Gesegnete Momente
Auszüge aus dem „Diary“ von Herrn Abid Khan, dem Pressesekretär von Hudhur (aba)
(Entnommen aus dem Personal Account „COVID-19 Lockdown“)
Das Jummah leiten
Nachdem ich ein kurzes Medien-/Nachrichten-Update vorgetragen hatte, erwähnte ich vor Hudhur(aba), dass ich die letzten zwei Wochen die Jummah-Gebete zuhause geleitet hatte. Lächelnd sagte Hudhur(aba): „Masha’Allah, als Resultat vom Virus hast du sogar gelernt, wie das Jummah abgehalten werden muss!“ Hudhur(aba) erkundigte sich, ob ich die Khutba Thania auswendig kannte. Ich sagte, dass ich, dadurch dass ich es mein ganzes Leben lang jede Woche gehört habe, das meiste davon auswendig kann, aber es dennoch immer noch von einem Blatt ablesen muss. Als er dies hörte, sagte Hudhur(aba): „Es ist gut, dass man die geschriebene Version vor sich hat, obwohl man es auswendig kann, für den Fall, dass die Erinnerung versagt und da das Gelesene der Rezitation allgemein eine bessere Qualität verleiht.“
Falsche Zahlen
Danach präsentierte ich Hudhur(aba) einige neue Berichte und begann, indem ich erzählte, wie viele Tote aufgrund von COVID-19 es in den letzten 24 Stunden gegeben hatte. Daraufhin sagte Hudhur(aba): „Die Zahlen, die die Regierung von UK veröffentlicht, sind nicht die tatsächlichen Zahlen, weil sie nur auf die Toten in den Krankenhäusern bezogen sind und nicht die Anzahl der Menschen in Betracht ziehen, die in Pflegeheimen oder privaten Wohnsitzen sterben.“ Das war etwas, dass die Regierung von Großbritannien später zugab und nach einigen Wochen begann sie, Tote in Pflegeheimen und privaten Wohnsitzen mitzuzählen. Ich informierte Hudhur(aba) darüber, dass es in Medienberichten Spekulationen dazu gab, wann ‚Massenversammlungen‘ wieder in Großbritannien erlaubt werden würden. Ein Bericht schlug August oder September vor, ein anderer rechnete mit vielleicht Oktober oder November. Nach dem Präsentieren dieses Berichts fragte ich mich, ob Hudhur(aba) irgendwelche Anweisungen über die Möglichkeit vom Abhalten der Jalsas von Großbritannien oder Deutschland geben würde, aber Hudhur(aba) blieb hierrüber still.
Geduld, Empathie und Mitgefühl nötig
Ich informierte Hudhur(aba) auch über die Titelstory, welche in Forbes veröffentlicht wurde und welche die politischen Anführer von Deutschland, Taiwan, Neuseeland und einigen skandinavischen Ländern in den Vordergrund rückten. Der Artikel wies darauf hin, dass diese Länder mit der Corona-Krise besser umgegangen waren und hob die Tatsache hervor, dass all diese Nationen eine Frau als ihren politischen Anführer gemein haben.
Als Hudhur(aba) die hörte, sagte er: „Frauen haben Erfahrung im häuslichen Alltag und aufgrund dessen haben sie naturgemäß gute Fähigkeiten in Krisenbewältigung und verstehen es, wie begrenzte Ressourcen und Mittel zu verteilen sind. Dadurch, dass sie sich um ihren Haushalt kümmern, haben Frauen außerdem höhere Standards von Geduld, Empathie und Mitgefühl entwickelt. Während einer solchen Art von Krise, in der Menschen durch Krankheit sterben oder krank werden, wissen die weiblichen Anführer besser, wie mit den begrenzten Ressourcen umzugehen ist und sie sind naturgemäß viel ruhiger und mit fühlender als Männer und sind so in der Lage die Leiden ihrer Öffentlichkeit besser nachzuempfinden.“
Mulaqat (Privataudienz) in Islamabad
m Freitag, den 17. April 2020, fand ich mich zum Mulaqat (einer Privataudienz) in Islamabad ein. Während des Mulaqats (der Privataudienz) fragte mich Hudhur(aba), ob ich genug Gesichtsmasken hatte. Als Hudhur(aba) hörte, dass ich nur einige wenige hatte, stand Hudhur(aba) auf und nahm drei Masken aus einer Box in seinem Büro und gab sie mir.
Sie waren im Vergleich zu denen, die ich hatte, anders und Hudhur(aba) wies mich an, eine der Masken in meinem nächsten Mulaqat (in meiner nächsten Privataudienz) zu tragen, die er mir gegeben hatte. Zu meiner Überraschung nahm Hudhur(aba) für sich selbst eine Maske und brachte sie an seinem Gesicht an. Es schaute so aus, als würde Hudhur(aba) zum ersten Mal eine Maske tragen oder es war zumindest für ihn das erste Mal, dass er sie für einige Zeit trug.
Sehr vorsichtig brachte Hudhur(aba) die Maske an seinem Gesicht an und drückte sie fest um seine Nase herum, um sicherzustellen, dass sie gut platziert war, und nachdem er dies getan hatte, schenkte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Ordner auf seinem Schreibtisch und begann damit, seine Post durchzugehen. Nach einigen Minuten schaute Hudhur(aba) hinauf zu mir und lächelte. Hudhur(aba) sagte: „Es ist nicht leicht, diese Masken für eine längere Zeitdauer zu tragen!“
Ich antwortete: „Ja, es ist schwierig; mein Gesicht läuft heiß an und meine Brillengläser werden beschlagen.“
Dann sagte ich: „Hudhur(aba), ich habe wirklich nie erwartet, diesen Tag zu sehen, an dem ich Sie mit einer Maske sehen würde und ich dabei auch eine Maske in Ihrer Anwesenheit tragen würde!“ Hudhur(aba) lächelte und sagte ganz simpel: „Haan“, was „Ja“ bedeutet.
Notwendigkeit zur Vorsicht
Am nächsten Tag erreichte mich ein Anruf vom geliebten Hudhur(aba) am frühen Abend. Während dieses Anrufs erwähnte ich, dass es Anzeichen gab, dass einige Länder nun begannen, Pläne dafür aufzustellen, langsam ihre jeweiligen Lockdowns zu beenden.
Ich fragte Hudhur(aba), ob er denkt, dass dies der richtige Zeitpunkt sei, um damit zu beginnen, Lockerungen einzuführen.
Als Antwort sagte Hudhur(aba): „Das Land, das im Westen mit dem Coronavirus am erfolgreichsten umgegangen ist, ist Deutschland gewesen, weil es zu einer frühen Phase Restriktionen eingeführt hat und es war auch anderen im Testen weit voraus. Wenn Großbritannien oder Frankreich die Vorgehensweise von Deutschland befolgt hätten, dann hätte es weniger Tote in ihren Ländern gegeben. Jetzt ist es für Großbritannien nicht an der Zeit, Restriktionen herunterzufahren, aber in Deutschland mag das möglich sein, auch wenn sie weiterhin sehr vorsichtigen Umgang pflegen sollten. Wenn sie, zum Beispiel, planen, die Schulen wieder zu öffnen, sollten sie versuchen, die Größe einer Schulklasse auf etwa 10 Schüler zur selben Zeit zu beschränken, sodass Abstände zwischen den Kindern eingehalten werden können.“
Ich erwähnte auch einen Artikel, welcher von der deutschen Zeitung Bild publiziert wurde, in welchem sie China die Schuld für das Coronavirus zugewiesen hatten und eine symbolische Rechnung in Höhe von 149 Milliarden Euro gegen China veröffentlicht hatten, welche sie an Deutschland zu zahlen hätten, um die finanziellen Verluste auszugleichen.
Darauf sagte Hudhur(aba): „Solche Dinge sind sinnfrei. Wird jetzt jede Nation eine Rechnung für ihre Verluste an China schicken? Anstatt Einheit zu begünstigen, wird dies unnötige Spannungen und Reibungen zwischen den Nationen hervorrufen, ohne jederlei Nutzen. Haben westliche Länder jemals Schadenersatz gezahlt für die Schäden, die sie in anderen Teilen der Welt durch ihre ungerechte Politik verursacht haben?“
Absage der Jalsa Salana UK
ls die Tage vergingen, machte ich mir Gedanken über die Jalsa Salana UK. Es schien fast unmöglich, dass sie wie geplant im August stattfinden konnte, aber sie war noch nicht offiziell abgesagt oder verschoben worden. Ende April nahm ich den Mut auf, Hudhur(aba) zu fragen. Ich sagte: „Hudhur(aba), besteht die Möglichkeit, dass die Jalsa Salana UK stattfindet?“
Hudhur(aba) erwiderte: „Vergessen Sie es – es kann dieses Jahr nicht stattfinden! Zum einen wird die Regierung so bald keine Massenversammlungen zulassen, und selbst wenn das nicht der Fall wäre, ist es einfach nicht möglich, die Jalsa während dieser Pandemie sicher zu bewältigen.“
Obwohl ich sicher bin, dass Hudhur(aba) traurig darüber war, dass die Jalsa nicht stattfinden konnte, blieb er positiv eingestellt.
Hudhur(aba) sagte: „Das aus dem Jalsa-Budget eingesparte Geld kann für andere wichtige Jamaat-Projekte verwendet werden. Darüber werden wir in die Lage versetzt, unseren Dienst an der Menschheit zu verstärken, was in dieser Zeit mehr denn je erforderlich ist.“
Ich fragte Hudhur(aba) ,ob die Möglichkeit bestünde, die Jalsa gegen Ende des Jahres abzuhalten. Daraufhin sagte Hudhur(aba): „Es ist noch zu früh, um das sagen zu können, wir werden es noch sehen.“
Einige Tage später verschickte Amir Sahib UK ein Rundschreiben, in dem er die Mitglieder der Jamaat darüber informierte, dass die Jalsa gemäß den Anweisungen von Hudhur(aba) nicht im August stattfinden würde.
Die Weisheit des Khilafat
Ich informierte Hudhur(aba) darüber, dass der Bildungsminister der britischen Regierung angekündigt hatte, dass bei der Wiedereröffnung der Schulen im Vereinigten Königreich die Klassengrößen begrenzt sein würden und dass es nicht möglich sein würde, die gesamte Schule auf einmal wieder zu eröffnen.
Nachdem er davon erfahren hatte, sagte Hudhur(aba): „Ich habe Ihnen vor einigen Tagen gesagt, dass bei der Wiedereröffnung von Schulen mit kleineren Klassen gearbeitet werden sollte und dass dies der einzige Weg ist, dies sicher zu tun.“
Ich erwiderte: „Hudhur(aba), wahrscheinlich hat die Regierung Millionen ausgegeben, um Berichte in Auftrag zu geben und wissenschaftlichen Rat einzuholen, bevor sie diese Entscheidung getroffen hat, wenn sie zu Ihnen gekommen wäre und Sie um Rat gefragt hätte, hätten sie eine Menge Geld und Zeit gespart!“
Hudhur(aba) lachte und schien meinen Kommentar zu genießen.
Obwohl mein Kommentar leichtherzig gemeint war, besteht kein Zweifel daran, dass Allah der Allmächtige Khalifa-Waqt Weisheit nicht nur in religiösen, sondern auch in weltlichen Angelegenheiten gewährt hat.
Von Zeit zu Zeit gibt es auch einige bescheidene Führer oder Politiker, die Hudhurs(aba) Rat und Führung gesucht haben.
Traurigerweise ist sich die Mehrheit der Menschen der großen Segnungen, die mit dem Khilafat verbunden sind, nach wie vor nicht bewusst, und wir können nur beten, dass sie oder ihre Nachfolger die Wahrheit erkennen.
Eine Zeit für weltliche Führer, sich zu reformieren
Während eines weiteren Mulaqats wies Hudhur(aba) darauf hin, dass er der Meinung sei, dass es für ihn an der Zeit sein könnte, erneut an bestimmte führende Politiker der Welt zu schreiben. Er sagte, ich solle in den kommenden Tagen bereit sein, die Briefe von ihm diktieren zu lassen. Hudhur(aba) sagte: „Ich muss die Staats- und Regierungschefs direkt davor warnen, dass die Zeit für sie gekommen ist, sich an Gott den Allmächtigen zu wenden. Ich habe diese Botschaft schon viele Male zuvor gegeben, aber angesichts der Schwere des Coronavirus und seiner beispiellosen Auswirkungen auf die Welt ist es jetzt an der Zeit, mich noch einmal an sie zu wenden und ihnen zu erklären, dass die Menschheit nur durch die Gnade und Barmherzigkeit Gottes vor weiterem Elend und Zerstörung bewahrt werden kann.“
Eine falsche Innovation
Ich erwähnte auch, dass am Vortag viele Ahmadis Hadhrat Khalifatul Massih IV.(rh) huldigten und ihre Erinnerungen an ihn teilten, da es der 19. April war, der Tag, an dem er(rh) 2003 verstorben war. Ich hatte in den vergangenen Jahren ähnliche Beiträge gesehen, aber es schien mir, dass dieses Mal mehr Leute Nachrichten und Ehrungen gepostet hatten.
Als er dies hörte, sagte Hudhur(aba): „Den Tag zu feiern, an dem jemand gestorben ist, ist nicht nur unnötig, sondern falsch. Einen „Todestag“ zu begehen, gibt es im Islam nicht. Der Grund dafür, dass in diesem Jahr mehr Menschen Nachrichten gepostet haben, ist, dass sie zu Hause sind und somit mehr Zeit in sozialen Medien verbringen. Sie werden einige Nachrichten gesehen haben und gedacht haben, dass auch sie sich beteiligen und ihre eigenen Erinnerungen oder Fotos einstellen möchten. Wenn Ahmadis Hadhrat Khalifatul Massih IV.(rh) ehren und würdigen wollen, sollten sie versuchen, den Anweisungen des Verheißenen Messias(as) und der Kalifen zu folgen, anstatt einmal im Jahr eine Botschaft zu senden.“
Hudhur ABA über seine Verletzung:
Hudhur(aba) erklärte, wie er gefallen war. Es ist nicht meine Aufgabe oder mein Wunsch, die Einzelheiten zu beschreiben, aber was ich sagen möchte, ist, dass Hudhurs (aba) Mut und Tapferkeit zu dieser Zeit ein Beispiel für alle Menschen war. Hudhur(aba) war in seinen Garten gegangen, um einen Schalter umzulegen, und nachdem er schwer gestürzt war, stand er selbst auf und ging hin und erledigte diese Sache, bevor er in sein Haus zurückkehrte und Dr. Shabbir Bhatti Sahib anrief, der glücklicherweise in Islamabad vor Ort war. Trotz des Schmerzes und der Schwere der Verletzung sagte mir Hudhur(aba), er habe Dr. Shabbir Bhatti Sahib beruhigt und ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen und seine Verletzungen ohne jegliches Gefühl der Panik oder Sorge behandeln.
Als er mir von den nächsten Tagen erzählte, sagte Hudhur (aba): „Alhamduliah, es geht mir jetzt viel besser, und der Schmerz ist größtenteils abgeklungen. Selbst in den ersten Tagen, als ich Schmerzen hatte und nicht ins Büro kommen konnte, schickte ich Waqas (Sahibzada Mirza Waqas Ahmad), um die Akten und Briefe aus dem Büro zu holen, und ich sah sie zu Hause durch.“
Daraufhin sagte ich: „Hudhur (aba), während dieser Zeit schickte ich Ihnen auch Bürobriefe und erhielt sie am nächsten Tag aus Ihrem Büro zurück. Als ich erfuhr, dass Sie verletzt worden waren, schämte ich mich so sehr, dass ich Sie damit belastet hatte.“