Freitagsansprache

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Nach tašahhud, taʿawwuḏ und der Rezitation der Sure al-Fātiḥa sagte HudhurABA:

Die Erwähnung von Hadhrat UsmanRA wird fortgeführt. Hierbei wurde über seinen Märtyrertod berichtet und die darauffolgenden Geschehnisse wurden dargelegt.

Hadhrat Musleh Mau’udRA erzählt auch über die Tage nach dem Märtyrertod von Hadhrat UsmanRA. ErRA schrieb: „Medina blieb in den Händen der Gegner und die Dinge, die sie taten, waren äußert seltsam. Sie hatten Hadhrat UsmanRA bereits getötet, doch sie waren auch gegen die Beisetzung des Leichnams. Und so konnte Hadhrat UsmanRA drei Tage lang nicht beerdigt werden. Schließlich erwies sich eine Gruppe von Gefährten als tapfer und beerdigte Hadhrat UsmanRA bei Nacht. Die Gegner versuchten sie daran zu hindern, doch die Gefährten drohten ihnen mit Widerstand und so zogen sich die Gegner zurück.

Der Heilige Prophet MuhammadSAW hat ebenfalls Prophezeiungen über Hadhrat UsmanRA getätigt. Diese sind folgendermaßen überliefert.

Hadhrat Abu Musa Ashari überliefert, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW einst in einen Garten eintrat und mich bat, den Eingang des Gartens zu bewachen. Kurz darauf kam eine Person und bat mich darum, eintreten zu dürfen. Der Heilige Prophet MuhammadSAW sagte: Lass ihn eintreten und überbringe ihm die frohe Botschaft des Paradieses. Daraufhin bemerkte ich, dass es sich bei der Person um Hadhrat Abu BakrRA handelte. Dann kam noch eine Person und bat um Eintritt. Daraufhin sagte der Heilige Prophet MuhammadSAW: Lass ihn eintreten und überbringe ihm die frohe Botschaft des Paradieses. Ich bemerkte, dass es sich dabei um Hadhrat UmarRA handelte. Dann kam eine weitere Person und bat darum, eintreten zu dürfen. Daraufhin schwieg der Heilige Prophet MuhammadSAW für eine kurze Zeit und sagte dann: Lass ihn eintreten und überbringe ihm die frohe Botschaft des Paradieses, doch ihm wird ein großes Unheil geschehen. Da sah ich, dass es sich dabei um Hadhrat Usman bin AffanRA handelte.

Hadhrat AnasRA überliefert, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW zusammen mit Hadhrat Abu BakrRA, Hadhrat UmarRA und Hadhrat UsmanRA auf den Berg Uhud stieg. Der Berg Uhud begann zu beben. Da sagte der Heilige Prophet MuhammadSAW: Uhud, halte still. Hadhrat AnasRA überliefert, dass er denkt, der Heilige Prophet MuhammadSAW hätte auch mit dem Fuß auf den Berg geschlagen und gesagt: Auf dir stehen ein Prophet, ein Sadiq und zwei Märtyrer.

Hadhrat Ibn-e-Umar überliefert, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW von einer Zeit der Unruhe sprechend, sagte: Dieser Mensch wird zu einer Zeit der Unruhe in einem Zustand der Unterdrückung getötet werden. Dabei zeigte der Heilige Prophet MuhammadSAW auf Hadhrat UsmanRA.

Über den Nachlass von Hadhrat UsmanSAW heißt es folgendermaßen: Ubaidullah bin Abdullah bin Utba erzählt, dass zum Zeitpunkt des Märtyrertods von Hadhrat UsmanRA ein Vermögen von 30,5 Millionen Dirham und 150.000 Dinar bei seinem Schatzmeister zurücklegt waren. Dieser wurde geraubt. Außerdem hatte Hadhrat UsmanRA an einem Ort namens Rabda 1.000 Kamele zurückgelassen. Rabda ist ein Ort im Hidschāz in einer 3 Tage Reisedauer von Medina entfernt.  Ebenso waren in Biradi Sar-Khaibar und Wad-il-Qurra 200.000 Dinar hinterlegt, die Hadhrat UsmanRA für Sadqa (Spende) nutzte. Zuvor wurde jedoch auch schon erwähnt, dass Hadhrat UsmanRA einst sagte: Ich war ein reicher Mann und nun habe ich nur noch zwei Kamele für die Pilgerfahrt.

Es kann sein, dass das Gesagte für eine Zeit war, in der das Staatsvermögen so groß war und der Überlieferer hat dies auf Hadhrat UsmanRA bezogen. Oder es kann sein, dass auch wenn Hadhrat UsmanRA dieses Vermögen besaß, es trotzdem nicht für sich ausgab, sondern es spendete oder für Staatsausgaben nutzte. In jedem Fall ist dies eine Überlieferung, welche ich erwähnt habe. Es wurde auch bereits eine Überlieferung in seinen eigenen Worten vorgetragen. Und die Tatsache, dass Hadhrat UsmanRA Leibwächter für den Schutz des Schatzmeisters eingesetzt hatte, lässt darauf schließen, dass es sich bei dem Vermögen um das Staatsvermögen handeln muss.

Die Gefährten berichten über das Martyrium von Hadhrat UsmanRA folgendermaßen:

Hadhrat AliRA wurde gebeten, etwas über Hadhrat UsmanRA zu erzählen Hadhrat AliRA sagte: ErRA war ein Mensch, der selbst bei Gott als Dhun Nurain bezeichnet wurde. Hadhrat AliRA sagte weiter: Hadhrat UsmanRA war der Barmherzigste unter uns.

Als Hadhrat AishaRA von dem Tod von Hadhrat UsmanRA erfuhr, sagte sie: Diese Leute haben ihn (ra) getötet, obwohl er (ra) der Barmherzigste und Gottesfürchtigste unter ihnen waren. 

Es gibt auch eine Überlieferung über das Gebet, welches der Heilige Prophet MuhammadSAW für seine Schwiegersöhne betete. In Al-Istiyab steht, dass der Heilige Prophet MuhammadSAW sagte: Ich habe zu meinem allmächtigen Gott Allah gebetet, dass er niemanden ins Feuer schickt, der mein Schwiegersohn ist und dessen Schwiegersohn ich bin.

Über die Kleidung und das Aussehen von Hadhrat UsmanRA wird folgendes erwähnt.

Mahmud bin LabidRA berichtet, dass er Hadhrat UsmanRA auf einem Maultier reitend gesehen hat und dabei bedeckten zwei rote Tücher seinen Körper.

Hakim bin Sald berichtet, dass sein Vater ihm sagte, dass er Hadhrat UsmanRA bei einer Ansprache gesehen hat. ErRA hatte ein schwarzes Tuch übergezogen und er hatte seine Haare mit Henna gefärbt.

Sulaim Abu AmirRA berichtet, dass er Hadhrat Usman bin AffanRA mit einem jemenitischen Tuch sah, dessen Preis einhundert Dirham betrug.

Muhammad bin Umar überliefert, dass er Amr bin Abdullah, Urwa bin Khalid und Abdur Rahman bin Abu Zinat nach dem Aussehen von Hadhrat UsmanRA fragte. Alle sagten ohne eine gegensätzliche Meinung, dass er mittlerer Länge war. Nicht sehr groß und auch nicht sehr klein. Sein Gesicht war schön und seine Haut weich. Sein Bart war dicht und lang und seine Hautfarbe rötlich-gelbbraun. Seine Gelenke waren kräftig und seine Schultern waren breit. Sein Haar war dicht. Seinen Bart hat er mit dem „Khizab“ gelb gefärbt.

Waqid bin Abu Yasir berichtet, dass Hadhrat UsmanRA seine Zähne mit einem goldenen Draht schützte.

Musa bin Talha berichtet: Freitags sah ich Hadhrat UsmanRA, als er (aus seinem Haus) trat mit zwei roten Tüchern. Hiernach schritt er zur Kanzel und der Muezzin rief das Adhan aus. Als der Muezzin geendet hatte, stand er mit Hilfe eines Griffs bzw. Stock auf. Er hielt die Freitagspredigt, indem er diesen Stock an der Hand hielt. Anschließend kam er von der Kanzel herunter und der Muezzin sagte das Ikama auf.

Hassan berichtet, dass er Hadhrat UsmanRA in der Moschee gesehen hat, als er sein Tuch als Kissen benutzte und geschlafen hat.

Musa bin Talha berichtet, dass Hadhrat UsmanRA an einem Freitag einen Gehstock an der Hand hielt und sich dabei stützte. Er war von allen Personen der schönste. Zwei rote Tücher bedeckten seinen Körper. Ein Tuch für den Oberkörper und eines für den Unterkörper. Er ging zur Kanzel und setzte sich.

Es gab einen Ring des Heiligen ProphetenSAW auf dem „Muhammad, Prophet AllahsSAW“ eingraviert war. Diesen hat der Heilige ProphetSAW angezogen. Dazu gibt es eine Überlieferung:

Hadhrat Anas bin MalikRA berichtet: Als der Heilige ProphetSAW beabsichtigte einen Brief zum Herrscher von Rom zu entsenden, wurde ihm gesagt, dass der Brief nicht gelesen werden wird, wenn auf diesem kein Siegel zu erkennen ist. Daraufhin hat erSAW einen Ring aus Silber fertigen lassen, mit der Aufschrift „Muhammad, der Prophet AllahsSAW“.

Der Überlieferer schildert seine Eindrücke und Erinnerungen, indem er sagt, dass er den Glanz des Ringes immer noch vor seinen Augen hat.

Hadhrat AnasRA berichtet, dass der Ring des Heiligen ProphetenSAW bei ihm verblieb und danach ging er zu Hadhrat Abu BakrRA über, hiernach wurde der Ring an Hadhrat UmarRA weitergegeben und anschließend an Hadhrat UsmanRA. Über die Zeit von Hadrat UsmanRA heißt es, dass er einst am Brunnen, dessen Name „Arees“ war, saß. Der Überlieferer sagt, dass Hadhrat UsmanRA den Ring aus dem Finger herausholte und diesen mit seinen Fingern vor sich hinbewegte. Der Ring entglitt ihm aus der Hand und fiel in den Brunnen. Der Überlieferer sagt, dass sie mit Hadhrat UsmanRA den Ring für drei Tage gesucht haben und auch das gesamte Wasser aus dem Brunnen herausgeholt haben. Indes hat man den Ring nicht finden können. Nachdem der Ring verloren gegangen ist, hat Hadhrat UsmanRA verkündet denjenigen, der den Ring findet sollte, einen großen Finderlohn zu gewähren. ErRA war zutiefst traurig über diesen Verlust. Als der Ring nicht gefunden werden konnte, hat erRA angewiesen einen gleichen Ring aus Silber anzufertigen. Daher wurde eine Replika erstellt mit der gleichen Aufschrift, nämlich „Muhammad, der Prophet AllahsSAW.“ Diesen Ring hat er bis zu seinem Tod getragen. Bei seinem Martyrium hat eine unbekannte Person den Ring in Besitz genommen.

ErRA war ebenfalls einer der Ashra Mubashra. Hadhrat Abdur Rahman bin Akhnas überliefert, dass er in der Moschee war und eine Person über Hadhrat AliRA in einer ungezogenen Art gesprochen hat. Daraufhin ist Hadhrat Said bin ZaidRA aufgestanden und sagte: Ich bezeuge, dass ich den Heiligen ProphetenSAW sagen hörte, dass zehn Personen in das Paradies gelangen werden. Der Heilige ProphetSAW wird im Paradies sein, Abu Bakr wird im Paradies sein, Umar wird im Paradies sein, Usman wird im Paradies sein, Ali wird im Paradies sein, Talha wird im Paradies sein, Abdur Rahman wird im Paradies sein, Zubair bin Awwam wird im Paradies sein, Sa’ad bin Malik wird im Paradies sein. Wenn ich es wollte, könnte ich auch den Namen der zehnten Person nennen.

Die Leute fragten: Wer ist der zehnte? Hadhrat Said bin ZaidRA schwieg. Die Leute fragten erneut: Wer ist der zehnte? Er antwortete: Said bin ZaidRA – also er selbst. Ich habe bereits in der Vergangenheit diese Überlieferung erwähnt. 

Über die Gesellschaft des Heiligen ProphetenSAW im Paradies gemeinsam mit Hadhrat UsmanRA wird durch Hadhrat Talha Bin Ubaidullah überliefert, dass der Heilige ProphetSAW sagte: Jeder Prophet hat einen Partner und mein Partner – also im Paradies – wird Usman sein.

Hadhrat Jabir überliefert: Wir waren einmal mit dem Heiligen ProphetenSAW im Haus einer Gruppe von Muhajirien worin sich Abu Bakr, Umar, Usman, Ali, Talha, Zubair, Abdur Rehman Bin Auf und Saad Bin Abi Waqas befanden. Der Heilige ProphetSAW sagte: Jede Person soll sich gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen hinstellen. Dann hat sich der Heilige ProphetSAW mit Hadhrat UsmanRA hingestellt und er hat ihn umarmt und erSAW sagte: Du bist mein Freund in dieser Welt und in der nächsten Welt.

Hadhrat UsmansRA freigelassener Sklave Abu Salab überliefert: Am „Yaum-al-Dar“ – also der Tag an dem die Rebellen Hadhrat UsmanRA in seinem Haus eingesperrt und getötet hatten – An jenem Tag habe ich zu Hadhrat UsmanRA gesagt: O Amir-ul-Momineen, bekämpfen Sie diese Unruhestifter. Ebenfalls sagte diese Hadhrat Abdullah zu ihm: O Amir-ul-Momineen, bekämpfen Sie diese Unruhestifter.

Hadhrat UsmanRA entgegnete: Bei Allah, ich werde nicht kämpfen. Der Heilige ProphetSAW hatte mir eine Sache versprochen, so möchte ich, dass diese Sache erfüllt wird.

Darüber, wie Hadhrat UsmanRA von der Schlacht von Badr zurückgeblieben ist, die Flucht am Tage der Schlacht von Uhud und über den Verbleib von der Teilnahme am Bait-e-Ridhwan werden Vorwürfe geäußert. So haben die Heuchler auch dahingehend Vorwürfe gegen ihn geäußert.

Usman Bin Muhab berichtet: Es kam eine Person von den Bewohnern Ägyptens zur Pilgerfahrt und hat einige Menschen gesehen, die zusammensaßen.  – Sie erfanden Sachen, um Unruhe zu stiften – So fragte diese die Menschen: Wer sind denn diese Menschen? Sie sagten, das sind die Angehörigen der Quraisch. Er fragte Sie: Wer denn diese alte Person unter Ihnen ist? Die Menschen antworteten: Hadhrat Abdullah Bin Umar. Er sagte: O Ibne Umar, ich frage Sie über eine Sache. Bitte sagen Sie es mir. Wissen Sie denn, ob Hadhrat UsmanRA am Tage der Schlacht von Uhud geflohen ist? Er antwortete: Ja. Dann fragte er: Wissen Sie, ob er denn von der Schlacht von Badr abwesend war und nicht daran teilgenommen hatte? Er antwortete: Ja. Er fragte: Wissen Sie, dass er beim Bait-e-Ridhwan abwesend war und nicht daran teilgenommen hatte? Er sagte: Ja. Daraufhin äußerte dieser Mann vor Verwunderung: Allah ist der Größte.

Hadhrat Ibne Umar sagte zu ihm: Komm bitte zu mir. Du hast zwar Vorwürfe geäußert, so werde ich auch dir die Wahrheit davon erzählen. Als er am Tage von der Schlacht von Uhud weggelaufen war, bezeuge ich, dass Allah es ihm vergeben hatte und ihm gegenüber gnädig war. Als damals eine solche kritische Situation zustande kam und es sich verbreitet hatte, dass der Heilige ProphetSAW auch getötet worden ist, so war dies ein solcher Zustand, wo er für eine kurze Zeit notgedrungen weggegangen ist. Soweit es um das Fernbleiben von Hadhrat UsmanRA von der Schlacht von Badr geht, war der Grund dafür dieser, dass die Tochter des Heiligen ProphetenSAW, welche seine Ehefrau war, erkrankt war. Der Heilige ProphetSAW hatte zu ihm gesagt: Bleib bei deiner Ehefrau, du wirst genauso viel Lohn und Anteil an der Kriegsbeute von jenen erhalten, die in der Schlacht von Badr teilnehmen. Soweit es um seine Abwesenheit von der Bait-e-Ridhwan handelt, so solltest du in Erinnerung behalten, wenn in dem Tal von Mekka eine andere Person mehr Ansehen als Hadhrat UsmanRA gehabt hätte, so hätte der Heilige ProphetSAW diese Person anstelle von Hadhrat UsmanRA als Botschafter zu den Ungläubigen geschickt. Der Heilige ProphetSAW hat Hadhrat UsmanRA entsandt und das Bait-e-Ridhwan geschah erst dann, als er zu den Mekkanern gegangen war. Bei dem Bait-e-Ridhwan hat der Heilige ProphetSAW von seiner rechten zu seiner linken Hand gezeigt und gesagt: Das ist die Hand von Usman. Er hat seine rechte Hand auf seine linke Hand gelegt und gesagt: Das ist für Usman.

Hadhrat Ibne Umar sagte, nachdem er dies erläutert hatte, zu jener Person: Nun nimm dieses Wissen mit und merke dir, dass dies keine Vorwürfe sind.

Das ist eine Überlieferung von Sahih Bukhari. Im Leben des Heiligen ProphetenSAW fand die Erweiterung der Moschee des Propheten statt. Auch darin hatte Hadhrat UsmanRA die Möglichkeit teilzunehmen. Abu Malhi überliefert von seinem Vater, dass der Heilige ProphetSAW für die Erweiterung der Moschee von Medina dem Besitzer vom Grundstück eines Landes gesagt hat: Du wirst im Gegenzug für dieses Land im Paradies ein Haus besitzen. Aber er weigerte sich indes es zu geben. Daraufhin kam Hadhrat UsmanRA und sagte zu jener Person: Ich gebe dir für dieses Land 10.000 Dirham. Er kaufte das Stück Land von ihm auf. Dann kam Hadhrat UsmanRA zum Heiligen ProphetenSAW und er sagte: O Prophet Allahs, kaufen Sie dieses Stück Land von mir, dass ich von dem Ansari gekauft habe. Daraufhin hat er das Stück Land von Hadhrat UsmanRA im Gegenzug für ein Haus im Paradies gekauft. Dasselbe hatte dann der Heilige ProphetSAW Hadhrat UsmanRA gesagt, dass du ein Haus im Paradies haben wirst.

Hadhrat UsmanRA sagte, dass er es für 10.000 Dirham gekauft habe. Anschließend legte der Heilige ProphetSAW einen Grundstein. Dann rief erSAW Hadhrat Abu BakrRA und auch er legte einen Grundstein. Dann wurde Hadhrat UmarRA gerufen und auch er legte einen Grundstein. Dann kam Hadhrat UsmanRA und auch er legte einen Grundstein. Anschließend sagte der Heilige ProphetSAW zu den restlichen Anwesenden, dass nun alle jeweils einen Grundstein legen sollen. Das taten sie dann. Auf diese Art wurde das Fundament für die Erweiterung der Moschee gelegt.  

Sumama bin Hazm Qushayri berichtet, dass er zu dem Zeitpunkt der Belagerung anwesend war, als Hadhrat UsmanRA nach außen spähte und die Anwesenden ansprach und sagte: „Bei Allah und dem Islam frage ich euch, ob ihr wisst, dass als der Heilige ProphetSAW nach Medina kam, es keine andere Quelle für Süßwasser gab außer dem Brunnen, der Rūma genannt wird. Der Heilige ProphetSAW fragte zu diesem Anlass, wer von uns den Rūma Brunnen kaufen würde, damit er seinen Wassereimer, neben dem der Muslime in den Brunnen hineinsetzen könne.“ Damit ist gemeint, dass sowohl er selbst als auch die Muslime davon trinken. „Im Paradies wird er eine bessere Belohnung erhalten.“ Hadhrat UsmanRA sagte weiter: „Daraufhin habe ich diesen Brunnen von meinem eigenen Geld gekauft und dann habe ich meinen Wassereimer mit den Eimern der Muslime dort hineingesetzt. Und heute haltet ihr mich ab, das Wasser aus diesem Brunnen zu trinken. Wollt ihr etwa, dass ich gezwungen werde Meereswasser zu trinken?“ Hierauf sagten die Menschen: „Sie haben recht.“ Dann sagte Hadhrat UsmanRA: „Bei Allah und dem Islam frage ich euch, ob ihr wisst, dass ich für die Ausstattung des Heeres bei dem Feldzug von Usra, also der Schlacht von Tabuk von meinem eigenen Geld gesorgt habe.“ Daraufhin antworteten die Menschen: „Bei Allah es ist so wie sie sagen.“ Dann sagte er: „Bei Allah und dem Islam frage ich euch, ob ihr wisst, dass als die Moschee Nabawi (Prophetenmoschee) für die Betenden zu eng wurde und der Heilige ProphetSAW sagte, dass derjenige, der diesen Bereich der Erde von der folgenden Familie erwirbt und diesen der Moschee beifügt, im Jenseits etwas Besseres erhalten wird, ich es war der diesen Bereich der Erde mit meinem eigenen Geld erwarb und diesen der Moschee beifügte. Nun möchtet ihr mich sogar davon abhalten in dieser Moschee zwei Rak‘at des freiwilligen Gebetes zu verrichten?“ Hierauf sagten die Menschen: „Bei Allah es ist so wie sie sagen.“ Dann sagte er weiter: „Bei Allah und dem Islam frage ich euch, ob ihr wisst, dass der Heilige ProphetSAW gemeinsam mit Hadhrat Abu BakrRA, Hadhrat UmarRA und mir auf dem Berg Mekkas Sabeer war, als dieser zu beben begann, trat der Heilige ProphetSAW mit seinem Fuß darauf und sagte, O Sabir stehe still, denn auf dir sind grade ein Prophet, ein Wahrhaftiger und zwei Märtyrer.“ Hierauf antworteten die Menschen: „Bei Allah es ist so wie sie sagen.“ Daraufhin sagte er: „Allah ist der Größte. Bei dem Gott der Kaaba, diese Menschen haben in meinen Gunsten Zeugnis abgelegt. Nämlich, dass ich den Rang des Märtyrers erlangen werde.“

Die Erweiterung der Moschee Nabawi fand auch größtenteils in der Ära von Hadhrat UsmanRA statt. Daher werde ich auch kurz die Geschichte und Anfänge dieser Erweiterung erwähnen. Zuvor wurde bereits berichtet, dass zu Lebzeiten von Heiligen ProphetenSAW eine Erweiterung vorgenommen wurde. Hierzu steht geschrieben, dass im ersten Jahr nach der Auswanderung im Monat Rabīʿ al-awwal, also am Ende des Jahres 622, der Heilige ProphetSAW mit seiner gesegneten Hand den Grundstein der Moschee Nabawi legte. Das Fundament war 3 Sarra, also 1,5 Meter tief. Für das Fundament wurden aus Felsgeformten Backsteinen eine Mauer errichtet. Wohingegen der obere Bereich der Mauer aus getrockneten von Schlammgeformten Backsteinen erbaut wurde. Das ist die Historie der Erbauung der Moschee, hierin wird sich ebenso die Erwähnung der Erweiterung finden. Die Mauern der Moschee wurden ungefähr dreiviertel Meter breit gehalten. Das entspricht ungefähr 2 bis 2,5 Fuß. Die Höhe hingegen betrug 7 Sarra, also 3,5 Meter. Im Monat Schawwāl des ersten Jahres nach der Auswanderung, also in April 623 n. Chr. wurde der Bau der Moschee vollendet.

Es wird von Hadhrat Kharjah bin Zaid bin Thābit überliefert, dass der Heilige ProphetSAW die Länge der Moschee auf 70 Sarra, also ungefähr 35 Meter und die Breite auf 60 Sarra, also ungefähr 30 Meter festgelegt hatte. In der Zeit des Heiligen ProphetenSAW fand die erste Erweiterung der Moschee Nabawi im Jahr 7 nach der Auswanderung im Monat Muharram, also in Juni 628 n.Chr. statt. Als der Heilige ProphetSAW erfolgreich von der Schlacht von Chaibar zurückkehrte, ordnete er an eine Erweiterung und Reperatur der Moschee Nabawi vorzunehmen. Die Erweiterung der Moschee wurde weder auf der Südseite, also in der Richtung der Qibla, noch auf der Ostseite vorgenommen, sondern größtenteils fand die Erweiterung auf der Nordseite und ein wenig auf der Westseite statt. Auf der Nordseite hatten einige Gefährten ihre Häuser. Unter diesen war auch ein Ansari Gefährte, der einige Vorbehalte hatte beim Abtreten seines Hauses. So wie bereits erwähnt wurde, kaufte sich Hadhrat UsmanRA dieses Haus von seinem eigenen Geld für 10.000 Dinar und übergab es anschließend dem Heiligen ProphetenSAW. So war die Erweiterung der Moschee größtenteils auf der Nord- und Westseite möglich.

Nach dieser Erweiterung ergab der Moscheebereich insgesamt 100 x 100 Zara d.h. 50 m2.

In der Ära von Hadhrat UmarRA wurde im 17. Jahr nach der Auswanderung die Prophetenmoschee zum zweiten Mal erweitert.

Abdullah bin Umar überliefert, dass in der Zeit vom Heiligen Propheten MuhammadSAW die Mosche aus Lehmsteinen bestand und das Dach aus gebundenen Dattelpalmzweigen- und Blättern bestand. Die Pfeiler bestanden aus Dattelpalmstämmen. Hadhrat Abu Bakr SadiqRA ließ die Moschee in diesem Zustand bestehen und veränderte diese, oder weitete diese nicht aus.

Hadhrat UmarRA ließ diese neu errichten und erweitern. Veränderte aber nichts in ihrem Aussehen und Grundstruktur. Er ließ die Mosche so wie sie war, auf ihren alten Grundbausteinen bestehen. Er ließ die Moschee auch auf der gleichen Bauweise bebauen lassen. Nur die Erweiterung wurde gebaut. Das bestand wie zuvor aus Dattelpalmblättern. Er ließ nur die Pfeiler aus Holz austauschen. Hadhrat UmarRA ließ den Moscheebau im 17. Jahr nach der Auswanderung in seiner Obhut fertigstellen. Nach dieser Erweiterung ergab der Moscheebereich nun mehr als 50 m2 insgesamt 70 x 60 m bzw 140 x 120 Zara. Aus dieser Überlieferung erkennt man, dass in der Ära des ersten Kalifen Abu Bakr die Prophetenmoschee so blieb, wie sie in der Zeit des Heiligen MuhammadSAW war. Nichtsdestotrotz wurde die Moschee durch den Neubau von Hadhrat UmarRA stark erweitert.

Dann wurde in der Ära des dritten Kalifen Hadhrat UsmanRA die Prophetenmoschee wiederum erneuert und ausgebaut. Als Hadhrat UsmanRA die Moschee erneuern und renovieren ließ, verwendete er Stein, Gips und Kaligraphie, um sie schön und stabil zu machen. Hadhrat UsmanRA ließ die Wände aus Stein bauen, die bemalt waren. Zum ersten Mal wurde in der Moschee Zement benutzt. Für das Dach wurde transparentes Holz verwendet. Als Hadhrat UsmanRA im 24. Jahr nach der Auswanderung zum Kalifen ernannte wurde, baten ihn die Menschen, dass die Prophetenmoschee ausgeweitet werden sollte. Sie beschwerten sich über Platzmangel im Hof, besonders während den Versammlungen für das Freitagsbeten kam es oft vor, dass die Menschen im Außenbereich der Moschee ihre Gebete verrichten sein. Daraufhin beriet sich Hadhrat UsmanRA mit seinen Gefährten. Alle waren der Meinung, dass die alte Moschee niedergerissen und anstelle von ihr eine neue Moschee errichtet werden sollte. Die alte Moschee soll niedergerissen werden und eine neue gebaut werden. Eines Tages hielt Hadhrat UsmanRA nach dem Zohar Gebet eine Ansprache vom Rednerpult und sagte: Aller Preis gebührt Allah. Ich möchte die Moschee niederreißen und eine neue Moschee an ihrer Stellte errichten. Ich bezeuge, dass ich aus dem Munde des Heiligen ProphetenSAW gehört habe, dass jeder, der eine Moschee errichtet, Allah für diesen ein Haus im Paradies gewährt. Vor mir war Hadhrat Umar FarooqRA. Die Erweiterung und die Renovierung der Prophetenmoschee, in seiner Obhut ist für mich ein Beispiel und Vorbild. Ich habe mich mit belesenen Gefährten beraten und ihr übereingestimmter Vorschlag ist, dass Prophetenmoschee erst niedergerissen, dann neu erbaut werden sollte. Als Hadhrat UsmanRA die Pläne des Neubaus der Moschee vorstellte, äußerten einige Gefährten ihre Bedenken. Sie waren der Meinung, dass die Moschee nicht niedergerissen werden sollte. Darunter waren die Gefährten, die direkt neben der Prophetenmoschee lebten und deren Häuser durch dieses Vorhaben betroffen schienen. Die Mehrheit der Bevölkerung hat diesen Plan unterstützt. Aber einige Gefährten beschwerten sich darüber.

Aflah bin Hameed überliefert: Als Hadhrat UsmanRA beabsichtigte am Rednerpult zu gehen, um die Meinung der Menschen zu erfahren, sagte Marwan bin Hakam: Zweifelsohne, das ist eine fromme Tat. Wieso wollen Sie dann die Meinung der Menschen einholen? Daraufhin rügte ihn Hadhrat UsmanRA und sagte: Möge dir gutes widerfahren! Ich bin in keiner Angelegenheit dafür, die Menschen zu zwingen. Ich werde mich gewiss mit ihnen beratschlagen. Er sagte: Ich möchte meine Meinung niemanden aufzwingen, was ich auch mache, mache ich nach ihrer Einwilligung. Als er sich dann mit belesenen Gefährten über sein Vorhaben beratschlagt hatte, erwarb er die Häuser nördlich von der Prophetenmoschee und erlangte somit ihre Grundstücke. Obwohl er den Gefährten als Gegenleistung hohe Summen anbot, lehnten einige Gefährten ab und wollten ihre Häuser nicht aufgeben. Ca. vier Jahre vergingen, aber man kam zu keinem zufriedenstellenden Erfolg.

Ubaidullah Kholani überliefert: Als die Menschen die Übergabe ihrer Häuser hin- und herzogen, und die Gegenargumente an Anzahl zunahmen, hörte ich Hadhrat UsmanRA sagen: Ihr habt genug Ausreden gemacht. Ich habe den Heiligen Propheten MuhammadSAW sagen gehört: Derjenige, der für das Wohlgefallen Allahs eine Moschee errichtet, Allah lässt als Belohnung für ihn im Paradies einen dergleichen Palast errichten.

Hadhrat Mahmood bin Labeed berichtet, dass den Menschen das Vorhaben von Hadhrat UsmanRA die Moschee des Propheten neu zu errichten nicht gefiel. Sie beharrten darauf, die Moschee in demselben Zustand zu lassen, in dem sie zu Zeiten des ProphetenSAW war. Daraufhin sagte Hadhrat UsmanRA „Wer für das Wohlgefallen Allahs eine Moschee errichtet, für ihn wird ein eben solcher Palast im Paradies errichtet werden“. Nach dem Hadhrat UsmanRA die Menschen von seinem Vorhaben überzeugen konnte, begannen die Arbeiten im Monat Rabīʿ al-awwal 29. nach der Hidschra also im November des Jahres 649. Für die Neuerrichtung wurden nur 10 Monate benötigt, sodass am 1. Tag des Muharram im Jahre 30 nach der Hidschra die Moschee eingeweiht wurde. ErRA überwacht persönlich die Bauarbeiten. Er pflegte es tagsüber zu fasten und wenn der Schlaf ihn dazu zwang zu schlafen, so schlief er in der Moschee für kurze Zeit. 

Hadhrat Abdul Rahman Safina berichtet: „Ich sah während den Bauarbeiten, dass das Baumaterial vor Hadhrat Usman GhaniRA präsentiert wurde. Ich sah auch, dass er immer stets auf den Füßen der Bauarbeiter stehend delegierte und bei Anbruch der Gebetzeit mit ihnen das Gebet verrichtete. Manchmal schlief er dort sogar ein.“

Hadhrat UsmanRA weitete die Moschee im Süden in Richtung der Qibla aus und verschob diese Wand dort, wo sie bis heute vorzufinden ist. Der nördliche Teil wurde um etwa 25 Metern erweitert. Auch der westliche Teil wurde um einiges erweitert. Der östliche Teil, in dem die gesegneten Gräber sind, wurde nicht erweitert. Nach den Bauarbeiten umfasste die Moschee nun eine Fläche von 80m x 75m.

In der Zeit von Hadhrat UsmanRA hatte die Moschee 6 Türen. Zum ersten Mal wurden in der Moschee Steine mit kalligraphischen Mustern verbaut. Außerdem wurde sie auch weiß angestrichen. Laut Hadhrat Kharija bin Zaid ließ Hadhrat UsmanRA in den östlichen und westlichen Wänden Fenster einbauen. Unter den Häusern welche Hadhrat UsmanRA für die Erweiterung der Moschee kaufen musste, war auch das Haus von Hadhrat HafsaRA. Sie bekam im Gegenzug ein Haus, welches an der südöstlichen Qibla Wand angrenzte. Durch einen separaten Eingang wurde für sie der Zugang zu ihrem Haus erleichtert. Darüberhinaus wurde von Hadhrat Jafir bin Abu Talibs Erben die Hälfte eines Hauses für eine Summe in Höhe von 100.000 Dirham gekauft. Außerdem wurde auch ein Teil von Darul Abbas gekauft und in die Erweiterung miteingebunden. Neben der Erweiterung der südlichen Qiblawand war eine weitere große Veränderung diese, dass auch das Mihrāb mit der Wand verschoben wurde. Bis heute findet man dort das Mihrāb-e-Usman. Hierfür nutzten sie zermahlene Steine, welche in Säulen, die durch Metallstangen durchdrungen waren, errichtet wurden. Es wurde besonders darauf geachtet, dass diese neuen Säulen auf denselben Stellen errichtet werden, auf denen zu Zeiten des ProphetenSAW die Säulen aus Dattelästen errichtet wurden. Die Bauweise war dieselbe, welche die Byzantiner bei der Errichtung der Zakhra Kuppel in Jerusalem genutzt hatten. Das Dach wurde aus verglastem Holz errichtet, welches auf Holzbalken lag, die wiederum auf gekupferten Steinen lagen. 

Da Hadhrat UmarRA ermordet wurde, als erRA im Mihrāb der Prophetenmoschee das Gebet leitete, wurde nun im Mihrāb ein abgetrennter Bereich aus Steinen errichtet, in dem Fenster eingebaut wurden, damit die Betenden den Imam sehen konnten. Dies sollte verhindern, dass jemand erneut den Imam angreift. Dies war die erste Sicherheitsmaßnahme, die in der Prophetenmoschee eingeführt wurde. Später wurde diese Maßnahme zu Zeiten der Umayyaden in Damaskus als Voraussetzung eingeführt. 

Der Verheißene MessiasRA schreibt: „Ich sehe Hadhrat UsmanRA gleichartig wie Hadhrat SalomonRA. Auch er hatte großes Interesse an Gebäuden. Zu Zeiten von Hadhrat AliRA gab es durchaus sehr viele interne Unstimmigkeiten, da auf der einen Seite Hadhrat AliRA war und auf der anderen Seite Amir Muawiya. Aufgrund dieser Unstimmigkeiten ist sehr viel muslimisches Blut geflossen. Sechs Jahre konnte kein Dienst für den Islam erbracht werden. Die Dienste für den Islam wurden nur bis zur Zeit von Hadhrat UsmanRA erbracht. Danach begannen kriegerische Auseinandersetzungen.“

Weiter schreibt der Verheißene MessiasRA: „Es ist nicht notwendig, dass die Moschee aus festen Steinen erbaut wird. Es reicht, wenn das Grundstück dafür bestimmt wird und eingegrenzt wird. Auf den Boden sollte Heu gelegt werden, damit man keine Schwierigkeiten beim Regen hat. Allah liebt keine außerordentlichen Eigentümlichkeiten.

Die Moschee des Heiligen ProphetenSAW bestand aus einigen Ästen und hatte Bestand bis zu der Amtszeit von Hadhrat UsmanRA. Hadhrat UsmanRA hatte ein Interesse am Bauwesen. Er ließ in seiner Amtszeit daraus ein festes Gebäude entstehen. Mir kommt der Gedanke, dass sich der Lebensweg von Hadhrat SalomonAS und Hadhrat UsmanRA sehr ähneln. Vielleicht interessierte er sich aus diesem Grund für solche Sachen.

Die Al-Harām-Moschee wurde im 26. Jahr nach der Hidschra erweitert. Im 26. Jahr nach der Hidschra ließ Hadhrat UsmanRA die Stellen von Al-Haram erneut festlegen und erweiterte die al-Harām-Moschee. Er kaufte die die benachbarten Häuser und ließ sie in das Gelände der Moschee einfügen. Einige verkauften ihre Häuser freiwillig, aber andere waren nicht einverstanden ihre Häuser zu verkaufen. Hadhrat UsmanRA versuchte sie durch alle Möglichkeiten zu überzeugen, aber sie blieben stur. Letztlich wurden diese ganzen Häuser gemäß der Anweisung von Hadhrat UsmanRA abgerissen. Der Erlös wurde in die Schatzkammer eingezahlt.  Daraufhin erhoben sie sich gegen Hadhrat UsmanRA. Hadhrat UsmanRA wies an sie festzunehmen und einzusperren. Dann sprach er zu ihnen: Wisst ihr, warum ihr euch traut gegen mich zu erheben? Der Grund dafür ist meine Milde. Hadhrat UmarRA handelte ähnlich, indes habt ihr nicht gegen ihn gehetzt. Danach sprach Abdullah bin Khalid bin Usaid mit Hadhrat UsmanRA über diese Unruhestifter, woraufhin sie freigelassen wurden.

Das erste islamische Kriegsschiff wurde im Jahre 28 nach der Hidschra in der Amtszeit von Hadhrat UsmanRA erbaut. Amir Muawiya bin Abu Sufyan war die erste Person, die in der Amtszeit von Hadhrat UsmanRA einen Krieg auf dem Meer führte. Amir Muawia hatte auch Hadhrat UmarRA um Erlaubnis gebeten einen Krieg auf dem Meer führen zu dürfen, aber er erhielt diese Erlaubnis nicht. Als dann Hadhrat UsmanRA zum Kalifen ernannt wurde, bat er ihn auch mehrmals darum. Schließlich erlaubte Hadhrat UsmanRA es ihm. Hadhrat UsmanRA sagte zu ihm: Du sollst dir die Personen nicht selbst aussuchen, noch sollst du Lose ziehen, sondern gib ihnen das Recht dazu. Wer hiernach bereit ist am Krieg teilzunehmen, den sollst du mitnehmen und ihm helfen. Amir Muawiya befolgte diese Anweisung. Er wählte Abdullah bin Qais Jasi zum Anführer, der im Sommer als auch im Winter 50 Kriege auf dem Meer führte. In diesen Kriegen ertrank nicht ein muslimischer Soldat, noch entstand irgendein anderer Schaden.

In einer Überlieferung des Heiligen ProphetenSAW heißt es, dass sich Hadhrat UsmanRA in seinen Charaktereigenschaften am meisten dem Heiligen ProphetenSAW ähnelte. Hadhrat Abdul Rahman bin Usman berichtet: Einst begab sich der Heilige ProphetSAW zu seiner Tochter, während sie den Kopf von Hadhrat UsmanRA wusch. Der Heilige ProphetSAW sagte: O meine Tochter! Verhalte dich gegenüber Abu Abdullah, d.h. Hadhrat UsmanRA stets respektvoll. Von meinen ganzen Gefährten ähnelt er mir am meisten in seinen Charaktereigenschaften.

Hadhrat Yahya bin Abdul Rahman bin Hatib berichtet, dass er seinen Vater sagen hörte: Ich habe unter den Gefährten des Heiligen ProphetenSAW niemanden erlebt, der die Worte des Heiligen ProphetenSAW so schön und vollständig wiedergeben konnte, wie Hadhrat UsmanRA, obwohl er sich zurückhielt viel zu sprechen.

Hadhrat Abu HurairaRA berichtet: Ich kam zu Hadhrat Rukayya, der Tochter vom Heiligen ProphetenSAW. Möglicherweise ist an dieser Stelle Hadhrat Umme KulsoolRA anstatt Hadhrat RukayyaRA gemeint, weil es in einer Überlieferung heißt, dass Hadhrat RukayyaRA bereits bei der Schlacht von Badr verstorben ist und Hadhrat Abu HurairaRA nahm fünf Jahre danach den Islam an und kam dann nach Medina. Damit könnte Hadhrat Umme KulsoomRA gemeint sein, weil sie im neunten Jahr nach der Hidschra verstorben ist.

In der Überlieferung heißt es: Ich kam zu der Tochter des Heiligen ProphetenSAW, die die Ehefrau von Hadhrat UsmanRA war. Sie hielt einen Kamm in der Hand und sagte: Der Heilige ProphetSAW ist soeben gegangen. Ich habe ihn gekämmt. Der Heilige ProphetSAW fragte mich: Was denkst du über Abu Abdullah, d.h. Hadhrat UsmanRA? Ich antwortete: Ich halte ihn für hervorragend. Daraufhin sagte der Heilige ProphetSAW: Auch du sollst ihn respektieren, weil er mir unter meinen ganzen Gefährten in seinen Charaktereigenschaften am meisten ähnelt.

Hiermit beende ich die Aussagen über Hadhrat UsmanRA.

Heute möchte ich auch einige Janaazah [Totengebete] verrichten und diese erwähnen. Das erste Janazaah [Totengebet] ist von Herrn Mubashir Ahmad Rind, Sohn von Herrn Ahmad Bakhsh, dem Muallim Waqf-e-Jadid Rabwah, der am 10. März nach Allahs Wille verstarb. Wahrlich, Allahs sind wir und zu Ihm kehren wir heim. Er kam aus Basti Rind Zila Dera Ghazi Khan. Er war gebürtiger Ahmadi. 1990 widmete er sein Leben und begann seinen Dienst in Tharparkar als Waqf-e-Jadid. Er war zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten als Muallim und Inspektor tätig. Wo immer er hingeschickt wurde, stimmte er zu und suchte nie nach Ausreden. Er versuchte stets seine Widmung mit Treue zu erfüllen. Seine Bekannten sowie Fremde haben alle über ihn geschrieben, dass er äußerst fleißig war und oft betete, das Tahadschud regelmäßig verrichtete, ein hervorragender Dailallah [Jemand der zum Glauben ruft], wortgewandt, sehr gesellig, gastfreundlich, freundlich und demütig war. Er sprach immer in einem sanften Ton und mit eloquenter Sprache. Doch wenn er etwas gegen die Organisation der Jamaat und Khilafat hörte, wurde er wie ein nacktes Schwert und blieb solange in der Gesprächsrunde, bis er die Person rechtegeleitet hatte. Unter den Hinterbliebenen sind neben seiner Ehefrau zwei Söhne und drei Töchter. Sein jüngerer Sohn Shazil Ahmad ist Student des dritten Jahrgangs an der Jamia Ahmadiyya Rabwah. Möge Allah ihm vergeben und ihm Barmherzigkeit erweisen.

Das zweite Janaazah [Totengebet] handelt von Herrn Munir Ahmad Farrukh, Amir Jamaat der Region Islamabad. Nach langer Krankheit verstarb er in Kanada im Alter von 84 Jahren. Wahrlich, Allahs sind wir und zu Ihm kehren wir heim. Er war ein Musi mit einem Wassiyatanteil von 1/9. Der Großvater von Herrn Ingenieur Munir Farrukh hieß Hadhrat Munshi Ahmad BakhshRA und war ein Gefährte des Verheißenen MessiasAS. Er erhielt bei der Jalsa Salana Qadian die Möglichkeit das Bai’at [Treuegelübde] abzulegen. Sein Vater hieß Dr. Chaudhry Abdul Ahad Sahib, welcher M.Sc. und PhD in Landwirtschaft absolviert hatte. Das PhD zu absolvieren, war damals ein Akt für hochintelligente Studenten. Jedenfalls promovierte er. Er diente für einige Zeit als Amir Jamaat Lyallpur (Faisalabad). Als 1944 Hadhrat Khalifatul Masih IIRA Ahmadi-Jugendliche, insbesondere Wissenschaftler zur Widmung an den Dienst der Religion anwies, widmete auch Herr Doktor, der Vater von Herrn Farrukh, sein Leben und verließ seinen amtlichen Beruf und zog mit seiner Familie nach Qadian. Unter direkter Aufsicht von Hadhrat Khalifatul Masih IIRA war die Gründung des Fazle Umar Research Institute bereits eingeleitet worden. HudhurRA ernannte ihn zum Direktor des Fazle Umar Research Institute. Gleichzeitig wurde er im Talim-ul-Islam College als Naturwissenschaftslehrer eingestellt.

Herr Farrukh machte seinen Abschluss der Elektrotechnik an der University of Engineering and Technology und arbeitete dann zunächst an verschiedenen Orten, bis er dann offiziell im Telegraph and Telephone Department der pakistanischen Regierung seine Beschäftigung begann. Während seiner Beschäftigung leistete er seinen Dienst in mehreren Städten. Er repräsentierte die pakistanische Regierung in vielen Ländern. 1997 ging er als Generaldirektor der Pakistan Telecommunications in den Ruhestand. Er hinterlässt seine Ehefrau, zwei Söhne und zwei Töchter. Möge Allah der Allmächtige seine Kinder dazu befähigen in seine Fußstapfen zu treten. Während seines Aufenthalts in Rawalpindi erhielt er die Möglichkeit als Qaid des Bezirks der Majlis Khuddamul Ahmadiyya zu dienen. Das war im Jahr 1974, was eine harte Zeit war. Jedenfalls erhielt er damals die Möglichkeit zu dienen. Nach seiner permanenten Niederlassung in Islamabad im Jahr 1977 erhielt er die Möglichkeit verschiedene Dienste zu leisten. 1990 erhielt er die Möglichkeit als Naib Amir Awwal zu dienen. Dann als er in Rente ging, widmete er sein Leben. Er stellte sich Hadhrat Khalifatul Masih IVRH zu Diensten, welches angenommen wurde. Dann erhielt er 1999 die Verantwortung des Dienstes als Amir der Stadt und Region der Jamaat Islamabad. Zu seinen Arbeiten in Rabwah gehören für die Breitstellung des Komforts der Durchwahl große Bemühungen bei der Einrichtung von digital exchange. Und er war ein Mitglied des Finanzkomittees der Zentrale. Er war ein gewähltes Mitglied des IAAAE und erhielt die Möglichkeit in verschiedenen anderen Bereichen aus Respekt dienen zu dürfen. 1996 wies ihm Hadhrat Khalifatul Masih IVRH die Fazle Umar Foundation zu, in der er bis zu seinem letzten Atemzug diente. Als 1980 in der Zeit von Hadhrat Khalifatul Masih IIIRH zum Anlass der Jalsa Salana Rabwah der Komfort des Übersetzens der Reden der Jalsa Salana für ausländische Gäste begann, wurde ein Team aus Ahmadi-Ingenieuren zusammengestellt, in dem er auch sehr fleißig arbeitete und die Möglichkeit bekam eine bedeutende Arbeit zu verrichten. Der Muntazime Aala dieses Teams war auch Herr Munir Farrukh. Im April des Jahres 1984, als Khalifatul Masih IVRH nach England auswanderte, kam er regelmäßig jedes Jahr zu der Jalsa Salana UK und die Übersetzungstätigkeit war ihm übergeben. – Die Übersetzung zu den Leuten zu bringen.- Er übte diese Arbeit auf sehr hervorragender Weise aus. Er arbeitete sehr fleißig. Während seiner Amtszeit als Amir wurden in Islamabad sehr viele Gebäude der Jamaat gebaut.

Einer seiner Söhne sagte, dass er den Kindern empfahl an der Arbeit der Jamaat mit großem Eifer teilzunehmen. Obwohl er Angestellter des Staates war, war er immer beim Dienst der Jamaat dabei. Nach der Arbeit kam er sofort zu Moschee und erledigte Aufgaben der Jamaat. Jedes Jahr hob er sich extra für die Jalsa Salana UK Urlaubstage auf. Während seiner beruflichen Anstellung wurde er, aufgrund seines Ahmadi Seins, in den weitentfernten Dera Ismail Khan versetzt und der damalige Präsident Bhutto gab vor, ihn nicht mehr in Islamabad zu beschäftigen. Doch Allah der Allmächtige erwies Seine Gnade und er wurde wieder nach Islamabad berufen. Von dort aus hatte er die Möglichkeit als Vertreter des Staates in verschiedene Länder zu reisen. Möge Allah der Allmächtige ihm Vergebung und Gnade gewähren.

Das nächste Janaazah [Totengebet] ist von Herrn Brigadier Muhammad Latif. Er war der ehemalige Amir des Distriktes Rawalpindi. Er verstarb am 28. Februar im Alter von 77 Jahren. Wahrlich, Allahs sind wir und zu Ihm kehren wir heim. Herr Brigadier Latif nahm gemeinsam mit seinem Vater ca.1955 die Ahmadiyyat an. Der Vater von Herrn Brigadier starb im Jahre 2000. Danach war Herr Brigadier der einzige Ahmadi in seiner Familie. Das heißt, außer seinen Kindern. Er hinterlässt eine Ehefrau, zwei Söhne und zwei Töchter. Möge Allah seinen Kindern ebenfalls ermöglichen in seine Fußstapfen zu treten. Im Jahre 2000, nach seiner Pensionierung verbrachte er seine gesamte Zeit der Jama‘at zu dienen. Er war Sekretär Amur-e-Ama [allgemeine Angelegenheiten] und stellvertretender Amir des Bezirks Rawalpindi. Von 2019 bis zu seinem Tod in 2021, hatte er die Möglichkeit als Amir des Bezirks Rawalpindi zu dienen. Ca. 20 Jahre konnte er der Jamaat dienen. Er war sehr mitfühlend, achtete auf Arme und erfüllte den Dienst an der Jamaat mit der Überzeugung, dass dieser ein Segen Gottes ist. Auch seine Kinder hielt er dazu an. Selbst in der Wucht seiner letzten Krankheit, wann immer für den Diensten der Jamaat ihn ein Amtsinhaber der Zentrale [Jamaat] rief, kam er sofort, ungeachtet seiner Krankheit. Er hatte Krebs und ließ sich parallel dazu auch behandeln. Er war immer bereit zu dienen und lehnte es nie ab. Möge Allah der Allmächtige ihm vergeben und Seine Gnade walten lassen. 

Das nächste Janaazah [Totengebet] ist vom ehrenwerten Herrn Konok Baik Omur Bakuf. Herrn Konok Baik Omur Bakuf ist ein Ahmadi von Kirgisistan. Er verstarb am 22. Februar im Alter von 67 Jahren. Wahrlich, Allahs sind wir und zu Ihm kehren wir heim. Iljas Kubatov, der Nationale Präsident von Kirgisistan, schrieb, dass er den ehrenwerten Herrn Konok Baik seit mehr als 15 Jahren kennt. Der Verstorbene war einer der ersten Ahmadis von Kirgisistan. Der Verstorbene nahm im Jahre 2000 die Ahmadiyyat an. Der Verstorbene war ein sehr aufrichtiger und loyaler Ahmadi. Er nahm immer an den Veranstaltungen der Jamaat teil und beteiligte sich regelmäßig an den Spenden der Jamaat und anderen finanziellen Opfern und erfüllte seine Versprechen pünktlich. Er verrichtete pünktlich die fünf Pflichtgebete und verrichtete stets das Tahadschud-Gebet. Zur Zeit der Sowjetunion, während seiner Jugend, war der Verstorbene in bedeutenden Institutionen und Unternehmen in hohen Posten tätig. Aufgrund seiner Ehrlichkeit, Ehrenhaftigkeit und Fleiß lobten ihn alle sehr. In den letzten Jahren des Lebens, als er keiner Tätigkeit nachging, verkaufte er Bücher: Vor allem verkaufte er islamische Bücher. Bevor in Kirgisistan die Aktivitäten der Jamaat eingeschränkt wurden, verteilte er die Bücher der Jamaat und den Heiligen Qur’an mit Übersetzung an die Menschen. Durch sein Tabligh brachte er vielen Menschen die Nachricht des Ahmadiyyat. Der Verstorben hinterlässt seine Ehefrau und einen siebenjährigen Sohn. Das ist seine zweite Ehefrau. Die erste Ehe ist geschieden. Aus dieser hat er auch Kinder. Diese sind erwachsen und wahrscheinlich keine Ahmadis. Möge Allah auch sie dazu befähigen Ahmadiyyat anzunehmen. Möge Allah der Allmächtige ihm vergeben und gnädig sein.

Muballigh Sahib schreibt, dass: „Als die Übersetzung des Heiligen Qur’an auf russischer Sprache erschien, wies er auf ein paar Fehler hin. Daraufhin sagte ich ihm, dass er den gesamten Heiligen Qur‘an lesen und eine komplette Fehlernangabe erstellen soll. Daraufhin las er nur in 10-15 Tagen den kompletten Heiligen Qur’an und wies auf die Fehler hin.“ Der Muballigh Sahib schreibt auch, dass er für das Gebet mit großer Sorgfalt das Wudu‘ [die Rituelle Reinwaschung vor dem Gebet] vollzog und man empfand Neid, wenn man ihn beten sah.

Herr Ezgin Baif Arthur sagt: „Die Wahrheit ist, dass Herr Konok Baik mir die Botschaft der Ahmadiyyat überbracht hat.“ Er sagt weiter: „Immer, als ich fragte, gab er mir auf eine außergewöhnliche Art und Weise eine Antwort und seine Antworten waren voller Logik und Sinn. Der ehrentwerte Herr Konok Baik war Herr eines hervorragenden Charakters. Er war ein geduldiger und sanftmütiger Mensch. Aufgrund seines Charakters und dieser Eigenschaften bin ich dieser Jamaat beigetreten.“

Als ich die Anweisung gab zusätzlich freiwilliges Fasten und Gebete zu vollbringen, fastete er sowohl montags als auch donnerstags. Als man ihm dann sagte, er solle nur einmal in der Woche fasten, sagte er dazu: „Ich faste montags und auch donnerstags, damit ich Befolger jedes Wortes der Khilafat werde.“

Er liebte das Khilafat. Er hörte die Freitagsansprache regelmäßig auf Russisch. Er war ein frommer und liebevoller Mensch. Er war sehr freundlich. Er übte mit vollem Eifer, wie bereits erwähnt, das Tabligh aus. Möge Allah der Allmächtige ihm Vergebung und Gnade gewähren.

Möge Allah die Ränge aller Verstorbenen erhöhen und ihre Nachkommen dazu befähigen ihre frommen Taten fortzuführen.

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