Freitagsansprache

vom 05.02.2021:

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Nach tašahhud, taʿawwuḏ und der Rezitation der Sure al-Fātiḥa sagte Hudhur^ABA:

Es wird über Hadhrat Usman^RA berichtet und über seine Beteiligung in den Schlachten. Eine Schlacht hieß ḏāt al-riqā. Der Heilige Prophet^SAW machte sich auf dem Weg nach Najad zum Stamm von ġaṭafān. Er bereitete sich für den Angriff auf Banu Saliba und Banu Muharib mit 400 oder nach einer anderen Überlieferung mit 700 Gefährten vor. Er ernannte Hadhrat Usman^RA zum Stellvertreter für Medina. Gemäß einer anderen Überlieferung machte er Hadhrat Abu Darr Ghaffari zum Stellvertreter.

Der Heilige Prophet^SAW ging nach Najad zum Ort Nakhla. Dieser Ort wird auch ḏāt al-riqā genannt. Eine große Armee der Feinde stand bereit gegen den Heiligen Propheten^SAW. Beide Heere trafen aufeinander. Es wurde jedoch nicht gekämpft, sondern man fürchtete sich voreinander. Während dieser Schlacht beteten zum ersten Mal die Muslime das ṣalātu l-ḫauf (Das Furchtgebet).

Es wird berichtet, dass diese Schlacht deshalb ḏāt al-riqā genannt wird, weil die Gefährten auf ihren Fahnen Bänder gebunden hatten.

Es wird auch gesagt, dass an diesem Ort ein Baum oder ein Berg vorzufinden ist, dessen Name ḏāt al-riqā ist.

In Sahīh al-Buchārī heißt es, dass Abu Musa Al-Ash’ari überliefert: „Wir sind gemeinsam mit dem Heiligen Propheten^SAW für eine Schlacht aufgebrochen. Wir waren sechs Personen. Wir besaßen nur ein Kamel, das wir nacheiner geritten haben. Unsere Füße waren angeschwollen.“ [Das heißt, sie waren nicht zu sechst auf der Schlacht, sondern sie hatten zu sechst nur ein Kamel] „Meine Füße waren angeschwollen und meine Fußnägel brachen. Wir haben mit Fetzen von Tüchern unsere Füße bedeckt. Deshalb wurde die Schlacht ḏāt al-riqā genannt.“ [Das heißt, die Schlacht des Flickwerks] „Weil wir Fetzen von Kleidern auf unseren Füßen bedeckten.“  

Es gibt eine Notiz dazu, von der ich berichten werde. Gemäß der Historie fand die Schlacht ḏāt al-riqā in vierten Jahr nach der Hidschra statt. Imam Bukhari hat diese Schlacht nach der Schlacht von Khaibar zugeordnet, weil Abu Musa Al-Ash’ari an dieser Schlacht teilgenommen hatte. Er nahm den Islam nach der Schlacht von Khaibar an. Deshalb ist der Zeitpunkt von der siebten Hidschra wahrscheinlicher.

Über die Eroberung von Mekka, die im achten Jahr nach der Hidschra stattfand, findet man eine ausführliche Überlieferung in Sunan an-Nasāʿī. Es wird über die Personen ausführlich gesprochen, von denen der Heilige Prophet^SAW befohlen hatte, sie zu töten.

Hadhrat Mus‘ab Bin Saad^RA überliefert von seinem Vater: „Am Tag der Eroberung von Mekka gewährte der Heilige Prophet^SAW den Ungläubigen Amnestie, mit Ausnahme von vier Männern und zwei Frauen. Er sagte: ‚Tötet diese vier Personen, selbst wenn ihr sie die Decken der Kaaba festhaltend seht.‘ Es waren Ikrima Bin Abu Jahl, Abdullah Bin Khatl, Maqees Bin Subabah und Abdullah Bin Sa’d Bin Abi As-Sarh.

Abdullah Bin Khatl wurde gefangen, als er sich an die Decke von Kaaba klammerte. Hadhrat Said Bin Huraith und Hadhrat Ammar Bin Yasir eilten beide zu ihn, aber Said kam vor Ammar an und tötete ihn.

Maqees wurde von den Leuten im Marktplatz geschnappt und getötet.

Ikrima flüchtete auf dem Seeweg und er war bei der Schiffsfahrt in einem Sturm verwickelt. Die Besatzung des Schiffes sagte: ‚Handle aufrichtig und ehrlich, denn deine Götzen können dir in dieser Situation überhaupt nicht helfen.‘ ‚Ikrima sagte: ‚Bei Allah, wenn nichts kam, um mich auf See zu retten, außer Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, dann wird mich nichts anderes an Land retten. O Allah! Ich verspreche dir, dass ich zu Muhammad^SAW gehen werde, wenn du mich aus dieser Notlage rettest und lege meine Hand in seine, und ich bin sicher, dass ich ihn großzügig und verzeihend auffinden werde.“  Also ging er zurück und nahm den Islam an.

Darüber ist eine Überlieferung am bekanntesten, dass bevor er in das Schiff steigen wollte, ihn seine Ehefrau überzeugte und ihn zurückbrachte. Diese Überlieferung wird später folgen. Die oben genannte Überlieferung ist von Sunan an-Nasāʿī.

Über Abdullah Bin Abi Sarh heißt es: „Er verbarg sich im Haus von Hadhrat Usman^RA. Als der Heilige Prophet^SAW die Menschen aufforderte, seinen Treueid zu leisten, brachte Hadhrat Usman^RA ihn zum Heiligen Propheten^SAW. Er sagte: ‚O Gesandter Allahs^SAW! Akzeptieren Sie das Bai‘at von Abdullah. Er^SAW hob den Kopf und sah ihn dreimal an, lehnte seine Treue jedes Mal ab. Zum Schluss akzeptierte er sie. Dann wandte er sich an seine Gefährten und sagte: „Gab es keine vernünftige Person unter euch, die den Mann tötete, dessen Bai’at ich nicht annahm?‘ Sie sagten: „O Gesandter Allahs^SAW! Wir wussten nicht, was in Ihrem Herzen war. Warum haben Sie nicht mit Ihren Augen ein Zeichen gegeben?‘ Der Heilige Prophet^SAW sagte: ‚Es ist für einen Propheten nicht gestattet, dass seine Augen betrügerisch sind.‘

Diese Überlieferung ist auch in Sunan Abī Dāwūd vorzufinden. Indes sind in der Überlieferung die letzten Sätze, also „ihn zu töten“ nicht vorhanden. So wird in dieser Überlieferung ausgesagt:

Hadhrat Ibn-e Abbas überliefert, dass Abdullah Bin Saad Bin Abi Sarh der Schreiber des Heiligen Propheten^SAW war. Ihn hatte der Satan verführt und er gesellte sich zu den Ungläubigen. Am Tage der Eroberung von Mekka gab der Heilige Prophet^SAW den Befehl seines Todes. Hadhrat Usman Bin Affan^RA hatte für ihn Schutz ersucht. Daraufhin gewährte der Heilige Prophet^SAW ihm den Schutz. Es ist auch die Erläuterung angeführt, ob diese Person getötet werden sollte oder nicht. 

So wird die Stelle in der Überlieferung betrachtet, in der der Heilige Prophet^SAW sagte: „Als ich zögerte das Treuegelübde anzunehmen, wieso hattet ihr ihn dann nicht getötet?“

Denn hätte der Heilige Prophet^SAW sein Treuegelübde nicht abnehmen wollen und hätte er gewollt auf dem Beschluss seines Todes zu beharren, so hätte er den Befehl seiner Ermordung geben können. Er war der Sieger und der Präsident der Regierung und der Befehl seiner Ermordung beruhte auch auf der Gerechtigkeit. Deshalb ist es möglich, dass in dieser Überlieferung der Gedanke von einem anderen Überlieferer beigemengt worden ist. Außerdem ist diese Überlieferung nicht in ṣaḥīḥ al-Buḫārī oder ṣaḥīḥ Muslim vorhanden. Und in Sunan Abī Dāwūd ist diese Überlieferung von Hadhrat Ibn-e Abbas überliefert worden, welche bereits erwähnt wurde. Darin wird nichts vom Töten erwähnt.

Hadhrat Musleh Mau’ud^RA legt den fünfzehnten Vers der Sure al-Mu’minūn aus und erwähnt diese Begebenheit wie folgt:

Mit diesem Vers ist ebenfalls ein geschichtliches Ereignis verbunden, welches hier zu erwähnen wichtig ist. Es gab einen Schreiber der Offenbarungen des Heiligen Propheten^SAW, dessen Name war Abdullah Bin Abi Sarh. Wann immer dem Heiligen Propheten^SAW eine Offenbarung hinabgesandt wurde, so ließ er ihn herbeirufen und ließ alles aufschreiben. Eines Tages ließ er ihn all diese Verse aufschreiben. Als er bis zu diesem Vers kam:

ثُمَّ أَنشَأْنَاهُ خَلْقًا آخَرَ

„Dann entwickelten Wir es zu einer anderen Schöpfung“, so gab er unwillkürlich von sich,

فَتَبَارَكَ  اللّٰهُ أَحْسَنُ الْخَالِقِينَ

„So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.“

Der Heilige Prophet^SAW sagte, dass genau dies die Offenbarung sei. Er solle sie aufschreiben. Der Unglückselige verstand nicht, dass infolge der vorigen Verse dieser Vers natürlicherweise folgen müsste. Er dachte, so wie dieser Vers aus seinem Munde kam, und der Heilige Prophet^SAW diesen zu einer Offenbarung erklärt hat, so hat er^SAW, Gott bewahre, den gesamten Qur‘an selbst erstellt. Er fiel vom Glauben ab und ging nach Mekka. Bei der Eroberung von Mekka gehörte er Abdullah Bin Abi Sarh unter den Leuten, über die der Heilige Prophet^SAW den Befehl der Tötung gegeben hatte.

Hadhrat Usman^RA hatte ihm Schutz gewährt und er verbarg sich drei Tage bei ihm zuhause. Eines Tages, als der Heilige Prophet^SAW das Treugelübde von den Mekkanern entgegennahm, kam Hadhrat Usman^RA mit Abdullah Bin Abi Sarh zum Heiligen Propheten und er bat um die Annahme seines Treuegelübdes. Zuerst zögerte der Heilige Prophet^SAW ein wenig, aber dann nahm er sein Treuegelübde an. Somit hat er erneut den Islam angenommen.

In einer in Sunan an-Nasāʿī erwähnten Überlieferung ist die Annahme des Islams durch Ikrima Bin Abu Jahl erwähnt. In den islamischen Geschichtsbüchern und Biografien werden die Einzelheiten wie folgt geschildert. So wie ich es auch zuvor erwähnt hatte. Diese sind etwas anders.

Ikrima Bin Abu Jahl war einer von jenen Leuten, deren Ermordung der Heilige Prophet^SAW bei der Eroberung Mekkas in Auftrag gegeben hatte. Ikrima und sein Vater fügten dem Heiligen Propheten^SAW Leid zu. Iktima unterdrückte die Muslime sehr. Als er davon erfuhr, dass der Heilige Prophet^SAW den Auftrag gegeben hat sein Blut zu vergießen, so flüchtete dieser nach Jemen. Seine Frau verfolgte ihn, nachdem sie den Islam angenommen hatte. Sie fand Ikrima bei der Meeresküste vor, als er sich vornahm auf einem Schiff zu verreisen.  Gemäß einer Aussage fand sie Ikrima, als er bereits schon auf ein Schiff gestiegen war. Sie hielt Ikrima zurück und sagte: „O, der Sohn meines Onkels. Ich bin zu dir von jenem Menschen gekommen, der die Menschen am meisten zusammenbringt, und der unter den Menschen der frömmste ist, und der unter den Menschen für alle das Beste will. Stürze dich nicht in die Verderbnis, denn ich habe für dich schon Schutz ersucht.“

Daraufhin kam er mit seiner Frau und er nahm den Islam an und er war in seinem Glauben vorzüglich. In den Überlieferungen heißt es: Als Ikrima beim Heiligen Propheten^SAW erschien, so sagte er: O Muhammad^SAW, meine Frau hat mir gesagt, dass Sie mir Schutz gewährt haben.

Der Heilige Prophet^SAW entgegnete: „Du hast richtig gesprochen. Sicherlich befindest du dich in Frieden.“ Daraufhin sagte Ikrima: „Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah. Er ist allein und hat keinen Partner. Sie sind Sein Diener und Sein Gesandter.“ 

Er schaute aus Scham zu Boden. Daraufhin sagte der Heilige Prophet^SAW zu ihm: „O Ikrima, was auch immer du von mir verlangst, und wenn ich die Kraft dazu habe, so werde ich die Sache dir sicherlich gewähren.“ Ikrima sagte: „Beten Sie um Vergebung für jede meiner Anfeindungen, die ich gegen Sie gehegt habe.“ Daraufhin hat der Heilige Prophet^SAW dieses Gebet gesprochen: „O Allah, vergib Ikrima jede Anfeindung, die er gegen mich hegte, oder verzeihe jede schlechte Tat, die er begangen hat.“

Der Heilige Prophet^SAW stand hoch erfreut auf und weitete sein Tuch über ihn aus und sagte: „Ich heiße willkommen die Person, die im Zustand des Glaubens und der Migration zu uns gekommen ist.“ Später wurde Ikrima zu einem der ruhmreichsten Gefährten gezählt. Durch die Annahme des Glaubens von Ikrima wurde auch die Prophezeiung, von der der Heilige Prophet^SAW seinen Gefährten berichtet hatte, erfüllt. Der Heilige Prophet^SAW sah nämlich im Traum, dass er im Paradies ist. Dort erblickte er ein Traubenbündel, welches ihm sehr gefiel. Der Heilige Prophet^SAW fragte, für wen diese Trauben seien. Daraufhin wurde ihm gesagt, dass diese für Abu Jahl sind. Diese Tatsache gefiel dem Heiligen Propheten^SAW überhaupt nicht und erfüllte ihm mit Sorge. Infolgedessen sagte er^SAW: „Im Paradies kann doch niemand außer die Gläubigen eintreten. Wie können dann diese Trauben für Abu Jahl sein?“ Als dann Ikrima bin Abu Jahl den Islam annahm, erfreute dies den Heiligen Prophet^SAW sehr und so deutete er den Traum des Traubenbündels und sagte: „Damit war Ikrima gemeint.“

Der Feldzug nach Tabuk, der in Raǧab im neunten Jahr nach der Hidschra stattfand, wird auch [جيش العسرة] bezeichnet, also der Feldzug der Mühsal. Die finanzielle Opferbereitschaft, welche Hadhrat Usman^RA bei der Vorbereitung dieses Feldzuges erbringen konnte, findet folgende Erwähnung: Für die Vorbereitung des Feldzugs von Tabuk, der auch [جيش العسرة] genannt wird, also der Feldzug der Mühsal, wies der Heilige Prophet^SAW an zu spenden. Hadhrat Usman^RA bot seine gesamte Handelskarawane, die 100 vollbeladene Kamele beinhaltete und nach Syrien geschickt werden sollte, als Opfergabe dar. Als der Heilige Prophet^SAW erneut zum Spenden aufforderte, bot Hadhrat Usman^RA, die Erfordernisse des Feldzuges betrachtend, weitere 100 Kamele samt ihrem Sattel und Schabracken als Spende dar. Der Heilige Prophet^RA forderte erneut zum Spenden auf. Auch das dritte Mal ließ Hadhrat Usman^RA 100 Kamele mit Sattel und Schabracken vorbereiten und bot sie als Opfergabe dar. Als der Heilige Prophet sein Rednerpult verließ, sagte er^SAW:

„Von nun an kann Usman tun was er möchte, er wird dafür keine Rechenschaft ablegen müssen. Von nun an kann Usman tun was er möchte, er wird dafür keine Rechenschaft ablegen müssen.”

Hadhrat Usman^RA übergab noch weitere 200 Ūqīya Gold [Gewichtseinheit und entspricht in etwa der Unze] dem Heiligen Propheten^SAW als Spendengabe.

In einer anderen Überlieferung wird berichtet, dass Hadhrat Usman^RA zum Heiligen Prophet kam und in seinen Schoß 1000 Dinar legte. Daraufhin wendete der Heilige Prophet^SAW die Dinare, die in seinem Schoß lagen, herum und sagte zwei Mal: „Ab heute kann Usman tun was er möchte, er wird dadurch keinen Schaden erleiden.“

Gemäß einer weiteren Überlieferung spendete Hadhrat Usman^RA 10.000 Dinar, woraufhin der Heilige Prophet^SAW folgendes Gebet für ihn betete:

„O Usman, möge Allah dir gnädig sein für das, was du im Verborgenen und öffentlich getan hast. Möge Er dir gnädig sein am Tag des Jüngsten Gerichts. Hiernach muss er sich über keine seiner Taten sorgen.“

Gemäß einer weiteren Überlieferung spendete er^RA für die Vorbereitung des Krieges 1.000 Kamele und 70 Pferde. In einer anderen Überlieferung wird berichtet, dass der Heilige Prophet^SAW zu diesem Anlass zu Hadhrat Usman^RA sagte: „O Usman, möge Allah der Erhabene dir all das vergeben, was du im Verborgenen und öffentlich getan hast und das was bis zum Jüngsten Tag noch geschehen wird. Nach dieser Tat von ihm, kann er tun was er möchte, denn Allah kümmert sich nicht darum.“ Gemäß einer Überlieferung betete der Heilige Prophet^SAW zu diesem Anlass für Hadhrat Usman^RA folgendes Gebet:

„O Allah sei zufrieden mit Usman, denn ich bin zufrieden mit ihm.“

Hadhrat Musleh Mau’ud^RA berichtet, dass die Gefährten mitunter ihr Hausrat verkauften, um die Kosten für den Krieg zu tragen. Man sieht sogar, dass sie teilweise ihre gesamten Eigentümer verkauften, um für andere die Kosten zu tragen. Einmal kam der Heilige Prophet^SAW und sagte: „Unser Heer wird an einem bestimmten Ort reisen, jedoch besitzen die Gläubigen nicht das Geringste. Gibt es unter euch jemanden, der Segnungen erlangen möchte?“ Als Hadhrat Usman^RA dies hörte, stand er sofort auf und holte sein erworbenes Vermögen heraus und übergab dieses dem Heiligen Prophet^SAW, damit die Kosten der Muslime getragen werden konnten. Als der Heilige Prophet^SAW dies sah, sagte er^SAW: „Usman hat sich das Paradies erkauft.“

Einmal wurde ein Brunnen zum Verkauf angeboten. Da sich die Muslime in diesen Tagen aufgrund von Wassermangel in einer Drangsal befanden, sagte der Heilige Prophet^SAW zu diesem Anlass: „Gibt es jemanden, der Segnungen erlangen möchte?“ Hadhrat Usman^RA sagte: „O Prophet Allahs, ich bin da. Ich bin da.“ Letztendlich kaufte er^RA den Brunnen und opferte diesen für die Muslime. Der Heilige Prophet^SAW sagte wieder, dass Usman^RA das Paradies erworben hat. Genauso benutzte der Heilige Prophet^SAW dieselben Worte für Hadhrat Usman^RA auch bei einer anderen Gelegenheit. Somit gab es drei solcher Ereignisse, an denen der Heilige Prophet^SAW über Hadhrat Usman^RA sagte, dass er das Paradies erworben hat.

Hadhrat Musleh Mau’ud^RA berichtet, dass der Heilige Prophet^SAW über Hadhrat Usman^RA wiederholt gesagt hat, dass er das Paradies erworben hat und er somit ein Bewohner des Paradieses ist.

Als der Heilige Prophet^SAW zum Anlass des Vertrages von Hudaibiya noch einmal das Treuegelöbnis von den Muslimen entgegennahm und Hadhrat Usman^RA zu der Zeit nicht zugegen war, legte der Heilige Prophet^SAW eine seiner Hände auf die andere und sagte: „Das ist Usmans Hand. In seinem Namen lege ich diese auf meine Hand.“

So hat der Heilige Prophet^SAW seine Hand, als die Hand von Hadhrat Usman^RA erklärt. Dann sagte er^SAW einmal: „O Usman! Gott wird dich mit einem Gewand bekleiden. Die Heuchler werden den Wunsch haben, dass du dieses Gewand ablegst, aber lege du dieses Gewand nicht ab.“

Hadhrat Musleh Mau’ud^RA erwähnte, dass der Heilige Prophet Muhammad zu Hadhrat Usman^RA sagt, dass er dieses Gewand nicht ablegen solle. Diejenigen, die von dir verlangen, dass du dieses Gewand ablegst, werden Heuchler sein. Daraus lässt sich auch erkennen, dass diese Leute Heuchler waren, da der Heilige Prophet^SAW dies schon im vornherein prophezeit hat.

Hadhrat Khalifatul Masih III.^RH hat an einer Stelle über die Opferbereitschaft von Hadhrat Usman^RA folgendermaßen erwähnt:

Es herrschte Bedarf nach Kriegsgüter. Der Heilige Prophet^SAW hat vor seinen Gefährten den notwendigen Bedarf offengelegt und animierte sie zu finanziellen Opfergaben. Das Resultat davon war, dass Hadhrat Abu Bakr^RA sein gesamtes Hab und Gut bereitstellte. Hadhrat Umar^RA stellte die Hälfte seines Hab und Guts bereit. Hadhrat Usman^RA sagte: Bitte nehmen Sie mein Angebot an, dass ich die finanziellen Kosten von 10.000 Gefährten stemmen werde. Darüber hinaus stellte er 1.000 Kamele und 70 Pferde zur Verfügung.

Welchen Rang genoss Hadhrat Usman^RA in der Ära von Hadhrat Abu Bakr^RA? Was hielt Hadhrat Abu Bakr^RA von Hadhrat Usman^RA?

Im Khilafat von Hadhrat Abu Bakr^RA zählte Hadhrat Usman^RA zu jenen Gefährten und Beratern, die bei sehr wichtigen Entscheidungen konsultiert wurden. Als Hadhrat Abu Bakr^RA den Aufstand der Apostaten bekämpfte und ihn beendete, hegte er die Absicht in Richtung des römischen Reiches zu ziehen und seine Männer in verschiedene Richtungen zu schicken. Zu dieser Angelegenheit holte er von verschiedenen Leuten einen Rat ein. Einige Gefährten machten Vorschläge. Daraufhin wollte Hadhrat Abu Bakr^RA weitere Vorschläge, woraufhin Hadhrat Usman^RA sagte: „Sie sind wohlwollend und gütig zu den Gläubigen dieser Religion. Den Vorschlag, den Sie für die Menschen als vorteilhaft erachten, nehmen sie diesen an und halten sich fest an ihm. “ ………………..

Die Muhajireen und Ansar, die in dieser Sitzung anwesend waren, sagten: „Hadhrat Usman^RA hat die Wahrheit gesprochen. Das was Sie für richtig halten, sollten Sie umsetzen. Wir werden uns nicht gegen Sie auflehnen, noch werden wir Sie dafür beschuldigen.“

Danach sprach Hadhrat Ali^RA. Anschließend erhob sich Hadhrat Abu Bakr^RA zwischen den Menschen und gedachte Gott, wie es Ihm gebührt und sprach das Segensgebet für den Heiligen Propheten^SAW. Dann sagte er: „O ihr Menschen, Gott hat euch durch den Islam gesegnet und euch durch den Dschihad Ehre gewährt und euch durch diese Religion über alle Religionen den Vorzug gewährt. O ihr Menschen Gottes! Macht euch kampfbereit für die Schlacht in Syrien gegen Rom.“

Als sich Hadhrat Abu Bakr^RA mit seinen Gefährten beratschlagte, wen man nach Awan bin Saeed als Gouverneur von Bahrain entsenden sollte, sagte Hadhrat Usman^RA: „Schicken Sie jene Person, die der Heilige Prophet^SAW zum Gouverneur von Bahrain ernannt hatte und er der Grund für ihre Bekennung zum Islam war. Er ist mit diesen Menschen und ihrer Umgebung gut vertraut. Es ist Alaa‘ bin Hazrami.“ Daraufhin stimmte Hadhrat Abu Bakr^RA über Alaa‘ bin Hazrami überein, ihn nach Bahrain zu entsenden.

Hadhrat Ibn-e Abbas überliefert, dass es einmal für eine Zeit in der Ära von Hadhrat Abu Bakr^RA nicht regnete. Die Leute versammelten sich bei Hadhrat Abu Bakr^RA und sagten: „Der Himmel lässt keinen Regen fallen und die Erde lässt keine Ernte gedeihen, die Menschen sind starken Sorgen ausgesetzt. „Hadhrat Abu Bakr^RA sagte: „Geht und seid geduldig. Bis heute Abend wird Gott eure Schwierigkeit beseitigt haben.“

In der Zwischenzeit traf die Handelskarawane von Hadhrat Usman^RA aus Syrien mit 100 Weizen und Nahrungsmittel beladenen Kamelen in Medina ein. Nach dem Erhalt dieser Nachricht begaben sich die Menschen zur Tür von Hadhrat Usman^RA und klopften an. Hadhrat Usman^RA begab sich unter diesen Menschen und fragte, was sie wollten. Die Leute sagten: „Sie wissen, dass Dürre herrscht. Der Himmel lässt keinen Regen fallen und die Erde lässt keine Ernte gedeihen, die Menschen sind starken Sorgen ausgesetzt. Wir haben in Erfahrung gebracht, dass sie Proviant (Getreide) besitzen. Verkaufen Sie uns dieses bitte, damit wir es den mittellosen und armen Menschen zukommen lassen können.“

Hadhrat Usman^RA sagte: „Gut, kommt herein und kauft.“ Die Händler kamen in sein Haus und fanden das Getreide-Proviant in seinem Haus vor. Hadhrat Usman^RA fragte die Händler: „Wie viel Gewinn werdet ihr mir zu dem Einkaufspreis aus Syrien geben?“ Die Menschen, die dort anwesend waren, einige waren Verteiler, andere Händler usw. sagten: „Für den Einkaufspreis von zehn, werden wir Ihnen zwölf geben. Wenn der Einkaufspreis zehn Dirham war, dann geben wir Ihnen zwölf Dirham.“

Hadhrat Usman^RA sagte: „Ich kann dafür eine höhere Summe erhalten.“ 

Sie sagten, dass sie statt 10 bereit sind 15 zu zahlen. Hadhrat Usman^RA sagte, dass er dafür noch mehr bekommen könnte. Die Händler sagten: „O Ibn-e Umar, in Medina gibt es keine anderen Händler außer uns, wer also bietet Ihnen mehr als wir?“

Hadhrat Usman^RA sagte: „Allah gibt mir für jedes Dirham 10 Dirham mehr. Könnt Ihr mehr als das bieten? „Sie sagten: „Nein, mehr als das können wir nicht bieten.“ Hadhrat Usman^RA sagte, dass er im Namen Allahs dieses Getreide für die armen Muslime spende. Er würde dafür kein Geld verlangen.

Hadhrat Ibne Abbas^RA sagte, dass er in jener Nacht, in der dieses Ereignis stattfand (das Spenden und Verteilen des Getreides), den Heiligen Propheten^SAW im Traum gesehen hat. Der Prophet^SAW saß auf einem nicht-arabischen Pferd. Licht strahlte aus ihm heraus und er trug Schuhe, die erleuchtet waren. In der Hand hielt er einen Stock, der leuchtete. Er^SAW war in Eile. Ich sagte zum Propheten^SAW, dass ich mich danach sehne mit ihnen zu sprechen, wo gehen Sie in dieser Eile hin? Der Heilige Prophet^SAW sagte: „O Ibne Abbas, Hadhrat Usman^RA hat ein Sadaqa gegeben und Allah hat es akzeptiert. Allah hat ihn im Paradies verheiratet und mich zu dieser Hochzeit eingeladen.“

Ich werde nun einige Punkte bezüglich des Ranges und der Stellung von Hadhrat Usman^RA in der Amtszeit von Hadhrat Umar^RA darlegen. Als Hadhrat Umar^RA zum Kalifen ernannt worden ist, hat er sich mit den älteren Gefährten bezüglich der Gehälter aus dem Baitul Maal beratschlagt. Daraufhin sagte Hadhrat Usman^RA: „Essen Sie und laden Sie zum Essen ein.“ Erfüllen Sie also ihre eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Menschen, Sie müssen nichts festlegen. Als der Islam sich erfolgreich verbreitete und die Gelder zunahmen, beratschlagte sich Hadhrat Umar^RA erneut mit den Gefährten darüber. Hadhrat Usman^RA sagte: „Ich sehe, dass sich das Geld sehr vermehrt hat und für die Menschen ausreichend ist. Wenn wir die Namen und Zahlen nicht zusammentragen, wer sein Gehalt schon bezogen hat und wer nicht, befürchte ich, dass wir Schwierigkeiten bekommen werden.“ Hadhrat Umar^RA akzeptierte den Vorschlag von Hadhrat Usman^RA und ordnete eine Volkszählung an wodurch Register für alle eingerichtet wurden.

Über das Kalifat von Hadhrat Usman^RA gibt es auch eine Prophezeiung des Heiligen Propheten^SAW, welches bereits erwähnt worden ist (Die Prophezeiung, dass er ein Gewand erhalten wird und die Heuchler versuchen werden ihn dazu zu bringen es abzulegen.).

Hadhrat Abu Bakr^RA berichtet, dass der Heilige Prophet^SAW sagte: „Hat von euch jemand einen Traum gesehen?“ Eine Person sagte: „Ich habe gesehen, dass eine Waage aus dem Himmel hinabkommt und Hadhrat Abu Bakr^RA und der Heilige Prophet^SAW gewogen wurden. Der Prophet^SAW wog schwerer als Hadhrat Abu Bakr^RA. Dann wurden Hadhrat Abu Bakr^RA und Hadhrat Umar^RA gewogen und hierbei wog Hadhrat Abu Bakr^RA mehr. Dann wurden Hadhrat Umar^RA und Hadhrat Usman^RA gewogen und Hadhrat Umar^RA wog schwerer als Hadhrat Usman^RA. Danach wurde die Waage hinfort genommen.“ Auf dem Gesicht des Propheten^SAW zeigte sich eine Unzufriedenheit. Er^SAW war also nicht erfreut über diesen Traum.

In einer anderen Überlieferung, und zwar von Jabir bin Abdullah heißt es, dass der Prophet^SAW gesagt hat, dass einer rechtschaffenen Person heute Nacht gezeigt worden ist, dass Hadhrat Abu Bakr^RA mit dem Propheten^SAW vereint wurde. Hadhrat Umar^RA wurde mit Hadhrat Abu Bakr^RA vereint und Hadhrat Usman^RA wurde mit Hadhrat Umar^RA vereint. Hadhrat Jabir^RA berichtet: Als wir vom Propheten^SAW fortgingen, sprachen wir untereinander, dass mit der rechtschaffenen Person doch der Heilige Prophet^SAW gemeint ist. Und mit Vereinigung ist gemeint, dass jene Menschen die Träger der Aufgabe sein werden bzw. die Träger der Aufgabe des Glaubens, die dem Propheten^SAW aufgetragen wurde. 

Hadhrat Samura bin Jundub^RA berichtet, dass eine Person zum Propheten^SAW sagte, dass sie gesehen habe, dass ein Eimer am Himmel aufgehängt wurde. Zuerst kam Hadhrat Abu Bakr^RA und hat aus diesem Eimer etwas getrunken. Nach ihm folgte Hadhrat Umar^RA und er trank ausgiebig aus diesem Eimer. Danach kam Hadhrat Usman^RA und trank auch ausgiebig aus diesem Eimer. Dann kam Hadhrat Ali^RA und er fasste den Eimer an, doch der Eimer rutsche ihm aus den Händen, wodurch etwas auf ihm fiel. Auch dieser Traum deutet auf die Reihenfolge des Khilafat hin, und dass die Zeit von Hadhrat Ali^RA eine sehr schwierige Zeit war.

Hadhrat Miswar bin Makhrama berichtet über die Majlis-e-Shura welche für die Wahl des Kalifen für Hadhrat Usman^RA berufen wurde. Als auf Hadhrat Umar^RA ein Anschlag verübt wurde und es ihm einigermaßen noch gut ging, wurde er mehrmals gefragt einen Nachfolger nach ihm zu bestimmen, doch er lehnte dies ab.

Eines Tages stellte er sich zur Kanzel und sagte: „Wenn ich sterben sollte, wird die Verantwortung dieser Angelegenheit bei den sechs Personen liegen, mit denen der Heilige Prophet^SAW zufrieden war, als er sie verließ: Ali bin Abu Talib^RA, Zubair bin Awam^RA, Abdur Rahman bin Auf^RA, Usman bin Affan^RA, Talha bin Ubaidullah^RA, Saad bin Malik^RA.“ Weiter sagte er: „Ich gebiete euch die Wahl mit Gottesfurcht und Gerechtigkeit durchzuführen.“

Abu Jafar berichtet: „Hadhrat Umar^RA sagte zu den Wahlberichtigten: Beratschlagt euch bezüglich dieser Angelegenheit. Falls zwei Personen jeweils zwei Stimmen erhalten, dann wählt nochmals. Wenn eine Person vier und die andere zwei Stimmen erhält, dann bestimmt denjenigen mit den meisten Stimmen.

Zaid bin Aslam berichtet von seinem Vater, dass Hadhrat Umar^RA sagte: „Wenn zwei Personen jeweils drei Stimmen erhalten, so bestimmt und gehorcht denjenigen, der die Stimme von Abdur Rahman bin Auf erhalten hat.“ Abdur Rahman bin Saeed berichtet: Als sich Hadhrat Umar^RA verwundet war, bestimmte er Hadhrat Suhaib das Gebet für drei Tage zu leiten. Hadhrat Umar^RA sagte: „Beratschlagt euch bezüglich der Wahl des Kalifen und die Verantwortung dieser Angelegenheit liegt bei sechs Personen. Wer euch hiernach widerspricht, den sollt ihr enthaupten.“

Hadhrat Anas bin Malik^RA berichtet: Kurz bevor Hadhrat Umar^RA verstarb, schickte er folgende Nachricht an Abu Talha: „O Abu Talha, wähle 50 Personen aus deinem Volk der Ansar aus und begib dich zu den Wahlberechtigten (Ashab-e-Shura). Verlasse diese dann nicht für drei Tage, bis sie einen Amir bestimmt haben. O Allah! Du bist der Kalif über sie.“

Ishaaq bin Abdullah berichtet: Während das Grab von Hadhrat Umar^RA vorbereitet wurde, hielt sich Abu Talha mit seinen Gefährten dort auf und begab sich anschließend zu den Wahlberichtigten (Ashab-e-Shura). Als die Wahlberichtigten diese Angelegenheit Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA anvertrauten und ihm die Berechtigung gaben einen Stellvertreter zu bestimmen, blieb Abu Talha an der Tür von Abdur Rahman bin Auf^RA stehen, bis Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA das Bai‘at von Hadhrat Usman^RA abgeleistet hat.

Hadhrat Salma bin Abu Salama berichtet von seinem Vater: Als aller erstes leistete Abdur Rahman bin Auf^RA das Bai‘at von Hadhrat Usman^RA ab. Hiernach leistete Hadhrat Ali^RA das Bai’at ab.

Der von Hadhrat Umar^RA freigelassene Sklave Umar bin Ameera berichtet von seinem Großvater: Ich habe Hadhrat Ali^RA als ersten das Bai‘at auf der Hand von Hadhrat Usman^RA ablegen sehen. Danach folgten die anderen Menschen. In ṣaḥīḥ al-Buḫārī finden wir die Anweisungen von Hadhrat Umar^RA, die er während seiner letzten Krankheit seinem Nachfolger mitteilt und die Details der Wahlbeteiligten.

Die Leute sagten: Hinterlassen Sie uns ein Testament. Bestimmen Sie einen Kalifen.

Hadhrat Umar^RA sagte: „Es sind nur wenige Menschen, die dieses Amtes würdig sind. Diejenigen, mit denen der Heilige Prophet^SAW zufrieden war, als er verstarb.“ Dann zählte er die folgenden Namen auf: Hadhrat Ali^RA, Hadhrat Usman^RA, Hadhrat Zubair^RA, Hadhrat Talha^RA, Hadhrat Saad^RA und Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA. Weiter sagte er: Hadhrat Abdullah bin Umar^RA wird mit euch entscheiden, aber er darf nicht zum Kalifen gewählt werden.

Die folgende Begebenheit erzähle ich verkürzt, weil diese bereits erwähnt wurde. Nach der Beerdigung von Hadhrat Umar^RA versammelten sich die Personen, die Hadhrat Umar^RA aufgezählt hatte. Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA sagte: „Übergebt diese Angelegenheit an drei Personen unter euch.“ Hadhrat Zubair^RA sagte: „Ich schenke Hadhrat Ali^RA meine Stimme.“ Hadhrat Talha^RA sagte: „Ich schenke meine Stimme Hadhrat Usman^RA.“ Hadhrat Saad^RA sagte: „Ich schenke meine Stimme Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA.“ Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA sagte zu Hadhrat Ali^RA und Hadhrat Usman^RA: „Wer sich von Ihnen beiden zurückzieht, dem werden wir diese Angelegenheit anvertrauen. Allah und der Islam werden Wächter hierüber sein.“ D.h. Die Entscheidung zur Wahl des Kalifen wird derjenigen Person anvertraut werden. Er wird den auswählen, dem es seiner Ansicht nach gebührt. Dies führte dazu, dass beide verstummten. Dann sagte Abdur Rahman^RA: „Sind Sie bereit diese Angelegenheit mir zu überlassen? Allah ist mein Wächter, dass ich denjenigen auswählen werde, dem dieses Amt mehr zusteht. Damit werde ich dieses Komitee leiten.“

Zunächst gab er ihnen die Wahl das Komitee zu leiten, indem sie sich vom Amt des Kalifen zurückziehen. Aber als sie es nicht taten, zog er sich selbst zurück und wurde dadurch zum Leiter dieses Komitees.

Er sagte: „Ich werde mit Gerechtigkeit entscheiden und Allah ist mein Wächter.“ Beide gaben ihr Einverständnis. Dann nahm Hadhrat Abdur Rahman^RA einen von ihnen zur Seite und sagte zu ihm: Sie sind mit dem Heiligen Propheten^SAW verwandt. Sie wissen, welchen Rang Sie im Islam genießen. Allah ist mein Wächter. Sagen Sie mir: Werden Sie mit Gerechtigkeit handeln, wenn ich Sie als Amir bestimme? Und wenn ich Usman zum Amir bestimme, werden Sie ihm gehorchen? D.h. Er hatte Hadhrat Ali^RA zur Seite genommen. Dann nahm Hadhrat Abdur Rahman^RA Hadhrat Usman^RA zur Seite und sagte dasselbe zu ihm. Als er sein Versprechen entgegengenommen hatte, sagte er zu Hadhrat Usman^RA: Heben Sie Ihre Hand und nehmen Sie mein Bai‘at entgegen. Auch Hadhrat Ali^RA leistete ihm das Bai‘at. Und die Angehörigen traten ein und schwuren ihm^RA ebenfalls das Treuegelübde.

Der zweite Kalif^RA sagte bezüglich des Todes von Hadhrat Umar^RA und der Wahl von Hadhrat Usman^RA zum Kalifen: „Als Hadhrat Umar^RA verletzt wurde und er^RA verspürte, dass seine Zeit gekommen war, verfügte er^RA ein Testament bezüglich sechs Männern, dass diese, einen von sich zum Kalifen wählen sollten. Die sechs Männer waren folgende:

Hadhrat Usman^RA, Hadhrat Ali^RA, Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA, Hadhrat Saad bin Waqas^RA, Hadhrat Zubair^RA, Hadhrat Talha^RA. Gleichzeitig gewährte er^RA Hadhrat Abullah bin Umar^Ra zwar das Recht diesbezüglich mit zu beraten, aber nicht das Recht zum Khilafat. Er^RA ordnete an, dass diese Leute innerhalb von drei Tagen eine Entscheidung treffen sollten. Für diese drei Tage wurde Suhaib^RA zum Imam des Gebets ernannt und die Aufsicht der Beratschlagung wurde Mikdad bin Aswad^RA zugeteilt. Er^RA wies ihn^RA an, dass er alle an einem Ort versammeln und zur Entscheidung zwingen solle und selbst mit dem Schwert an der Tür Wache halten sollte. Er^RA sagte, dass alle demjenigen, für den eine mehrheitliche Einstimmigkeit vorliegt, ihren Eid schwören sollten und wenn jemand ablehnte, dann soll er getötet werden. Doch wenn auf beiden Seiten jeweils drei sind, dann wird der, den Abdullah bin Umar^RA vorschlägt zum Kalifen. Wenn sie diese Entscheidung nicht annehmen, dann soll der, auf dessen Seite Abdur Rahman bin Auf^RA ist, zum Kalifen werden. Letztlich beratschlagten sich die fünf Gefährten, weil Talha^RA zu dem Zeitpunkt nicht in Medina war. Doch man kam zu keinem Ergebnis. Nach einer sehr langen Diskussion, sagte Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA, dass derjenige, der seinen Namen zurücknehmen möchte, dies tun kann. Als alle still blieben, sagte Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA: „Zuallererst nehme ich meinen Namen zurück.“ Dann nahm Hadhrat Usman^RA seinen Namen zurück. Dann sagten die restlichen zweien dies auch. Hadhrat Ali^RA blieb leise. Letztlich nahm er^RA von Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA das Versprechen ab, dass er^RA beim Fällen der Entscheidung unparteiisch sein wird. Er^RA versprach dies und die gesamte Arbeit wurde ihm übergeben; also an Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA übergeben. Hadhrat Abdur Rahman bin Auf^RA ging drei tagelang in jedes Haus Medinas und fragte Männer und Frauen, welcher Person sie ihre Stimme für das Khilafat geben würden. Alle sagten, dass sie das Khilafat von Hadhrat Usman^RA akzeptierten. So entschied er^RA zugunsten von Hadhrat Usman^RA und er^RA wurde zum Kalifen.“

Allama Ibn-e Sa‘ad sagt, dass Hadhrat Usman bin Affan^RA am 29. Dhul Hidscha im 23. Jahr nach der Hidschra, an einem Montag das Treuegelübde entgegennahm. Ferner berichtet Nazaal bin Sabrah, dass als Hadhrat Usman^RA zum Kalifen ernannt wurde, Hadhrat Abdullah bin Mas’ud^RA sagte: „Wir haben, aus denjenigen die übriggeblieben waren die beste Person gewählt und wir haben bei dieser Wahl keinen Fehler gemacht.“

Über die erste Ansprache Hadhrat Usmans^RA, nach der Ernennung zum Kalifen wird folgendes überliefert, dass Ismail bin Ibrahim bin Abdur Rahman bin Abdullah bin Abu Rabbiya Makhzumi von seinem Vater überliefert, dass, nachdem Hadhrat Usman^RA das Treugelübde abgenommen hatte, kam er^RA, also Hadhrat Usman^RA zu den Leuten und hielt ihnen eine Ansprache, in der er^RA nach der Lobpreisung Allahs sagte: „O Leute, eine Aufgabe, die zum ersten Mal gemacht wird, ist schwer.“ Wenn jemand eine neue Sache beginnt, dann ist es zunächst schwierig. „Nach heute werden weitere Tage kommen. Wenn ich am Leben bleibe, werde ich, so Gott es will, vor euch eine angemessene Ansprache halten. Heute halte ich diese kurze Rede.“ Es wird noch weitere Tage geben, ich werde eine angemessene Rede halten. Dann sagte er „Ich bin kein Redner, doch Allah, der Allmächtige wird es mir beibringen.“ Die Art und Weise Reden zu halten, wird Allah, der Allmächtige, auch beibringen.

Badar bin Usman^RA überliefert von seinem jüngeren Onkel väterlicherseits, dass als die Angehörigen des Entscheidungskomitees, Hadhrat Usman^RA ihren Eid schworen, er^RA in einem Zustand nach draußen kam, dass er^RA von allen am traurigsten war. Dann ging er^RA zur Kanzel des Heiligen Propheten^SAW und hielt eine Ansprache an die Leute. Er^RA lobpreiste Allah und sandte Segnungen auf den Heiligen Propheten^SAW. Dann sagte er^RA: „Wahrlich, ihr seid in einem solchen Hause, welches verlassen werden muss.“ Also diese Welt. „Ihr seid in den letzten Abschnitten des Lebens. Daher begeht vor dem Tod so viele gute Taten wie möglich. Wahrlich, ihr seid vom Tod umzingelt und dieser Feind wird morgens oder abends euch angreifen. Seid gewarnt, die Welt ist gewiss voll mit Betrug und Täuschung. Nicht, dass euch das weltliche Leben täuscht. Der größte Schwindler, Satan, soll euch nicht um den Glauben an Allah bringen. Lernt eure Lektion von denen, die bereits gegangen sind und strengt euch an und bleibt nicht unwissend, denn Allah hat alle Kenntnis über euch. Wo sind jene weltlichen Menschen und ihre Brüder, die die Erde aufgebrochen, sie belebt und eine lange Zeit von dieser profitiert haben. Hat die Welt eben jene nicht hinausgeworfen? Werft auch das weltliche dahin, wo Allah es hingeworfen hat und strebt nach dem Paradies, strebt nach dem Paradies, weil Allah das Beispiel des Paradieses gebend und das was das Beste, sagt:

[Das sind Verse aus Sure Al-Kahf: 18:46-47]

وَ اضۡرِبۡ لَہُمۡ مَّثَلَ الۡحَیٰوۃِ الدُّنۡیَا کَمَآءٍ اَنۡزَلۡنٰہُ مِنَ السَّمَآءِ فَاخۡتَلَطَ بِہٖ نَبَاتُ الۡاَرۡضِ فَاَصۡبَحَ ہَشِیۡمًا تَذۡرُوۡہُ الرِّیٰحُ ؕ وَ کَانَ اللّٰہُ عَلٰی کُلِّ شَیۡءٍ مُّقۡتَدِرًا ﴿۴۶﴾ اَلۡمَالُ وَ الۡبَنُوۡنَ زِیۡنَۃُ الۡحَیٰوۃِ الدُّنۡیَا ۚ وَ الۡبٰقِیٰتُ الصّٰلِحٰتُ خَیۡرٌ عِنۡدَ رَبِّکَ ثَوَابًا وَّ خَیۡرٌ اَمَلًا ﴿۴۷﴾

‚Gib ihnen das Gleichnis vom irdischen Leben: Es ist wie das Wasser, das Wir vom Himmel niedersenden, mit dem die Pflanzen der Erde sich sättigen, und dann werden sie dürre Spreu, die der Wind verweht. Allah hat Macht über alle Dinge.  

Besitz und Kinder sind Schmuck irdischen Lebens. Die bleibenden guten Werke aber sind lohnender bei deinem Herrn und hoffnungsvoller.‘“

Nach diesem kamen die Menschen, um ihr Bai’at abzulegen.

Ich werden nun über die Siege, die während des Khilafats von Hadhrat Usman^RA errungen wurden, berichten. In der Ära von Hadhrat Usman^RA hat Allah die Muslime in den folgenden Orten mit einem Sieg gesegnet.

Der Sieg über Afrika: Hierbei sind Gebiete in Algerien und Marokko zu verstehen.  

Der Sieg über Andalusien, Spanien im 27. Jahr nach der Hidschra.

Der Sieg über Cyprus (Zypern) im 28. Jahr nach der Hidschra.

Der Sieg über Tabaristan im 30. Jahr nach der Hidschra.

Der Sieg über Sawari, Armenien und Khorasan im 31. Jahr nach der Hidschra.

Die Siege in Richtung des Römischen Reiches: Die Siege in Maros, Talikan, Faryab, Jusajan und Takharistan. Ebenfalls der Feldzug von Balkh Charat im 32. Jahr nach der Hidschra.

Außerdem findet man auch die Erwähnung, dass bereits in der Ära von Hadhrat Usman^RA der Islam nach Indien gelangt war.

Eine kurze Ausführung dieser Siege ist wie folgt:

Im 27. Jahr nach der Hidschra hat Hadhrat Usman^RA Hadhrat Abdullah Bin Abisar mit einem Heer von 10.000 Mann nach Afrika geschickt [mit Afrika ist ein Teil von Algerien und Marokko gemeint]. Allah hat den Muslimen den Sieg gegeben.

Andalusien, Spanien: Im 27. Jahr nach der Hidschra hat Hadhrat Usman^RA Abdullah Bin Nafe Bin Hussain Fahri und Abdullah Bin Nafe Bin Abd-e-Qais Fahri befohlen von Afrika bis nach Andalusien zu kommen. Sie machten sich auf nach Andalusien und Allah segnete die Muslime mit dem Sieg.

Der Sieg über Zypern im 28. Jahr nach der Hidschra: Abu Ma‘shir sagt, dass der Sieg über Zypern im Jahre 33. Jahr nach der Hidschra erfolgte. Andere sind der Ansicht, dass die Schlacht um Zypern im 27. Jahr nach Hidschra geführt wurde.

In den Büchern Tarikh al Tabari und in Al-bidaya wa-l-Nihaya wurde dieses Ereignis im 28. Jahr nach der Hidschra aufgeführt. In dieser Schlacht waren von den Gefährten des Heiligen Propheten Hadhrat Abu Dharr Ghaffari^RA, Hadhrat Ubada Bin Samit^RA und seine Ehefrau Hadhrat Umme Haram Binte Milhan^RA, Hadhrat Miqdad^RA, Hadhrat Abu-Darda^RA und Hadhrat Schaddat Bin Aus^RA beteiligt.

Zypern ist eine westlich von Syrien liegende Insel. Es gab dort viele Gärten. Zypern wurde zur Zeit von Hadhrat Usman^RA durch seine Genehmigung und seinen Befehl durch die Hand von Amir Muawiya besiegt. In dieser Schlacht nahm auch Hadhrat Umme Haram Binte Milhan^RA teil. Ihr hatte der Heilige Prophet^SAW bereits die Nachricht des Märtyrertodes gegeben. Auf dem Rückweg von dieser Schlacht wurde für sie ein Transportmittel engagiert. Sie ist jedoch von diesem heruntergefallen, weswegen ihr Genick gebrochen ist und sie verstarb.

Die Erwähnungen gehen weiter und werden in Zukunft fortgeführt werden. InshaAllah.

Ich weise heute erneut auf Gebete für die Ahmadis in Pakistan hin. Beten Sie für die Ahmadis.  Möge Allah ihre Lage verbessern. Möge Er den Ahmadis in Pakistan die Möglichkeit für Gebete gewähren, und sie befähigen sich selbst zu reformieren und die Nähe Allahs zu erlangen. Möge Allah schnell diese düsteren Tage in leuchtende wandeln, sodass die dortigen Ahmadis in Freiheit ihren Pflichten nachgehen können.