Freitagsansprache
vom 29.01.2021:
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen
Nach tašahhud, taʿawwuḏ und der Rezitation der Sure al-Fātiḥa sagte HudhurABA:
Ich werde über die Teilnahme von Hadhrat UsmanRA in den Schlachten berichten. Wie bereits über die Schlacht von badr erwähnt wurde, war Hadhrat UsmanRA nicht in der Lage selbst an der Schlacht von badr teilzunehmen, da seine Ehefrau, Tochter des Heiligen ProphetenSAW Hadhrat RuqaiyaRA, schwer erkrankt war. So wurde er vom Heiligen ProphetenSAW angewiesen in Medina zurückzubleiben und sich um sie zu kümmern. Er wurde zu den Teilnehmern der Schlacht von badr gezählt. Der Heilige ProphetSAW übergab ihm einen Teil der Kriegsbeute und ihm wurden ebenfalls die Belohnungen zuteil.
Die Schlacht von ġaṭafān fand in muḥarram oder ṣafar im dritten Jahr nach der Hidschra statt. Als sie für die Schlacht von ġaṭafān auf dem Wege nach Najad waren, ernannte der Heilige ProphetSAW Hadhrat UsmanRA zu seinem Stellvertreter in Medina. So nahm Hadhrat UsmanRA auch nicht physisch an dieser Schlacht teil.
Die Einzelheiten über die Schlacht von ġaṭafān hat Hadhrat Mirza Bashir Ahmad SahibRA erwähnt:
Manche Stämme der Banu ġaṭafān, nämlich die Leute aus dem Stamm Banu Saliba und Banu Muharib beabsichtigen durch die Führung von Dusur bin Harith Medina schlagartig anzugreifen. Sie versammelten sich an den Ort Zi Amr bei Najad. Da der Heilige ProphetSAW stets über die Machenschaften und Pläne Bescheid wusste, erfuhr er auch rechtzeitig von den blutigen Absichten dieser Leute. Als Präventionsmaßnahme brach erSAW wie ein wachsamer General am Ende des dritten Jahres nach der Hidschra bzw. dem Beginn von ṣafar mit einer Streitkraft von 450 Gefährten auf. Sie schritten schnell voran und waren in der Nähe von Zi Amr. Als die Feinde von der Ankunft des Heiligen ProphetenSAW erfuhren, flüchteten diese in die umliegenden Berge und versteckten sich dort. Als die Muslime in Zi Amr eintrafen, war das Kriegsfeld leer. Ein Beduine von Banu Saliba namens Jabbar wurde von den Gefährten gefangen genommen. Der Gefangene wurde den Heiligen ProphetenSAW vorgestellt. Der Heilige ProphetSAW fragte nach seinem Befinden. Er erfuhr, dass die Leute von Banu Saliba und Banu Muharib sich in den Bergen versteckt hatten und sie nicht in freien Kriegsfeld gegen die Muslime antreten werden. Der Heilige ProphetSAW wies die Gefährten an, zurückzukehren. Die Schlacht hatte den Vorteil, dass die derzeitige Gefahr, die von Banu ġaṭafān ausging, für eine gewisse Zeit gebändigt wurde.
Die Schlacht von uḥud fand in šawwāl im dritten Jahr nach der Hidschra statt. Hadhrat UsmanRA nahm an der Schlacht von uḥud teil. In den letzten zwei Schlachten nahm er nicht [psychisch] teil, aber in der Schlacht von uḥud nahm er teil. Während der Schlacht gab es eine Gruppe von Gefährten, die das Schlachtfeld plötzlich verließen, als sie die falsche Nachricht vernahmen, dass der Heilige ProphetSAW ermordet worden sei. Es gab einen Zeitpunkt, an dem nur eine kleine Gruppe von zwölf Gefährten an der Seite des Heiligen ProphetenSAW war.
Hadhrat UsmanRA gehörte zu der ersten Gruppe.
Die Muslime übertrumpften die Armee der Quraisch und sammelten die Kriegsbeute ein. Der Heilige ProphetSAW wies die fünfzig Bogenschützen an, nicht ihren Platz zu verlassen, jedoch als sie den Sieg sahen, verließen sie ihre Stelle, obwohl der Heilige ProphetSAW streng befohlen hatte, den Platz nicht zu verlassen.
Khalid bin Walid, welcher derzeit noch kein Muslim war, sah die Gelegenheit und griff die Muslime an. Dieser Überraschungsangriff war so stark, dass die Muslime sich verstreuten. Hadhrat UsmanRA zählt zu denjenigen Gefährten, die sich verstreut haben.
Im Heiligen Qur’an wird über diese Personen gesprochen. Allah hat diese Personen gemäß der speziellen Situation und ihren Glauben im Herzen und aufgrund ihrer Aufrichtigkeit vergeben. Allah sagt:
إِنَّ الَّذِينَ تَوَلَّوْا مِنكُمْ يَوْمَ الْتَقَى الْجَمْعَانِ إِنَّمَا اسْتَزَلَّهُمُ الشَّيْطَانُ بِبَعْضِ مَا كَسَبُوا ۖ وَلَقَدْ عَفَا اللّٰهُ عَنْهُمْ ۗ إِنَّ اللّٰهَ غَفُورٌ حَلِيمٌ
„Diejenigen unter euch, die am Tage, als die beiden Heere zusammenstießen, den Rücken kehrten – wahrlich, es war Satan, der sie straucheln machte, gewisser ihrer Taten wegen. Sicherlich aber hat Allah ihnen bereits verziehen; Allah ist allverzeihend, langmütig.“ [3:156]
Hadhrat Mirza Bashir Ahmad SahibRA schreibt in seinem Buch Sīrat ḫātamu n–nabiyyīn über den Zustand der Muslime während dieser Schlacht. ErRA schreibt:
„Die Armee der Quraisch umzingelte sie von allen Seiten und griff ununterbrochen an und setzte sie unter Druck. Die Muslime hätten sich nach einer gewissen Zeit stabilisieren können. Jedoch kam es dazu, dass ein mutiger Soldat der Quraisch Abdullah Ibn Kami’ah, den Fahnenträger der Muslime Mus‘ab Bin UmairRA attackierte. Er trennte durch sein Schwert seine rechte Hand. Mus’abRA hielt sofort die Fahne mit der anderen Hand hoch. Ibn Kami’ah kam wieder zum Angriff und trennte auch seine zweite Hand. Mus‘ab versuchte mit seinen beiden Handgelenken die Fahne aufrecht zu halten und drückte sie zu seiner Brust. Ibn Kami’ah griff zum dritten Mal an. Und bei diesem Angriff starb Mus’abRA den Märtyrertod und fiel auf den Boden.
Ein anderer Muslim hat die Flagge sehr schnell emporgehoben. Da jedoch das Aussehen von Mus’abRA dem Heiligen ProphetenSAW ähnelte, dachte Ibn Kami’ah, dass er MuhammadSAW ermordet hätte. Es ist auch möglich, dass er aufgrund der Absicht einen üblen Betrug zu tätigen so gehandelt hat. Als Hadhrat Mus’abRA den Märtyrertod starb, hat er (Ibn Kami’ah) laut ausgerufen, dass er MuhammadSAW getötet hätte. Diese Nachricht erschütterte die Muslime und ihre Kampfkraft wurde zerstreut. Sehr viele Gefährten sind in Hoffnungslosigkeit vom Schlachtfeld geflohen.
Zu dieser Zeit waren die Muslime in drei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe war jene, die als sie die Nachricht des Todes vom Heiligen ProphetenSAW hörten vom Schlachtfeld gegangen sind. Diese Gruppe war indes sehr klein. Man kann auch sagen, dass diese sich entmutigt verstreut hatten. Zu dieser Gruppe gehörte auch Hadhrat Usman bin AffanRA. Im Heiligen Qur’an heißt es jedoch, wie erwähnt, dass aufgrund der besonderen Situation zu der Zeit und den reinen Glauben und die Rechtschaffenheit dieser Menschen in Betracht ziehend, Allah ihnen vergeben hat. Einige von ihnen sind nach Medina gelangt und somit wurde das Gerücht über den Märtyrertod des Heiligen ProphetenSAW und die Niederlage der Armee der Muslime dort verbreitet. Es entstand ein großer Aufruhr in Medina. Muslimische Männer, Frauen, Kinder und die Älteren sind voller Trauer aus Medina nach uḥud gezogen. Einige sind sehr schnell zum Kriegsfeld gerannt, riefen den Namen Allahs aus und stürmten in die Reihen der Feinde.
Zu der zweiten Gruppe gehörten jene, die nicht geflüchtet sind, jedoch nachdem sie die Nachricht des Märtyrertodes des Heiligen ProphetenSAW gehört hatten, haben sie zum einen den Mut verloren und zum anderen es nun für nutzlos gehalten weiter zu kämpfen. Daher haben sie sich voller Betrübnis am Rande des Kriegsfeldes gesetzt.
Die dritte Gruppe war jene, die standhaft gekämpft hat. Unter diesen gehörten zum einen jene, die an der Seite des Heiligen ProphetenSAW versammelt waren und voller Aufopferung kämpften. Viele von ihnen waren auf dem Kriegsfeld verstreut und im Kampf beschäftigt. Als diese und die Gefährten der zweiten Gruppe über das Überleben des Heiligen ProphetenSAW erfuhren, kämpften sie voller Leidenschaft und versammelten sich um den Heiligen ProphetenSAW. Der Kriegszustand war jener, dass die Armee der Feinde wie Meereswellen von allen Seiten die Muslime angriff. Das Kriegsfeld war in einem Schauer von Pfeilen und Steinen überlagert. Die aufopfernden Kämpfer haben diesen Zustand betrachtend sich um den Heiligen ProphetenSAW geschart, um ihnSAW mit ihren Körpern Schutz zu gewähren. Dennoch wurden diese wenigen Beschützer weggestoßen, als eine Reihe von Angriffen geführt wurde. Es gab auch Situationen, in denen der Heilige ProphetSAW alleine und ohne Schutz war.
Kurzum, hier wird erwähnt, dass Hadhrat UsmanRA aufgrund von Hoffnungslosigkeit oder einem anderen Grund, nachdem er die Nachricht des Märtyrertodes des Heiligen ProphetenSAW gehört hatte, vom Kriegsfeld gegangen ist.
Unter denjenigen, die ihren Mut verloren hatten und sich am Rande des Kriegsfeldes setzten, gehörte auch Hadhrat UmarRA. ErRA ist nicht gegangen, aber es wird erwähnt, dass Hadhrat UmarRA sich abseits des Feldes gesetzt hat.
Dies wir auch zu gegebener Zeit erwähnt werden.
Nun möchte ich über den Vertrag von Hudaibiya berichten bzw. über die Vermittlung von Hadhrat UsmanRA und das baiʿat-e riḍwān.
Der Heilige ProphetSAW sah eine Vision, dass erSAW und seine Gefährten in Frieden mit geschorenen Häuptern oder kurz geschnittenem Haar im Haus Gottes eintreten.
Aufgrund dieser Vision ist der Heilige ProphetSAW in ḏū l-qaʿda im sechsten Jahr nach der Hidschra mit 1400 seiner Gefährten für die ʿumra von Medina losgezogen. In Hudaibiya haben sie Halt gemacht. Die Quraisch haben den Heiligen ProphetenSAW daran gehindert die ʿumra zu vollziehen. Als es zu Verhandlungen zwischen beiden Parteien gekommen ist und der Heilige ProphetSAW über die Emotionen und Leidenschaft der Mekkaner in Kenntnis gesetzt wurde, sagte erSAW:
„Es sollte ein einflussreicher Mann nach Mekka gesandt werden. Jemand, der in Mekka gelebt hat und aus einem geehrten Stamm der Quraisch abstammt.“
Somit wurde Hadhrat UsmanRA für diesen Zweck nach Mekka gesandt.
Ich möchte etwas von den Ausführungen von Hadhrat Mirza Bashir Ahmad SahibRA erwähnen, die er beschrieben hat. Er schreibt:
Der Heilige ProphetSAW sah einen Traum, dass erSAW mit seinen Gefährten die Umrundung der Kaaba vollzieht. Der Monat ḏū l-qaʿda hätte demnächst gefolgt, welches in der Zeit der Unwissenheit unter den vier gesegneten Monaten gehörte, indem jeglicher Krieg verboten war. Auf der einen Seite hat der Heilige ProphetSAW diesen Traum gesehen und auf der anderen Seite war es die Zeit, in der in Arabien der Krieg gestoppt wurde und Frieden herrschte. Es waren nicht die Tage der Hadsch und im Islam war die Hadsch noch nicht festgesetzt worden. Indes konnte jederzeit das ṭawāf der Kaaba vollzogen werden. Daher hat der Heilige ProphetSAW nach diesem Traum seine Gefährten aufgerufen sich für die ʿumra vorzubereiten. Ebenfalls hat erSAW unter den Gefährten verkündet, dass in dieser Reise keine kriegerischen Absichten gehegt werden und ausschließlich ein Gottesdienst in Frieden abgeleistet werden soll, und daher sollten die Muslime auf dieser Reise keine Waffen mitnehmen. Es können indes aufgrund der arabischen Tradition der Reise die Schwerter in die Scheide gelegt werden. Gleichzeitig hat der Heilige ProphetSAW die Beduinen in der Umgebung Medinas, die äußerlich auf der Seite der Muslime waren auch dazu aufgerufen mit ihnen den Gottesdienst der ʿumra zu vollbringen.
Es war jedoch sehr bedauernswert, dass außer einer kleinen Gruppe die meisten von diesen sogenannten muslimischen Beduinen mit einem schwachen Glauben, die um Medina herum angesiedelt waren, sich weigerten mit dem Heiligen ProphetenSAW loszuziehen. Denn sie dachten, dass auch wenn die Absicht der Muslime es sei die ʿumra zu vollziehen, die Quraisch die Muslime auf jeden Fall aufhalten werden und es zu einem Kampf kommen wird. Sie dachten, weil dieser Kampf in der Nähe von Mekka sein wird und entfernt von Medina, wird es deshalb nicht möglich sein, dass auch nur ein Muslim lebend zurückkehrt. Aus Furcht davor sind sie nicht mitgezogen.
Somit ist der Heilige ProphetSAW gemeinsam mit einer Gruppe von mehr als 1400 Gefährten zu Beginn des sechsten Jahres nach der Hidschra im ḏū l-qaʿda an einem Montagmorgen aufgebrochen. In dieser Reise hat seine Ehefrau Hadhrat Umme SalamaRA ihn begleitet. Als Amir von Medina wurde Numaila Bin Abdullah ernannt und Abdullah Bin Umme Maktum, der an einer Erblindung litt, wurde zum gebetsleitenden Imam bestimmt.
Als der Heilige ProphetSAW in Dhul Hulaifa angelangte, welches auf dem Weg sechs Meilen von Medina entfernt auf dem Weg gen Mekka liegt, gab erSAW die Anweisung zu rasten. Nach dem Verrichten des ẓuhr-Gebets hat er angewiesen die Opfertiere, die siebzig an der Zahl waren, zu markieren. Er ordnete die Gefährten an, dass sie das besondere Kleid der Pilger, das auch iḥrām genannt wird, anzuziehen. ErSAW selbst hat ebenfalls das iḥrām umgebunden.
Hiernach hat er zuerst, um die Situation der Quraisch zu erfahren, ob sie möglicherweise einen Hinterhalt planen, einen Spion, Bussr Bin Sufyan, welcher von dem Stamme Chuzāʿa war, und in der Nähe von Mekka angesiedelt war, entsandt. Gleichzeitig sind sie langsam nach Mekka gezogen. Für weitere Sicherheit hat erSAW unter der Leitung von Abad Bin Bischr eine Gruppe von zwanzig Reitern festgelegt, die vor der gesamten Gruppe der Muslime vorangeschritten sind. Als erSAW einige Tage nach seiner Reise bei Asfan angelangte, ein Ort, welcher auf dem Weg nach Mekka in einer Entfernung von zwei Manzil liegt, (es heißt, dass ein Manzil gleich neun Meilen ist) so hat der Spion zurückgekommen ihmSAW mitgeteilt, dass die Quraisch aus Mekka in Aufruhr sind und dass sie sich fest vorgenommen haben die Muslime aufzuhalten.
Einige von ihnen haben, um ihre Wut und ihren Aufruhr zu zeigen, Tigerfelle angezogen. Sie haben sich den Krieg fest vorgenommen und haben in jeglicher Hinsicht die Absicht die Muslime aufzuhalten. Auch wurde ersichtlich, dass die Quraisch eine Truppe von einigen wagemutigen Reitern unter der Leitung von Khalid Bin Walid, der bislang noch kein Muslim geworden war, vorangeschickt hatten. Diese Truppe war nun bis zu den Muslimen gelangt. In dieser Truppe war auch Ikrima Bin Abu Jahl usw.
Als der Heilige ProphetSAW diese Nachricht hörte, hat erSAW, um sich vor dem Aufeinandertreffen zu schützen, die Gefährten angewiesen, dass man sich vom bekannten Weg nach Mekka wegbewegt und über die rechte Seite voranschreitet. So haben die Muslime sich auf einem schweren Weg begebend sich entlang des Meeres nach vorne bewegt. Als der Heilige ProphetSAW auf diesem neuen Weg in der Nähe von Hudaibiya angelangte, welches von Mekka nur ein Manzil entfernt war, also neun Meilen – ebenfalls beginnt das Tal Mekkas von Hudaibiya aus – hat die Kamelstute des Heiligen ProphetenSAW, welche unter dem Namen al-Qaṣwāʾ berühmt war und in vielen Kriegen von ihmSAW genutzt wurde, plötzlich die Beine auf dem Boden ausgestreckt und sich hingesetzt. Alle Versuche sie wieder aufzurichten, scheiterten.
Die Gefährten sagten, dass sie vielleicht erschöpft sei. Der Heilige ProphetSAW sagte indes: „Nein, nein. Sie ist nicht erschöpft. Auch ist es nicht ihre Art sich hinzusetzten, wenn sie erschöpft ist. Tatsache ist, dass zuvor die Leute des Elefanten (Ashab e Fil) von einem höheren Wesen aufgehalten worden sind, voranzurücken. Dieses Wesen hat jetzt auch die Kamelstute aufgehalten. Bei Allah, welche Forderung die Mekkaner für die Ehre der Kaaba mir stellen, so werde ich es akzeptieren.“
Danach hat erSAW seine Kamelstute noch mal aufgerufen aufzustehen. Durch ein Wunder Gottes stand sie auf und ging schnell los. Dann nahm er sie mit bis zum anderen Ende des Tales von Hudaibiya. ErSAW hielt dort bei einem Brunnen an und stieg ab. Dort haben die Gefährten auf Anweisung ihre Zelte aufgeschlagen.
Weiter wird erwähnt, wie das Gespräch für den Frieden begonnen hat. Der Heilige ProphetSAW hat im Tal von Hudaibiya angekommen bei einer Quelle des Tales Halt gemacht. Als die Gefährten an der Stelle ihre Zelte aufgeschlagen hatten, kam ein berühmter Anführer vom Stamme Chuzāʿa, Budail bin Warqā, der in einem Ort in der Nähe gelebt hatte, mit einigen seiner Gefährten zum Heiligen ProphetSAW. Er sagte zu ihmSAW: „Die Anführer Mekkas sind für den Krieg bereit. Sie werden Sie niemals in Mekka eintreten lassen.“
Der Heilige ProphetSAW sagte: „Wir sind nicht für den Krieg gekommen. Wir sind nur für die ʿumra gekommen. Es ist bedauerlich, dass der Zorn für den Kampf, den die Quraisch hegen und dieser ihnen Schaden zugefügt, sie dennoch damit nicht aufhören. Ich bin sogar für diese Abmachung mit diesen Leuten bereit, dass sie den Krieg gegen mich niederlegen und mich für die anderen Menschen frei lassen. (Mit den Mekkanern werde ich keine Bindung eingehen. Vielmehr werde ich den anderen Menschen die Lehre des Islams überbringen.)
Doch wenn sie auch diesen Vorschlag von mir ablehnen und das Feuer des Krieges weiterhin entfachen, dann schwöre ich bei dem Wesen, in dessen Besitz mein Leben ist, dass ich mich nicht von dem Kampf zurückziehen werde, bis ich entweder in dieser Sache sterbe oder Allah mir den Sieg beschert. Wenn ich im Kampf gegen sie vernichtet werde, dann endet diese Geschichte. Wenn jedoch Gott mir den Sieg beschert und die Überlegenheit der von mir gebrachten Religion etabliert wird, dann dürfen die Mekkaner auch keinen Einwand gegen die Annahme des Glaubens haben.“
Budail bin Warqā war sehr bewegt von dieser aufrichtigen und schmerzerfüllten Ansprache. Er sagte zum Heiligen ProphetenSAW: „Wenn sie mir einen Aufschub gewähren, werde ich nach Mekka gehen und Ihre Botschaft überbringen und versuchen eine Versöhnung zu erreichen.“ Der Heilige ProphetSAW gestattete es ihm und Budail machte sich mit einigen Personen aus seinem Stamm auf den Weg nach Mekka.
Als Budail bin Warqā Mekka erreichte, versammelte er die Quraisch und sagte: „Ich bin von diesem Mann, also von Muhammad, dem Gesandten von AllahSAW gekommen, und er hat mir einen Vorschlag unterbreitet. Wenn ihr mir erlaubt, werde ich diesen euch vorlegen?“ Daraufhin begannen die ungestümen und unverantwortlichen Leute unter den Quraisch zu sagen: „Wir sind nicht bereit uns anzuhören, was er zu sagen hat.“
Doch die einflussreichen und vertrauenswürdigen Leute unter den Quraisch sagten: „Ja, informiere uns über den Vorschlag.“ Daraufhin wiederholte Budail den Vorschlag des Heiligen ProphetenSAW. Hierauf stand ein Mann namens Urwah bin Mas’ūd auf, der ein sehr einflussreicher Stammesführer des Stammes Thaqīf war und sich zu dieser Zeit in Mekka aufhielt. In alter arabischer Manier begann er zu sagen: „O ihr Menschen! Bin ich nicht wie ein Vater für euch?“ Sie bejahten die Frage. Dann sagte er: „Sind nicht alle von euch wie meine Söhne?“ Wiederum bejahten sie die Frage. Dann sagte Urwah: „Zweifelt ihr in irgendeiner Weise an mir?“ Die Quraisch antworteten: „Keineswegs!“ Er sagte: „Dann bin ich der Meinung, dass dieser Mann, MuhammadSAW, einen ausgezeichneten Vorschlag gemacht hat. Ihr solltet diesen Vorschlag annehmen und ich bitte euch, mir zu gestatten, als euer Vertreter, zu MuhammadSAW zu gehen, um diesen Vorschlag weiter zu besprechen.“ Die Quraisch sagten: „Gewiss. Geh und bespreche es mit ihm.“
Als er in der Versammlung des Heiligen ProphetenSAW ankam, sah er dort auch ein offensichtliches Zeichen. Urwah wurde beim Heiligen ProphetenSAW vorstellig und begann sich mit ihm zu unterhalten. Der Heilige Prophet wiederholte die gleiche Ansprache, die er zuvor an Budail Bin Warqā gerichtet hatte. Im Prinzip war Urwah in Übereinstimmung mit der Sichtweise des Heiligen ProphetenSAW, aber um seine Pflicht als Botschafter der Quraisch zu erfüllen, wollte er so viele Rechte wie möglich zugunsten der Quraisch erlangen. Nach dem Urwah das Gespräch mit dem Heiligen ProphetSAW beendet hatte, kehrte er zu den Quraisch zurück. Als er dann ankam, sagte er zu den Quraisch:
„O ihr Menschen! Ich bin viel in der Welt gereist, ich war an den königlichen Höfen vieler Könige und war als Botschafter bereits vor dem römischen Kaiser und Chosrau und dem Negus vorstellig. Aber bei Gott, die Art und Weise, wie die Gefährten von MuhammadSAW ihn ehren, habe ich nirgendwo sonst gesehen.“ Dann erzählte er die gesamte Begebenheit, die er in der Versammlung des Heiligen ProphetenSAW erlebt hatte, und am Ende sagte er: „Ich schlage abermals vor, dass der Vorschlag von MuhammadSAW ein gerechter ist. Wir sollten diesen annehmen.“
Als er diese Rede von Urwah hörte, sagte ein Stammesführer der Banī Kinānah namens Ḥulais bin ‚Alqamah zu den Quraisch: „Wenn ihr wollt, werde ich zu MuhammadSAW gehen.“ Sie sagten: „Gewiss, geh.“ So kam dieser Mann nach Hudaibiya, und als der Heilige ProphetSAW ihn von weitem kommen sah, sagte er zu den Gefährten: „Dieser Mann, der uns entgegenkommt, gehört zu einem solchen Stamm, der sich an Opfergaben erfreut. Daher versammelt sofort eure Opfertiere und bringt sie her, damit er sehen kann, warum wir gekommen sind.“ Daraufhin brachten die Gefährten ihre Opfertiere und versammelten sie unter lautem takbīr-Gesang vor ihm. Als er diesen Anblick sah, begann er zu sagen:
„SubhanAllah, SubhanAllah[1] Diese Leute sind Pilger! Sie können nicht davon abgehalten werden das ṭawāf [die Umrundung] des baitullāh [Haus Gottes] zu verrichten!“ Daraufhin kehrte er schnell zu den Quraisch zurück und begann zu sagen: „Ich habe gesehen, dass die Muslime Opfergirlanden um die Hälse ihrer Tiere gelegt haben, und sie wurden zum Opfern gekennzeichnet. Es ist überhaupt nicht angemessen, sie daran zu hindern, den ṭawāf der Kaaba zu verrichten.“
Zu dieser Zeit brach unter den Quraisch eine schwere Uneinigkeit aus, und es bildeten sich zwei Parteien der Quraisch. Eine Partei war unnachgiebig darin, die Muslime zurückzuschicken und war fest entschlossen, sie zu bekämpfen. Die zweite Partei jedoch hielt dies für einen Verstoß gegen ihre alten religiösen Bräuche und hatte daher Angst, und wünschte sich eine ehrenvolle Einigung.
Aus diesem Grund wurde die Entscheidung in die Länge gezogen. Daraufhin sagte ein anderer arabischer Stammesführer namens Mikraz bin Ḥafṣ zu den Quraisch: „Lasst mich gehen, ich werde ein Abkommen schließen.“
Daraufhin sagten die Quraisch: „Na gut, warum versuchst du es nicht auch.“ Daraufhin ging er zum Heiligen ProphetenSAW. Als der Heilige ProphetSAW ihn von weitem sah, sagte er: „Möge Gott Seine Gnade zeigen, denn er ist wahrlich ein bösartiger Mann.“ Mikraz kam zum Heiligen ProphetenSAW und begann zu sprechen. Er war jedoch noch am Reden, als ein bekannter Häuptling der Quraisch namens Suhail bin ‚Amr vor dem Heiligen ProphetSAW trat. Vielleicht hatten die Quraisch ihn in ihrer Angst geschickt, ohne auf die Rückkehr von Mikraz zu warten. Als sie die Ankunft von Suhail bemerkten, sagte der Heilige ProphetSAW: „Hier kommt Suhail. Wenn Gott will, wird die Angelegenheit jetzt für uns leicht werden.“
An dieser Stelle ist die Erwähnung einer bekannten, aber wichtigen Begebenheit notwendig.
Als die Botschafter der Quraisch einer nach dem anderen zu kommen begannen, hatte der Heilige ProphetSAW das Gefühl, dass auch eine weise Person in seinem Namen zu den Quraisch gehen sollte, die in der Lage wäre, den Standpunkt der Muslime wohlwollend und mit Weisheit darzustellen. Ein Mann namens Khirash bin Umaiyyah, der aus dem Stamm der Khuzāʿ stammte, d.h. aus demselben Stamm, aus dem der erste Botschafter der Quraisch Budail bin Warqā stammte, wurde für diesen Zweck ausgewählt. Für diese Mission gewährte der Heilige ProphetSAW Khirash sein eigenes Kamel zum Transport. Khirash begab sich zu den Quraisch, aber da dies noch im Anfangsstadium der Verhandlungen war und die jungen Männer der Quraisch äußerst wütend waren, griff ein fanatischer junger Mann aus den Reihen der Quraisch, Ikrima bin Abu Jahl, das Kamel von Khirash an und verwundete es. Nach arabischer Sitte bedeutete dies, dass sie seine Bewegungen gewaltsam aufhielten. Außerdem wollte diese extremistische Gruppe aus den Reihen der Quraisch auch Khirash angreifen, aber die Ältesten griffen ein und retteten ihm das Leben. Daraufhin kehrte er in sein Lager zurück.
Die Quraisch von Mekka waren darüber nicht unglücklich, sondern beabsichtigten in der Verblendung ihres Zorns auch, dass nun, da der Heilige Prophet und seine Gefährten so nahe bei Mekka und so weit von Medina entfernt waren, ein Angriff auf ihn gestartet werden sollte, damit er so viel Schaden wie möglich erleide. Zu diesem Zweck schickten sie eine Gruppe von etwa 40 bis 50 Männern in Richtung Hudaibiya, und unter dem Deckmantel von Verhandlungen wurden diese Leute angewiesen, das muslimische Lager einzukreisen und, wann immer möglich, die Muslime weiter zu verletzen. Tatsächlich geht aus einigen Überlieferungen hervor, dass diese Leute 80 an der Zahl waren und sich bei dieser Gelegenheit sogar verschworen, den Heiligen ProphetenSAW zu ermorden. Die Muslime blieben jedoch an ihrem Platz wachsam. So wurde das Geheimnis dieser Verschwörung der Quraisch aufgedeckt und alle Beteiligten wurden verhaftet. Die Muslime waren sehr verärgert über diese Tat der Leute von Mekka, die sie im Aschhur- e-Ḥuram (den geehrten Monat) und noch dazu in der heiligen Nähe des ḥaram verübten, aber der Heilige ProphetSAW vergab ihnen und ließ nicht zu, dass dies zu einem Hindernis bei den Verhandlungen wurde. Der Heilige Qur’an hat auch diese Handlung der Leute von Mekka erwähnt.
وَهُوَ الَّذِي كَفَّ أَيْدِيَهُمْ عَنكُمْ وَأَيْدِيَكُمْ عَنْهُم بِبَطْنِ مَكَّةَ مِن بَعْدِ أَنْ أَظْفَرَكُمْ عَلَيْهِمْ ۚ وَكَانَ اللّٰهُ بِمَا تَعْمَلُونَ بَصِيرًا
Darin heißt es: „Und Er ist es, Der ihre Hände von euch abhielt und eure Hände von ihnen in dem Tale von Mekka, nachdem Er euch Sieg über sie gegeben. Und Allah sieht alles, was ihr tut.“ (48:25)
Wenn wir uns vor dem Hintergrund dieser Umstände die beständige Geduld und Mut des ProphetenSAW und der Versuch Frieden zu etablieren, beachten, dann sehen wir, dass diese Geduld und solch ein Versuch seines gleichen auf dieser Welt sucht. ErSAW war ständig bemüht Frieden zu etablieren.
Der Heilige ProphetSAW sah dieses Unrecht der Quraisch und erfuhr von Khirash bin Umaiyyah auch von dem Zustand des Zorns und der Wut, die unter den Menschen in Mekka herrschten. Um die Quraisch zu besänftigen und sie zur Vernunft zu bringen, beabsichtigte der Heilige ProphetSAW, eine herausragende Persönlichkeit nach Mekka zu schicken, die aus ihrer Mitte und aus einem ehrwürdigen Stamm der Quraisch stammte. Deshalb sagte der Heilige ProphetSAW zu Hadhrat Umar bin Al-Khaṭṭāb: „Es wäre das Beste, wenn du nach Mekka gehst und die Verantwortung eines Botschafters im Namen der Muslime erfüllst.“ Hadhrat UmarRA sagte: „O Gesandter Allahs, sie wissen, dass die Leute von Mekka in ihrer Feindschaft gegen mich zunehmen, und zu dieser Zeit gibt es keine prominente Person aus meinem Stamm in Mekka, die einen Einfluss auf die Leute von Mekka hat. Aus diesem Grund bin ich der Ansicht, dass, um den Weg zum Erfolg zu erleichtern, Usman bin Affan für diesen Dienst auserwählt werden sollte, dessen Stamm, die Banū Umaiyyah, gegenwärtig sehr mächtig sind. Außerdem können die Leute von Mekka es nicht wagen, gegen Usman böse zu handeln, und es gibt größere Aussichten auf Erfolg.“
Der Heilige ProphetSAW war über diesen Vorschlag erfreut und wies Hadhrat UsmanRA an, nach Mekka zu gehen und die Quraisch über die friedlichen Pläne der Muslime und ihre Absicht, die ‚ʿumra durchzuführen, zu informieren.
Der Heilige ProphetSAW gab Hadhrat UsmanRA auch ein Schreiben mit, das an die Oberhäupter der Quraisch gerichtet war. In diesem Schreiben gab der Heilige ProphetSAW den Grund für seine Ankunft an und versicherte den Quraisch, dass die Muslime nur einen Gottesdienst durchführen möchten. Sie werden friedlich die ʿumra vollziehen und dann zurückkehren. Der Heilige ProphetSAW sagte zu Hadhrat UsmanRA:
„Versuche die schwachen Muslime in Mekka zu treffen und stärke ihren Mut. Sag ihnen sie sollen sich noch ein wenig gedulden. Schon bald wird Allah das Tor zum Erfolg öffnen.“
Mit dieser Botschaft ging Hadhrat UsmanRA nach Mekka. Er traf dort Abu Sufyan und sprach vor einigen Mekkanern. Abu Sufyan war zu dieser Zeit der größte Oberhaupt Mekkas und auch ein enger Bekannter von Hadhrat UsmanRA. Vor diesem Menschen las Hadhrat UsmanRA das Schreiben des Heiligen ProphetenSAW vor und die Oberhäupter Mekkas sahen sich diesen Text einzeln an. Trotz dessen blieben sie stur und verbaten den Muslimen dieses Jahr die ʿumra zu vollziehen. Zu Hadhrat UsmanRA sagten sie: „Wenn du möchtest, erlauben wir dir allein die Kaaba zu umrunden, sonst keinem.“
Hadhrat UsmanRA antwortete: „Wie kann es sein, dass ich die Kaaba umrunde, während der Heilige ProphetSAW außerhalb Mekkas aufgehalten wird?“ Die Quraisch waren aber keineswegs einverstanden und Hadhrat UsmanRA bereitete sich vor zurückzukehren. Aber die Quraisch hielten ihn und seine Begleiter auf, weil sie wahrscheinlich dachten, damit könnten sie bessere Bedingungen für sich beim Bündnis herausholen. Unter den Muslimen bereitete sich die Nachricht, die Mekkaner hätten Hadhrat UsmanRA getötet. Der Heilige ProphetSAW war zutiefst betrübt wütend, als er diese Nachricht hörte.
Daraufhin forderte er die Muslime dazu auf ihm das sogenannte baiʿat-e riḍwān zu leisten.
Darüber heißt es: Die Muslime waren sehr aufgewühlt, als sie die Nachricht über Hadhrat UsmanRA vernahmen, weil Hadhrat UsmanRA der Schwiegersohn des Heiligen ProphetenSAW war und zu den meistgeschätzten Gefährten gehörte. Außerdem war er als islamischer Botschafter nach Mekka gegangen und jene Tage zählten als geehrte Tage. (In denen das Kämpfen und Töten verboten ist). Mekka selbst ist ein geehrter Ort. Der Heilige ProphetSAW ließ alle Muslime unter einem Akazienbaum zusammenkommen. Als sich alle Gefährten gesammelt hatten, erwähnte er diese Begebenheit und sagte:
„Wenn diese Nachricht stimmt, dann schwöre ich bei Allah: Wir werden diesen Ort erst verlassen, wenn wir uns für Hadhrat UsmanRA gerächt haben.“
Dann sagte erSAW zu den Muslimen:
„Legt eure Hände auf meine Hand und legt das Versprechen ab, dass sich keiner von euch zurückziehen wird und sein Leben aufs Spiel setzen wird. Unter keinen Umständen wird einer von euch seinen Platz verlassen.“
Daraufhin legten die Gefährten das baiʿat ab, wobei sie einander vorbei drängelten. Die mitgereisten Muslime zählten 1400 oder 1500 Personen. Jeder von ihnen opferte sich damit ein zweites Mal auf der Hand des Heiligen ProphetenSAW. Als das baiʿat im Gange war, legte der Heilige ProphetSAW seine linke Hand auf seine rechte und sagte:
„Das ist die Hand von Usman, weil er sich von diesem baiʿat keineswegs zurückgehalten hätte, wenn er hier wäre. Aber zurzeit ist er mit einer Aufgabe von Allah und seinem ProphetenSAW beschäftigt.“
Dieser Anblick, gleich eines Blitzes, ging danach zu Ende. In der islamischen Geschichte ist dieses baiʿat als baiʿat-e riḍwān bekannt, d.h. das baiʿat, wodurch die Gefährten die vollkommen Zufriedenheit Gottes gewannen. Auch im Heiligen Qur‘an ist dieses baiʿat auf besonderer Weise erwähnt:
لَّقَدْ رَضِيَ اللّٰهُ عَنِ الْمُؤْمِنِينَ إِذْ يُبَايِعُونَكَ تَحْتَ الشَّجَرَةِ فَعَلِمَ مَا فِي قُلُوبِهِمْ فَأَنزَلَ السَّكِينَةَ عَلَيْهِمْ وَأَثَابَهُمْ فَتْحًا قَرِيبًا
Allah war wohl zufrieden mit den Gläubigen, da sie dir Treue gelobten unter dem Baum, und Er wusste, was in ihren Herzen war, dann senkte Er die Ruhe auf sie und belohnte sie mit einem Sieg, der nahe zur Hand war. (48:19)
Die Gefährten waren sehr stolz auf dieses baiʿat und erwähnten es stets mit voller Hingabe. Zu den später hinzugekommenen Muslimen sagten sie: „Ihr erachtet die Eroberung Mekkas als Sieg, aber für uns liegt der wahre Sieg im baiʿat-e riḍwān.“ Es besteht kein Zweifel darin, dass dieses baiʿat einen außergewöhnlichen Sieg darstellt. Nicht nur aus dem Grund, weil es das Tor für Fortschritte geöffnet hat, sondern auch weil es die selbstlose Seele des Islams eindeutig zum Vorschein brachte. Jene Seele, die den Mittelpunkt der Religion MuhammadsSAW darstellt. Die Muslime haben durch ihre Tat bewiesen, dass sie für den Propheten und seiner Wahrheit in jeder Situation bereit sind, ihr Leben zu opfern. Aus diesem Grund pflegten die Gefährten zu sagen: Das baiʿat-e riḍwān war ein baiʿat des Todes, d.h. es war das Versprechen, dass jeder Muslim für den Islam und der Ehre des Islam dazu bereit ist, sein Leben zu opfern und keineswegs zurückweichen wird.
Das Besondere an diesem Bai’at war, dass dieses Versprechen kein flüchtiges mündliches Bekenntnis war, welches aufgrund von vergänglichem Wagemut abgelegt wurde, sondern kam von den Tiefen der Herzen hinter dessen die Kraft der Muslime an einem Punkt gebunden war. Als die Quraisch von diesem Bai’at erfuhren, bekamen Sie Panik und haben nicht nur Hadhrat UsmanRA und seine Gefährten freigelassen, sondern auch ihren Boten die Anweisung gegeben, dass egal wie, sie ein Abkommen mit den Muslimen abschließen sollen, jedoch soll die Forderung gestellt werden, dass die Muslime im nächsten Jahr statt diesem Jahr die ʿumra abhalten und unter allen Umständen jetzt gehen sollen.
Auf der anderen Seite hat der Heilige ProphetSAW von Anfang an das Versprechen gegeben ,,Ich werde bei diesem Anlass nichts anmerken, dass gegen den Stand der geehrten Tage und des baitullāh spricht.“ [Da Allah ihm bereits offenbart hatte, dass bei diesem Anlass ein Abkommen mit den Quraisch neue Möglichkeiten in der Zukunft eröffnen würde.] Daher war die Atmosphäre für einen Vertrag eine besonders vorzügliche. Und genau in dieser Atmosphäre kam Suhail bin ‘Amr zum Heiligen ProphetenSAW, als dieser ihn sah, sagte erSAW: „Nun sieht es so aus als würde sich die Lage bessern.“
Das Gespräch für den Frieden begann. Als Suhail bin ‘Amr vor den Heiligen ProphetenSAW kam, sagte er sofort, wie bereits erwähnt: „Suhail kommt, wenn Gott will, wird die Situation nun einfacher.“
Als Suhail kam, sagte er unverzüglich zum Heiligen ProphetenSAW: „Lasst uns nicht lange diskutieren. Wir sind bereit für ein Abkommen.” Der Heilige ProphetSAW sagte: „Wir sind auch bereit.” Und mit dieser Aussage hat erSAW seinen Sekretär, Hadhrat Ali gerufenRA. Die Forderungen des Abkommens waren wie folgt:
Der Heilige ProphetSAW und seine Gefährten sollen dieses Jahr zurückgehen. Im nächsten Jahre können sie nach Mekka kommen und die ʿumra verrichten. Außer ein in der Scheide eingewickeltes Schwert sollte keine andere Waffe mitgebracht werden. Der Aufenthalt in Mekka sollte nicht länger als drei Tage dauern. Sollte ein Mann aus Mekka nach Medina gehen, sei er auch ein Muslim, soll der Heilige ProphetSAW ihn keinen Aufenthalt gewähren und ihn zurückschicken. Sollte ein Muslim Medina verlassen und nach Mekka kommen, so wird er nicht zurückgeschickt.
In einer anderen Überlieferung heißt es, dass wenn einer aus Mekka ohne die Erlaubnis seines Vormundes nach Medina kommt, dann wird er zurückgeschickt.
Die Stämme der Araber können sich aussuchen sich entweder mit den Muslimen oder den Bewohnern der Mekkaner zu verbünden. Dieser Vertrag wird vorerst für 10 Jahre sein und während dieser Zeit wird kein Krieg zwischen den Quraisch und Muslimen stattfinden.
Von diesem Abkommen wurden zwei Kopien gefertigt und von den angesehenen Männern der Gegner als Zeugen unterschrieben. Von den Muslimen haben Hadhrat Abu BakrRA, Hadhrat UmarRA, Hadhrat UsmanRA [welcher bis dahin von Mekka zurück war d.h., dass die Ungläubigen, die ihn festgehalten hatten, hatten ihn bis zu diesem Zeitpunkt gehen lassen und er hat auch auf diesem Abkommen unterschrieben.] Abdul Rahman Bin AufRA, Saad Bin Abi WaqasRA und Abu UbaidaRA. Nach dem Vereinbaren des Abkommens ging Suhail bin ‘Amr mit einer Kopie zurück nach Mekka und die zweite Kopie blieb bei dem Heiligen ProphetenSAW.
Hadhrat Musleh Mau‘udRA hat diese Begebenheit in seinen eigenen Worten wie folgt wiedergegeben. ErRA sagte:
Einige mit den Mekkanern verbündete Stämme beredeten die mekkanischen Führer, den Muslimen die Umgehung zu währen, wenn sie weiter nichts wollten. Warum sollten sie davon abgehalten werden? Doch die Mekkaner blieben hartnäckig. Daraufhin erklärten die Stammeshäuptlinge, dass die Mekkaner keinen Frieden wollten und drohten, dass sie sich von ihnen distanzieren würden. (Das ist eine neue Sache, auf die Hadhrat Musleh Mau‘udRA eingegangen ist, dass nämlich Druck von den umliegenden Stämmen bestand.) So eingeschüchtert, ließen sich die Mekkaner überreden, zu einer Schlichtung mit den Muslimen zu kommen. Sobald der Heilige ProphetSAW davon erfuhr, schickte er Hadhrat Usman (ra), (später der dritte Kalif des Islam) zu den Mekkanern. Hadhrat UsmanRA hatte viele Verwandte in Mekka. Sie kamen hervor und scharten sich um ihn und boten ihm an, die Pilgerfahrt zu vollziehen, doch dem Heiligen ProphetenSAW wollten sie es erst im nächsten Jahr gewähren. „Doch“, sagte Hadhrat UsmanRA, „ich werde die Pilgerfahrt nicht unternehmen, es sei denn als Begleiter meines Meisters“. Usmans Verhandlungen mit den mekkanischen Oberhäuptern zogen sich in die Länge. Boshafterweise wurde ein Gerücht in Umlauf gebracht, dass Hadhrat UsmanRA ermordet worden sei. Es erreichte auch den Heiligen ProphetenSAW. Daraufhin rief der Heilige ProphetSAW seine Getreuen zusammen und sprach:
„Das Leben eines Vermittlers ist bei allen Nationen geheiligt. Ich habe gehört, dass die Mekkaner Usman möglicherweise ermordet haben. Wenn sich das bestätigt, müssen wir nach Mekka eindringen, was immer die Folgen sein werden.“
Unter den veränderten Verhältnissen hätte der Heilige ProphetSAW auch seinen eigentlichen Entschluss, friedlich in Mekka einzuziehen, ändern müssen. Der Heilige ProphetSAW fuhr fort:
„Diejenigen, die feierlich erklären wollen, dass, wenn sie vorwärts ziehen müssen, nicht umkehren werden, es sei denn als Sieger, treten vor und schwören mir an meiner Hand.“
Der Heilige ProphetSAW hatte kaum geendet, als alle 1500 Begleiter sich erhoben und vorwärts drängten, um des ProphetenSAW Hand zu ergreifen und den Eid zu schwören. Diesem Eid kommt eine besondere Bedeutung für die Geschichte des frühen Islam bei. Er ist das „Gelübde unter dem Baum“ genannt worden. Als der Eid abgenommen wurde, saß der Heilige ProphetSAW unter einem Baum. Jeder der daran teilgenommen hatte, war bis zu seinem Lebensende stolz darauf. Von den 1500 Mann stand nicht ein einziger beiseite. Sie alle versprachen, dass, wenn der muslimische Unterhändler ermordet worden war, sie sich nicht zurückziehen würden. Entweder würden sie Mekka vor Sonnenuntergang eingenommen haben oder alle im Kampf gestorben sein.
Die Zeremonie des Gelübdes war noch nicht zu Ende, als Hadhrat UsmanRA auftauchte. Er berichtete, dass die Mekkaner die Pilgerfahrt für die Muslime erst im folgenden Jahr erlauben würden. Sie hatten ihre Abgeordneten gewählt, die ein Übereinkommen mit den Muslimen unterzeichnen sollten
Bald darauf kam auch Suhail, ein Oberhaupt Mekkas zum Heiligen ProphetenSAW. Ein Kompromiss wurde erreicht und niedergeschrieben.
Die Erwähnung zur Person Hadhrat UsmansRA wird InshaAllah beim nächsten Mal fortgesetzt.
Ich möchte Sie erneut auf das Dua aufmerksam machen. Beten Sie insbesondere für die Situation in Pakistan. Selbst in den eigenen vier Wänden ist man dort nicht in Sicherheit. Überall kommt die Polizei hin, wo es die Maulawis verlangen. Es gibt einige gutmütige Polizisten, die sagen, dass sie mit uns fühlen, aber sie können nichts unternehmen, denn der Druck ist zu groß, sodass sie gezwungen sind, dass zu tun, was ihre Vorgesetzten von ihnen verlangen. Möge Allah uns von solchen Vorgesetzten, die schlechter Natur sind, schützen und auch das Land vor sie bewahren. Und möge jeder Ahmadi in Frieden und Sicherheit in seiner Heimat leben können. Beten Sie verstärkt dafür. Wenn InshaAllah diese Gebete sich weiterhin fortsetzen, dann werden wir InshaAllah schnellstens sehen, dass die Konsequenzen für die Feinde sehr grausam sein werden. Möge Allah uns befähigen die Gebete zu vollbringen und möge Er diese annehmen.
[1] Heilig ist Allah