen anbrach, begrub Hadhrat Sa’ad alle Märtyrer. Die Verwundeten wurden den Frauen übergeben, damit diese nach ihnen schauen. So haben die Muslime auch von Syrien Unterstützung bekommen. Hadhrat Hashir Bin Utba Bin Abi Waqas war der Führer dieses unterstützenden Heers. Im vorderen Teil war Hadhrat Qa‘qaa Bin Amr der Führer.  Qa‘qaa ist schnell gereist. Er kam am Morgen bei dem Heer an. Qa‘qaa wandte diese Strategie an, dass er das erste Heer in jeweils zehn Kriegern aufteilte, welche alle mit einem Abstand voneinander ihr Lager aufgeschlagen hatten. Und nacheinander kamen diese dazu und es erschallte immer der Ruf „Allah ist der größte.“ Es fühlte sich so an, dass das muslimische Heer ständig weitere Hilfe erhalten hat. Selbst Hadhrat Qa‘qaa ging in den vorderen Teil. Er ging nach vorne und grüßte alle Muslime. Er gab die Frohbotschaft von der Ankunft der neuen Muslime. Und er sagte ihnen, macht dass, was ich mache. Dies sagten Sie und gingen voran und forderten die Gegner heraus. Bahman Jazwiyya trat nach vorn und beide kämpften. Qa’qaa war erfolgreich und tötete ihn. Die Muslime waren wegen dem Tod von Bahman Jazwiyya und der Unterstützung durch die Muslime sehr glücklich.

Über Hadhrat Qa‘qaa gibt es einen Ausspruch von Hadhrat Abu BakrRA. Er sagte: Jenes Heer ist unschlagbar, wenn einer wie er anwesend ist.

An jenem Tag konnten die Iraner ihre Elefanten nicht einsetzten, weil die Sitze am Tag zuvor beschädigt wurden. So waren Sie in der Reparatur dieser seit dem Morgen beschäftigt. Und die Muslime nahmen die Taktik ein, dass sie ihren Kamelen mit großen Decken bekleidet haben, weshalb die Kamele unerkennbar waren. Sie hatten Kleider darübergelegt, so waren die Hälse und Körper dieser verschwunden. Und es sah so aus als wären es Elefanten. Wo auch immer diese Kamele hingegangen sind, sind die Pferde der Iraner zurückgewichen, wie am Tag zuvor die Kamele der Muslime zurückgeschreckt sind. Vom Morgen bis Abend bekriegten sich beide Heere. Als der Tag über die Hälfte hin vergangen war, begann der allgemeine Krieg, welcher bis zum Abend anhielt. Der zweite Tag wird „Yaume Armas“ genannt. Dieser Tag galt den Muslimen. An diesem Tag hatten die Muslime Erfolg. Es brach der Morgen des dritten Tages an, so waren beide Heere in ihren Gräben. An diesem Tag gab es einen blutigen Krieg. Die Zahl der Märtyrer der Muslime betrug 2000 und es starben 10.000 Soldaten der Iraner. Die Muslime beerdigten ihre Verstorbenen und behandelten die Verwundeten. Die Leichen der Iraner indes blieben auf dem Feld liegen.

In jener Nacht richteten die Iraner die Sättel ihrer Elefanten hin. Es waren Fußsoldaten zum Schutz der Elefanten dabei. Jedoch konnten die Elefanten heute nicht so viel Zerstörung anrichten, wie sie es am ersten Tag taten. Hadhrat Sa’ad schickte eine Botschaft zu Hadhrat Qa’qaa und Hadhrat Asim, dass sie ihn von den weißen Elefanten der Iraner befreien sollen. Also griffen Hadhrat Qa‘qaa und Hadhrat Asim ihn an und stachen ihm Speere in beide Augen, wodurch der Elefant sein Bewusstsein verlierend seine Reiter runterwarf. Sein Rüssel wurde abgeschnitten und er wurde durch Pfeilangriffe zu Boden gebracht. Hiernach stachen die Muslime einen Speer in die Augen eines weiteren Elefanten. Manchmal rannte er auf die Armee der Muslime zu. Diese stachen ihn mit der Spitze eines Speeres und wenn er zu der Armee der Iraner rannte, stachen sie ihn mit einem Speer. Letztendlich lief der Elefant, der „Ajrab“ genannt wurde, in Richtung des Atiq Flusses und auch andere Elefanten, die das sahen, sprangen ihm hinterher und starben samt ihrer Reiter. Bis zum Sonnenuntergang ging dieser Kampf fort. Diesen Kampf ist mit dem Namen „Yaum-e-Armas“ bekannt. Nach dem Isha Gebet brach erneut ein intensiver Kampf aus. Man sagt, dass die Geräusche der aufeinandertreffenden Schwerter so waren, als würde beim Schmied Metall geschnitten werden.

Hadhrat Sa’ad blieb auch die ganze Nacht lang wach und betete zu Allah, dem Allmächtigen. Arabien und Ajam hatten solch eine Situation noch nie erlebt. Als der Morgen anbrach, war der Mut und Eifer der Muslime immer noch bestehend und sie blieben standhaft. Der auf dieser Nacht folgende Morgen brachte für alle Erschöpfung mit, da sie die ganze Nacht wach waren. Diese Nacht nennt man „Lailatul Harir“. Die Begründung hierfür ist so festgehalten, dass die Muslime in jener Nacht keine Konversationen führten, sondern nur flüsterten. Die Bedeutung von „Harir“ ist wie folgt beschrieben: „Wie ein leises Geräusch, dass durch den Bogen entsteht, wenn ein Pfeil abgeschossen wird oder das leise Geräusch eines Mörsers.“ In der Erläuterung wird auch die Begründung für „Lailatul-Harir“ genannt, dass Muslime seit der Dämmerung bis zum Morgengrauen sehr tapfer kämpften. Sie unterhielten sich nicht laut, sondern redeten leise, deswegen wurde die Nacht als „Lailatul Harir“ bekannt.

Jedenfalls, auch am vierten Tag ging der Kampf bis zum Mittag und die Iraner erlitten Rückschläge. Hiernach wurde Rustam angegriffen und er floh in Richtung des Atiq Flusses. Als er in den Fluss sprang, ergriff ihn ein Muslim namens Halal und zog ihn aufs Land und tötete ihn. Danach verkündete dieser Muslim, der Rustam getötet hatte:

„Ich habe Rustam getötet. Kommt zu mir.“

Die Muslime umzingelten ihm von allen Seiten und skandierten laut das Takbir. Durch die Nachricht über Rustams Mord flohen die besiegten Perser. Die Muslime verfolgten auch diese und töteten einige und nahmen auch eine große Zahl gefangen. Dieser Tag wird „Yaum-e-Qadsiya“ genannt. Hadhrat UmarRA fragte jeden Morgen die vom Schlachtfeld kommenden Reiter über die Schlacht von Qadsiya. Als der Überbringer der Siegesnachricht mitteilte, dass Allah die Ungläubigen besiegt hat, lief Hadhrat UmarRA neben ihm her und informierte sich, wobei der Botschafter auf seinem Kamel ritt. Und er kannte Hadhrat UmarRA auch nicht.

Als der Botschafter und die Leute Hadhrat UmarRA „Amir-ul-Muminin“ nannten und mit Salam grüßten, sagte der Botschafter zu Hadhrat UmarRA: „Wieso haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie Amir-ul-Muminin sind?“

Hadhrat UmarRA sagte: „O mein Bruder, es ist nicht schlimm.“ Als die Nachricht des Sieges ankam, verkündete Hadhrat UmarRA die Nachricht des Sieges der Menschenmenge und hielt danach eine emotionale Rede. Er schickte den Befehl: „Das Heer soll an seinem Ort bleiben, die Armee neu geordnet werden und andere verbesserungsfähige Sachen verbessert werden.“

Hadhrat Sa’ad hatte den Kalifen darüber um Rat gefragt, dass es während der Schlacht von Qadsiya auch viele solche Leute auf der Seite der Iraner gab, die zuvor mit den Muslimen bereits Frieden geschlossen hatten. Manche dieser sagten, dass die iranische Regierung sie gegen ihren Willen zur Schlacht gezwungen hatte. Sie kamen nicht freiwillig, sondern wurden gezwungen und diese Behauptung vieler war auch richtig. Viele Leute hatten aufgrund des Krieges dieses Gebiet verlassen und waren in die Gebiete der Feinde gezogen und kamen nun zurück.

Hadhrat UmarRA berief für das Urteil über diese Angelegenheiten in Medina die Majlis-e-Shura ein und schickte nach der Entscheidung die Anweisung:

„Jene die mit euch eine Vereinbarung hatten und diese sich an diese hielten und in ihrer Ortschaft blieben und nicht zum Feind übergelaufen sind, diese Vereinbarungen werden mit voller Treue eingehalten. Jene, die keine Vereinbarung mit den Muslimen hatten, aber vor Ort geblieben sind und nicht zum Feind überliefen und gegen euch gekämpft haben, dann sollen sie genauso behandelt werden, wie jene, mit denen eine Vereinbarung getroffen wurde. Jene, die behaupten, dass die iranische Regierung sie gewaltsam zur Armee gezwungen habe und ihre Aussage klingt glaubhaft, dann soll ihnen gegenüber von den Muslimen nicht Unrecht getan werden. Ihnen soll auch nichts angetan werden. Jene, deren Aussagen über die Bedrängnis nicht der Wahrheit entsprechen und sie sogar freiwillig in der Armee waren und gegen euch gekämpft haben, dann ist ihre erste Vereinbarung gebrochen, da sie dem Feind Beistand leisteten. Nun soll entweder mit ihnen neu verhandelt werden oder sie sollen zum Ort ihres Friedens gebracht werden.“ [Das heißt, es soll eine Vereinbarung mit ihnen ausgemacht werden und sie sollen von dort dorthin gelassen werden, wo sie möchten, um friedlich zu leben]. „Jene, mit denen es keine Vereinbarung gab und die das Gebiet verließen und zum Feind überliefen und gegen euch Krieg geführt haben, wenn du es bezüglich ihnen für richtig hältst, rufe sie auch zurück und sie sollen die Jizya zahlen. Es soll so nachsichtig, wie möglich umgegangen werden. Und sie sollen in eurem Ort leben. Und wenn ihr es nicht für angemessen haltet, dann ruft sie nicht zurück. Und stehen sie euch beständig gegenüber, so führt euren Kampf mit ihnen fort.“

[Wenn sie bleiben und den Krieg fortführen, habt auch ihr das Recht auf Krieg. Aber wenn sie aufhören, obwohl sie mit dem Feind verbündet waren, dann lasst sie in Frieden.]

Diese Anweisungen erwiesen sich vorteilhaft und die Leute aus der Umgebung kehrten zurück und siedelten sich auf ihrem Land an. Und dies ist ein hervorragendes Beispiel für große Geduld. Welch hohes Maß der Geduld hatten sie, dass die Muslime selbst jene Leute zurückriefen, ihr Land zu besiedeln, die zu kritischen Zeiten ihre Vereinbarung brachen und sich mit dem Feind verbunden hatten. Die beratschlagende Versammlung in Medina hatte ihnen die Erlaubnis erteilt frei zu entscheiden solche Iraner zurückzurufen oder auch nicht und ihr Land untereinander unter den Muslimen aufzuteilen.

Die Historiker erwähnen indes, dass in dieser bedrohlichen Zeit Eidbrecher zurückgerufen wurden und ihr Land im Vergleich zu anderem Land höher versteuert wurde. Es gab nur diese eine Bedingung. Daher können sie zurückkommen und ihr Land besiedeln, aber müssen dafür höhere Steuern als die anderen entrichten. Indes durften sie das Land besitzen. Im Rahmen der Siege des Irak ist die ausschlagende Lektion, dass die muslimischen Kämpfer sich auch unter extrem feindlichen Umständen sehr standhaft schlugen.

Die Historiker erwähnen auch, dass als vom Hof des Khilafats die Grundleistungen der Leute bestimmte, die Teilnahme an dem Qadsiya Krieg als auszeichnenden Faktor betrachtet wurde. Hadhrat UmarRA gab den Teilnehmenden des Qadsiya höhere Vergütungen. Hadhrat Musleh Mau’udRA, sagte etwas im Zusammenhang der Schlacht von Qadsiya, woraus ich einen Teil vorlese:

„Als in der Zeit von Hadhrat UmarRA der Enkel von Chosrau Parvez, Yazdegerd gekrönt wurde und im Iran große Vorbereitungen eines Krieges gegen Muslime begannen, sendete Hadhrat UmarRA zur Verteidigung eine Streitkraft unter der Leitung von Hadhrat Sa’ad bin Abi Waqas. Hadhrat Sa’ad bestimmte als Schlachtfeld Qadsiya und schickte Hadhrat UmarRA eine Karte des Ortes. Hadhrat UmarRA gefiel es sehr, doch schrieb gleichzeitig: „Bevor ein Krieg mit dem iranischen König stattfindet, ist es eure Pflicht eine Delegation zum iranischen König zu schicken und ihn zur Annahme des Islam einzuladen.“ Also sendeten sie nach dem Erhalt dieses Befehles eine Gesandtschaft zur Audienz mit Yazdegerd. Als sie den Audienzsaal des Königs von Iran erreichte, sagte der König seinem Übersetzer: „Frag die Leute, warum sie gekommen sind und warum sie in unseren Ländern Zerstörung verursachen.“ Als er diese Frage stellte, erhob sich der Anführer der Gesandtschaft, Hadhrat Noman bin Muqarrin und sagte die Ankunft des Heiligen ProphetenSAW nennend: „Er hat uns befohlen, dass wir den Islam verbreiten und allen Menschen der Welt die Einladung zum Beitritt in die wahre Religion geben. Gemäß diesem Befehl stehen wir uns Ihnen hier zu Diensten und laden Sie zum Beitritt in den Islam ein.“ Yazdegerd wurde auf diese Antwort hin wütend. Er sagte: „Ihr seid ein wildes und aasfressendes Volk. Wenn Hunger und Armut euch zu diesem Angriff gezwungen haben, bin ich bereit euch Nahrung zur Verfügung zu stellen, damit ihr euer Leben in Frieden verbringen könnt. Genauso werde ich euch auch Kleidung zum Tragen geben. Nehmt euch diese Sachen und kehrt in euer Land zurück. Möchtet ihr etwa durch den Krieg mit uns eure Leben verlieren?“ Als er fertig gesprochen hatte, erhob sich von der islamischen Gesandtschaft Hadhrat Mughira bin Zarara und sagte: „Alles was Sie über uns gesagt haben, ist vollkommen richtig. Wir waren tatsächlich ein wildes und aasfressendes Volk. Wir aßen sogar Schlangen, Skorpione, Heuschrecken und Eidechsen. Aber Allah, der Allmächtige segnete uns und schickte Seinen ProphetenSAW für unsere Rechtleitung. Wir akzeptierten Ihn und folgten Seinem Wort, welches bewirkte, dass in uns eine Reform stattgefunden hat und wir nicht mehr die schlechten Eigenschaften besitzen, die Sie erwähnt haben. Nun sind wir nicht bereit in irgendwelche Begierden zu verfallen. Unser Krieg mit Ihnen hat begonnen. Er wird nun im Schlachtfeld entschieden werden. Wenn Sie einverstanden sind und die Einladung ablehnen und einen Krieg gegen uns wollen, dann ist das in Ordnung. Wir werden auch kämpfen. Die Gier nach weltlichem Geld und Gut kann uns nicht von unserem Vorhaben abhalten.“

Als Yazdegerd dies hörte, wurde er sehr zornig und sagte einem Diener er solle einen Sack Erde holen. Als der Sack Erde ankam, rief er den Anführer der islamischen Gesandtschaft nach vorne und sagte: „Weil ihr mein Gebot abgelehnt habt, werdet ihr außer diesem Sack Erde nichts bekommen.“ Dieser Gefährte trat mit größter Demut hervor. Er beugte seinen Kopf und trug den Sack Erde auf seinem Rücken. Dann sprang er auf und verließ rasch den Audienzsaal und sagte seinen Begleitern in lauter Stimme: „Heute hat der König Irans uns mit seinen eigenen Händen die Erde seines Landes überlassen.“ Und dann bestiegen sie ihre Pferde und ritten schnell fort. Als der König diesen Ausruf hörte, erzitterte er und sagte seinen Höflingen, sie sollen rennen und den Sack zurückholen. Es sei ein sehr böses Omen, dass er ihnen mit seinen eigenen Händen die Erde seines Landes überlassen hat. Aber in dieser Zeit waren sie auf ihren Pferden sehr weit geritten. Schließlich geschah das, was sie gesagt hatten und in wenigen Jahren war ganz Iran unter der Herrschaft der Muslime.“

Hadhrat Musleh Mau’udRA schreibt:

Warum entstand diese glorreiche Veränderung in den Muslimen? Sie entstand, weil die Lehre des Qur’an in ihrer Moral und Gewohnheit eine Reform gebracht hat. Ihr niederes Leben fand den Tod und sie wurden mit einem hohen Charakter und der höchsten Moral ausgestattet, wodurch die Revolution stattfand. Folglich entsteht wahre Revolution durch das Einhalten der qur‘anischen Lehre.“

InshaAllah werde ich weiterhin diese Erwähnung fortführen.

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